Gemalte und malende Frauen

Neue Sonderausstellung im Multimediasaal im Blauen Stadthaus eröffnet

Ausgabe Nr. 2824

Bei der Vernissage (v. l. n. r.): Dr. Alexandru Constantin Chituță, Manager ad interim des Brukenthalmuseums, Emese Bonta, Dr. Iulia Mesea und Robert Strebeli.                                                                        Foto: Răzvan NEGRU

,,Wenn bis heute keine Frau ein Dante geworden ist, so ist das der Tatsache zu verdanken, dass sie es vorgezogen hat, Beatrice zu bleiben“, behauptete die rumänische bildende Künstlerin Olga Greceanu (1890-1978) zu Beginn des 20. Jahrhunderts.  So jedenfalls zitiert sie die Hermannstädter Kunstkritikerin und Museologin Dr. Iulia Mesea in dem Vorwort zum Katalog der Ausstellung ,,Die Frau. Vom Modell zur Berufskünstlerin“, die am Freitag der Vorwoche im Multimediasaal im Blauen Stadthaus des Brukenthalmuseums eröffnet worden ist.Weiterlesen

Ist das noch Kunst?

KI-generierte Fotografien im Hermannstädter Rathaus

Ausgabe Nr. 2820

Cristian Simina: Materna Bonds

Um die Frage „Ist das noch Kunst?“ kommt man nur schwer herum, wenn man sich Werke ansieht, die mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI) generiert wurden. Cristian Simina, dessen KI-generierten Kunstwerke in der Zeit vom 6.-12. Juni im Hermannstädter Rathaus am Großen Ring ausgestellt waren, hat die denkbar einfachste Antwort auf diese Frage: „Die Definition von Kunst und Schönheit liegt im Auge des Betrachters“.Weiterlesen

Schönheit kennt keine Grenzen

Fotoausstellung mit Frauenporträts aus der ganzen Welt

Ausgabe Nr. 2820

Fotografin Mihaela Noroc und Museograf Adrian Luca vor einer großen Fotocollage bei der Vernissage im Blauen Stadthaus.     Foto: Cynthia PINTER

In den letzten neun Jahren hat die Fotografin Mihaela Noroc die Welt bereist, Frauen fotografiert und ihren Geschichten gelauscht. Ihr Ziel ist es, zu zeigen, dass Schönheit viel mehr ist als das, was wir normalerweise in den Medien sehen. Nun fand zum ersten Mal eine Ausstellung mit ihren Bildern im Multimediasaal im Blauen Stadthaus des Brukenthalmuseums in Hermannstadt zum 30. Internationalen Theaterfestival statt. Die Vernissage im Beisein der Künstlerin, am Donnerstag, dem 8. Juni war sehr gut besucht, worüber sich Museograf Adrian Luca sehr freute.Weiterlesen

Eine regelrechte Augenweide

Die Fotografin Loredana Nemes stellt in der Galerie Springer Berlin aus

Ausgabe Nr. 2820

Loredana Nemes: Graubaum und Himmelmeer, 2019.

Anlässlich des EMOP Berlin — European Month of Photography präsentiert die Galerie Springer Berlin die erste Einzelausstellung von Loredana Nemes mit dem Titel ,,Trees, Seas, and the Bee’s Knees“. Die Auswahl der gezeigten Serien umfasst die neueste Werkreihe ,,Graubaum und Himmelmeer“, die von 2019 bis 2023 entstand, die Serie ,,Immergrün“ aus dem Jahr 2020, den 2012 erarbeiteten Zyklus ,,Blütezeit“ und Werke aus ,,Gier“, 2014 bis 2017.Weiterlesen

Kunst macht sichtbar

Die Ausstellung ,,Keyserling & Keyserling“ war in Wien

Ausgabe Nr. 2819

Die Malerin Rodica von Keyserling (links) und ihre Tochter, die Bildhauerin Sorina von Keyserling.                                                          Foto: Heinz WEISS

Voll Interesse las ich Mitte März des Jahres in der HZ den Artikel über „Eine der nobelsten Ausstellungen“, die von Thomas Emmerling, Leiter des Michelsberger Kunsthaus 7B in der renommierten Bukarester Galerie Galateca initiiert und kuratiert wurde. Der Artikel schloss mit dem Ausblick: Im Mai soll „Keyserling & Keyserling“ in der Galerie Frank in Wien gezeigt werden. Und genau so war es.Weiterlesen

