Unsagbares und Unsägliches

Nachlese zum 32. Internationalen Hermannstädter Theaterfestival

Ausgabe Nr. 2919

Szenenfoto aus „Winter” mit David Cristian (links) und Viviane Havrilla.      
Foto: Volker VORNEHM

Das 32. Internationale Hermannstädter Theaterfestival (FITS) ist am 29. Juni zu Ende gegangen, davon zehren könnte man allerdings, wenn man sich nur auf das Angebot konzentrieren würde, bis Jahresende. Einige Ausstellungen sind noch bis Ende August zu sehen, vier Produktionen des TNRS für das Nationale Theaterfestival ausgewählt. Weiterlesen

Überraschende Vielfalt

Ausstellungsreigen in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2916

Rèszegh Botond (links) erläutert seine Werke im Dachboden des Brukenthalpalais, eine der beiden Kuratorinnen, Alexandra Runcan (rechts) hört aufmerksam zu.

Ein regelrechter Ausstellungsreigen dreht sich auch in diesem Jahr im Juni im Voreld und während des Internationalen Theaterfestivals in Hermannstadt (FITS). Die Ausstellungen „Imaginierte Räume”, mit Werken von Antal Vásárhelyi, „Bodies of Prometheus” mit Werken von Rèszegh Botond und die traditionelle Ausstellung mit Werken von Mitgliedern der Hermannstädter Filiale des Rumänischen Künstlerverbands (UAP) wurden schon eröffnet und sind bis zum 29. Juni d. J. zu besichtigen. Eine weitere, „Costume.Sculpture. Body.” mit Theaterobjekten des polnischen Künstlers Tadeusz Kantor wird morgen im Brukenthalpalais eröffnet und kann dort bis zum 31. August d. J. besucht werden.Weiterlesen

Trugbilder in der U-Bahn

Ausgabe Nr. 2912

Unter dem Titel „Eidōla – still charging” zeigt die in Klausenburg lebende Künstlerin Claudia Chelaru (unser Bild) noch bis zum 25. Mai d. J. im Stichekabinett des Brukenthalmuseums Grafiken der besonderen Art. Die Ausstellung wurde von Alexandra Runcan kuratiert, die bei der Vernissage darauf hinwies, dass Chelaru ein graphisches Universum umreisse, „in dem die Intimität durch Objekte, Symbole und Facetten des Ichs vermittelt wird. Die Un-Orte – Durchgangsräume, anonyme Orte, in denen die Identität unsichtbar wird – bieten einen idealen Hintergrund für die visuelle Erforschung von Gefühlen, von Entfremdung und Introspektion”. Einer der „Un-Orte” ist die U-Bahn in Tokio. Mehrere Grafiken sind dort entstanden, zeigen Menschen in unterschiedlichen Stellungen, genauestens von der Künstlerin beobachtet und gezeichnet. Der Titel der Ausstellung weist auf die in Bewegung befindliche Identität des Ichs hin, eidolon bedeutet soviel wie Trugbild.                                     Text und Foto: Beatrice UNGAR

Am Anfang war die Welle

Gespräch mit der gebürtigen Hermannstädter Kunsttherapeutin Barbara Niedermaier

Ausgabe Nr. 2910

Barbara Niedermaier und ihr Ölbild „Buleasee”.     Foto: Beatrice UNGAR

„Das Kunstwerk muss gerade nur das ausdrücken, was die Seele erhebt und edel ergötzt, und nicht mehr. Die Empfindung des Künstlers muss allein darauf gerichtet sein, das Übrige ist falsch.” Diese Aussage von Bettina von Arnim könne sie voll und ganz unterschreiben, sagt die Kunsttherapeutin und Künstlerin Barbara Niedermaier, deren „Seelenlandschaften” getitelte Ausstellung noch bis zum 23. Mai d. J. im Terrassensaal im Teutschhaus in Hermannstadt zu besichtigen ist. Wer gerade in Venedig unterwegs ist, kann zwei Werke von Barbara Niedermaier im Rahmen des „Morphos. Temporary Identities”-Kunstmarktes im Palazzo Albrizzi-Capello betrachten. Inzwischen hat es auch eine Midissage im Besein der Künstlerin gegeben. Lesen Sie im Folgenden das Interview, das Barbara Niedermaier der HZ-Chefredakteurin Beatrice U n g a r gewährt hat.Weiterlesen

Mythologie des Verschwindens

Vasile Fuioreas ,,Elysium“ im RKI Wien

Ausgabe Nr. 2909

Vasile Fuiorea: Reglos nach Auflösung (2025)

Die feierliche Eröffnung der Ausstellung „ELYSIUM – Eine Sinneswahrnehmung“ des international renommierten rumänischen Künstlers Vasile Fuiorea hat am 10. April d. J. im Rumänischen Kulturinstitut Wien im Beisein des Künstlers stattgefunden. Die Ausstellung lädt dazu ein, den vier Elementen – Erde, Wasser, Luft und Feuer – in einer tiefgründigen wie sinnlichen Bildsprache zu begegnen.Weiterlesen

Rund um das Osterfest

Vorträge und Workshops im Spiegelsaal des DFDH

Ausgabe Nr. 2908

Auch die Erwachsenen hatten viel Spaß beim Workshop am 28. März d. J. zum Verzieren von Ostereiern in der Wachstechnik. Fotos: die Verfasserin

Während am 28. März im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) der Geruch von heißem Wachs in der Luft hing, duftete es am 4. April ebenda nach Zwiebelschalen und Petersilien- oder Sellerielaub. Am 28. März hielt Mirela Crețu, stellvertretende Direktorin des ASTRA-Museums, einen Vortrag zu den rumänischen Ostertraditionen und ihr Kollege Sebastian Apan-Paic vom Ethnografischen Museum Siebenbürgens aus Klausenburg hielt einen Workshop zum „Eierverzieren mit Wachstechnik”. Weiterlesen