Das Holz ist die Inspiration

Gespräch mit den Künstlern Oana und Remus Cipariu über ihre Unikate aus Holz

Ausgabe Nr. 2808

Remus und Oana Cipariu nebst einigen ihrer Produkte. Foto: Cynthia PINTER

Wenn ein Hobby zur Leidenschaft und zum Beruf wird, dann sieht man das besonders an dem Resultat. Bei „ROC Art“ gibt es nur Unikate aus Holz, die mit viel Liebe und Geschick hergestellt wurden. Hinter dem Namen stecken zwei Künstler, das Ehepaar Oana und Remus Cipariu, die seit 2017 Lampen und Dekorationsobjekte, aber auch Schmuck und Accessoires aus recyceltem Holz in ihrer Werkstatt in Orlat bei Hermannstadt herstellen. Mit Oana und Remi sprach HZ-Redakteurin Cynthia P i n t e r über ihre bisherige Arbeit und weitere Zukunftsprojekte: Weiterlesen

Eine der nobelsten Ausstellungen

,,Keyserling & Keyserling“ in der Galerie Galateca

Ausgabe Nr. 2808

Bei der Vernissage (v. l. n. r.): Rodica von Keyserling, Thomas Emmerling und Sorina von Keyserling.

Noch bis zu diesem Wochenende zeigt die Bukarester Galerie Galateca Arbeiten von Rodica von Keyserling (Malerei), und ihrer Tochter Sorina von Keyserling (Skulptur). Die Ausstellung wurde von dem Leiter des Michelsberger Kunsthaus 7B, Thomas Emmerling, initiiert und kuratiert. „Es ist eine der nobelsten Ausstellungen in Bukarest seit langem,“ beschreibt Emmerling das Projekt. „Nicht wegen dem Grafentitel im Namen der Künstlerinnen, sondern weil beide, Mutter Rodica und Tochter Sorina, in ihrer Arbeit der figurativen Kunst die Würde zurück geben“. Weiterlesen

Kiki angekommen – Claude nimmt Abschied

Eindrücke zu zwei überaus populären Kunstausstellungen in Wien

Ausgabe Nr. 2806

Blick auf Monets ,,Windmühlen in Westzijderveld in der Nähe von Zaandam“ in dem Immersive Room in der Ausstellung ,,Monets Garten“.

Modernste Technik verleiht Kunst eine neue Dimension. So bei dem Rundum-Kunsterlebnis „Monets Garten“, das noch bis zum 5. März d. J. in Wien zu bewundern ist. Hatten Sie bereits die Möglichkeit, einen Immersive Room zu besuchen? Glücklicherweise ich schon, denn ich durfte in eine Genussreise einer weltberühmten Kaffeefirma eintauchen – what else?  Bei diesem Fünf-Sinne-Event wird der Besucher in einem Raum, der mit neuester Technologie und LED-Wänden, Lichtinstallationen und Projektionen ausgestattet ist, in eine multisensorische Welt entführt – Interaktionsmöglichkeiten inklusive. Als Pädagogin hätte ich mir diese allumfassende Technologie für meine Schülerinnen und Schüler gewünscht, aber wer weiß, vielleicht sieht über kurz oder lang so das Klassenzimmer der Zukunft aus. Weiterlesen

Die Blumen waren ihre Welt

Eine unbekannte siebenbürgische Künstlerin

Ausgabe Nr. 2805

Zinnien (Zinnia elegans) wurden und werden in Siebenbürgen auch u. a. ,,Junge Herren“ oder ,,Ochsenaugen“ genannt.