,,Mit farbigen Fäden und Stoffen“

Erster Salon für Textilkunst in der Hermannstädter UAP-Galerie

Ausgabe Nr. 2908

Bei der Vernissage: der Künstler und Vorsitzende der Hermannstädter UAP-Filiale Florin Viorel, die Kunstkritikerin Iulia Mesea und die Künstlerinnen Veronica Costea Cordali und Cristina Abrihan.             Foto: Beatrice UNGAR

Es gibt kaum einen Begriff, der umstrittener ist als den der Textilkunst, und kaum einen Bereich der Kunst, der von Frauen so dominant bestimmt wird. Textilkunst ist die unterbezahlte und ungeliebte Schwester der bildenden Kunst. Trotz steigender Beliebtheit beim breiten Publikum haben diejenigen, die sich Textilkünstler nennen, immer noch mit dem negativen Image von Textilkunst in der Kunsthierarchie zu kämpfen. Dabei ist der Begriff längst geklärt: Textilkunst ist dann ein Zweig der bildenden Kunst, wenn es den Künstlern vorrangig um den Ausdruck geht, was für die meisten zutrifft. Sie drücken sich nicht wie ein Maler mit Ölfarbe, sondern mit farbigen Fäden und Stoffen aus.” Das schrieb die Hannoveraner Textilkünstlerin Beatrijs Sterk 2021. Weiterlesen

Das wiedergefundene Paradies

Ausgabe Nr. 2907

Als er im Szeklerland und in der Region Moldau bei den Tschangos unterwegs war, habe er von seinen Gastgebern den Satz gehört: „Hier ist das Paradies.” Das erzählte der Fotograf Ádám Gyula bei der Eröffnung seiner von dem Ungarischen Kulturverein HID veranstalteten Ausstellung am Dienstagabend im Touristeninformationszentrum im Rathaus am Großen Ring in Hermannstadt. Die Ausstellung trägt den Titel „Paradisul regăsit” (das wiedergefundene Paradies) und war schon einmal 2008 im Europäischen Parlament zu sehen. In Hermannstadt kann man sie bis zum 15. Juli d. J. besichtigen. Ein Besuch lohnt sich allemal, um mit eigenen Augen zu sehen, was die Gastgeber, die der Fotograf in bewährter Weise porträtiert hat, meinten. Dem 1961 in Karcfalva/Cârța (Kreis Harghita) geborenen und heute in Csikszereda/Szeklerburg/Miercurea Ciuc lebenden Fotografen war bald ein Licht aufgegangen und er sagte den bei der Vernissage Anwesenden, er habe selbst erst nach und nach erkannt, wie wichtig Tradition, Authentizität, Brauchtum usw. seien. Seine erste Ausstellung in Hermannstadt hatte Ádám 2006 im Teutsch-Haus gezeigt. Unser Bild (v. l. n. r.): Bei der Vernissage sprachen Serfözö Levente (HID-Verein), Ádám Gyula, Unterstaatssekretär Thomas Șindilariu vom Departement für interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens und der Fotograf Louis Guermond.    

Foto: Beatrice UNGAR

Ein Messekonzept setzt Maßstäbe

Hermannstädter Künstlerin bei der SPARK Art Vienna 2025

Ausgabe Nr. 2906

Lia Perjovschi.                                     Foto: www.dictionnaire-creatrices.com

Die Kunstmesse SPARK Art Fair Vienna verwandelte vom 21. bis 23. März die historische Wiener Marx Halle in einen pulsierenden Ort der Begegnung und Inspiration. Die Messe, die sich durch ihr innovatives Konzept und ihre exklusive Ausrichtung auf Einzelpräsentationen auszeichnet, bot Kunstliebhabern, Sammlern und Kuratoren eine Plattform, um zeitgenössische Kunst in ihrer reinsten Form zu erleben. In diesem Jahr stand die Messe nicht nur für die Präsentation von Kunst, sondern auch für die Feier der individuellen künstlerischen Stimme – eine Hommage an die Vielfalt und Tiefe des zeitgenössischen Kunstschaffens. Dies nahm Andreea Dincă, Leiterin des Rumänischen Kulturinstituts in Wien zum Anlass, um am 21. März 2025 zu einer exklusiven Führung einzuladen.Weiterlesen

Interaktive Ausstellung in der Ferula

Ausgabe Nr. 2906

Der Umweltverband Peisaj Deschis (Offene Landschaft), der sich für die Bewahrung der Natur im Harbachtal und nicht nur dort einsetzt, hat auf der Empore der Ferula in der evangelischen Stadtpfarrkirche eine Ausstellung eingerichtet unter dem Titel „ACUM! Doar prin diversitate!” (Jetzt! Allein durch Vielfalt!), an der alle im Verband tätigen Initiativen und Personen beteiligt sind.                                              Foto: Beatrice UNGAR

Neue Sonderausstellung im Siebenbürgischen Museum

Ausgabe Nr. 2906

Die Sonderausstellung „Ágnes Lörincz. Verdichtete Zeit – Handarbeit wird Freitag, den 28. März, 18 Uhr, im Siebenbürgischen Museum in Gundelsheim im Beisein der Künstlerin eröffnet. Nach der Eröffnungsfeier besteht die Gelegenheit zu einem Ausstellungsrundgang mit Ágnes Lörincz sowie der Vorsitzenden des Siebenbürgischen Museums, Dr. Irmgard Sedler, und der Kuratorin Julia Mayerhöffer M.A. und dem Kurator Dr. Markus Lörz. Weiterlesen