Nach einigen Jahrzehnten der stillen, unverändert hohen und sehr ehrlichen Wertschätzung soll eine Künstlerin, die einige meiner Bilder signiert hat und die in der Welt der Kunst weder bekannt noch anerkannt ist, auch einen „Rahmen“ bekommen, auch wenn dieser für sie zu spät kommt. Es handelt sich um Helene Maria Amalie Wilhelmine Fink, die am 24. April 1909 in Türmitz /Trmice bei Aussig an der Elbe/Ústí nad Labem (heutige Tschechische Republik) geboren wurde und am 19. Februar1993 in Hermannstadt gestorben ist. Wer also dachte, der Organist, Chorleiter, Dirigent, Musikpädagoge und Komponist Franz Xaver Dressler (1898-1981) sei der einzige im böhmischen Aussig an der Elbe Geborene, der irgendwann in Hermannstadt ansässig geworden ist, irrt. Aus Anlass des 30. Todestages von Helene Maria Fink hat eine Freundin der Familie folgenden Beitrag verfasst und stellte ihn der Hermannstädter Zeitung dankenswerterweise zur Verfügung.Weiterlesen

,,Unruhig bewegte Formgebilde“

Ritzi & Peter Jacobi stellen gemeinsam in der Jecza Gallery in Temeswar aus

Ausgabe Nr. 2805

Blick in die Ausstellung: links an der Wand: Ritzi Jacobi: ,,Stella“ (Tapisserie); Bildmitte: Bronzesäulen von Peter Jacobi; rechts an der Wand: Peter Jacobi: ,,Westwall“ (Vintage-Prints).                                      Foto: jeczagallery.com

Mit der Ausstellung „Textur der Erinnerung. Ritzi & Peter Jacobi – Werke aus fünf Jahrzehnten“ stellt die Jecza Gallery in Temeswar erstmals seit langer Zeit das Schaffen von Ritzi und Peter Jacobi in einer gemeinsamen Präsentation vor. Neben den in den 1960er bis 1980er Jahren zusammen erarbeiteten Werken bezieht die Ausstellung auch spätere Exponate ein, die getrennt entstanden sind. Eröffnet wurde die Werkschau am 15. Februar, am Vortag der offiziellen Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres in Temeswar. Weiterlesen

Momente einfrieren

Lucian Binder-Catana stellt in der UAP-Galerie aus

Ausgabe Nr. 2804

Bei der sehr gut besuchten Vernissage am Freitag kamen der UAP-Filialleiter Florin Viorel, die Kunstkritikerin Iulia Mesea und der Künstler Lucian Binder-Catana zu Wort (v. l. n. r.).                                       Fotos: Beatrice UNGAR

,,Die Bilder von Menschen und Fischen von Lucian Binder Catana mögen auf den ersten Blick wie skurrile Karikaturen wirken, aber sie beunruhigen. Es sind Skizzen aus dem Alltag, Portraits von verunsicherten Kindern und verstörten Erwachsenen –  Allegorien für Angst, Einsamkeit, Fremdsein“. Mit diesen Worten stellte die Moderatorin Isabella Keim auf dem Kulturkanal Ingolstadt die Ausstellung des Künstlers Lucian Binder-Catana in der Ingolstädter Harderbastei vor. Weiterlesen

Wo sind sie geblieben?

Ausstellung zum Gemäldediebstahl aus dem Jahr 1968

Ausgabe Nr. 2801

Anthony van Dyck (1599-1641): Tod der Kleopatra (Öl auf Leinwand, 120×198 cm)

,,Diese Bilder wurden auch Ihnen gestohlen!“ heißt es auf einem quadratischen Transparent in der Heltauergasse, auf dem alle vier Bilder abgebildet sind, die nach dem Gemäldediebstahl im Jahr 1968 aus dem Brukenthalmuseum noch nicht aufgetaucht sind. Vier der damals acht gestohlenen Gemälde waren nämlich 1998 quasi aus dem Nichts in den USA aufgetaucht und wurden nach Rumänien zurückgebracht. Das geschah sogar mit der Präsidialmaschine des damaligen Staatspräsidenten Emil Constantinescu.Weiterlesen

Unermesslicher Schatz

Zum 125. Geburtstag des Fotografen Josef Fischer

Ausgabe Nr. 2801

Haltestelle Rozdești der Schmalspurbahn des Sägewerks Feltrinelli im Zoodt-Tal. Foto: Josef FISCHER

„Foto Fischer“ – das ist nicht nur in Hermannstadt ein Begriff. Die beiden Brüder Emil Fischer (1873–1965) und Josef Fischer (1898–1985) haben mit ihren professionellen Fotografien einen unermesslichen Schatz geschaffen. In unzähligen Bildern haben sie das vielfältige Gesicht Siebenbürgens – Menschen, Landschaft, Architektur, Ereignisse – festgehalten. So porträtierte der HZ-Redakteur Horst Weber die beiden Brüder treffend: ,,Die Fischers wurden so etwas wie die Chronisten dieses Jahrhunderts (Anm. d. Red: gemeint ist das 20. Jh.). Wann immer in der ,Haupt- und Hermannstadt‘ eine Musik- oder Theateraufführung war, ein hoher Würdenträger in sein Amt eingesetzt wurde oder ein Volksfest stattfand, wo immer in Siebenbürgen etwas Wichtiges passierte – ,der Herr Fischer‘ (Emil oder Josef) war dabei und betätigte den Auslöser.“ (In: ,,Bildchronist, nicht Fotoreporter“, DW Nr. 645/25. April 1980)Weiterlesen

Strategie des Überlebens

Ausstellungskatalog zu Kunst und Deportation

Ausgabe Nr. 2800

Irmgard Sedler: ,,Das Laub gesammelt aus fünf Herbsten“. Kunst und Deportation. Siebenbürger Sachsen in sowjetischen Arbeitslagern 1945-1949. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung herausgegeben vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim 2022, Verlag Renate Brandes, Altenriet, 272 Seiten, ISBN 978-3-948818-20-3, 37,50 Euro. Erhältlich im Museumsshop oder nach Anfrage gegen Rechnung zzgl. Versandkosten. Er kann auch direkt beim Verlag Renate Brandes oder über den Buchhandel bezogen werden.Näheres unter www.siebenbuer gisches-museum.de

Kurz vor Weihnachten 2022 erschien nun auch der Ausstellungskatalog „Das Laub gesammelt aus fünf Herbsten. Kunst und Deportation“. Diese Publikation, herausgegeben anlässlich der gleichnamigen Ausstellung, die vom 27. August bis 26. September 2021 im Haus der Geschichte Dinkelsbühl und vom 10. Dezember 2021 bis 24. April 2022 im Siebenbürgischen Museum auf Schloss Horneck in Gundelsheim zu besichtigen gewesen ist, beschreibt die Verbindung von Kunst und Deportation der Siebenbürger Sachsen in die sowjetischen Arbeitslager 1945 bis 1949. Neben dem primär ästhetischen Kunsterlebnis und der kunsthistorischen Reflexion gewährt sie dem Leser Anhaltspunkte zum wesentlichen Diskurs über den künstlerischen Akt als Strategie des Überlebens.Weiterlesen

Aus dem imaginären Bildersaal

Ausgabe Nr. 2800

Hans Fronius: Stundturm in Schässburg, 1970, Kreidezeichnung. Kunstdruckkarte des „Siebenbürgischen Künstlerarchivs“, Gundelsheim/Neckar.

Im imaginären Bildersaal des europäischen Südostens sehen wir uns nach Illustrationen für unseren winterlichen Rundbrief um und wählen, ohne viel zu zögern, Graphiken von Hans Fronius (1903-1988) aus. Der Zeichner und Maler Hans Fronius war, durch Herkunft und Lebensgang, ein Vertreter alten (kaiserlich-königlichen) und neueren Österreichertums. Sein Vater, Dr. Fritz Fronius, in Schässburg geboren, war Arzt, die Mutter entstammte einer Wiener Familie italienischen Ursprungs (Passini).Weiterlesen

Erinnerungskultur

Begleitkatalog zu Sonderausstellung von Peter Jacobi

Ausgabe Nr. 2799

Markus Lörz: Memoria. Denk- und Mahnmale des Bildhauers Peter Jacobi. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung herausgegeben vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim 2022, 84 Seiten, ISBN 978-3-9821131-2-8, 19,80 Euro. Erhältlich im Museumsshop oder nach Anfrage gegen Rechnung zzgl. Versandkosten. Näheres unter www.siebenbuergisches-museum.de

Der reich bebilderte Begleitkatalog zur aktuellen Sonderausstellung „Memoria. Denk- und Mahnmale des Bildhauers Peter Jacobi“  im Siebenbürgischen Museum Gundelsheim auf Schloss Horneck ist vor kurzem erschienen. In der Ausstellung präsentiert das Siebenbürgische Museum Werke eines der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer siebenbürgischer Herkunft. Weiterlesen