Spannend und zum Teil langwierig

Bei der 91. Landeskirchenversammlung wurde das 37. Landeskonsistorium gewählt

Ausgabe Nr. 2796

Premiere in der Geschichte der EKR:  Am Samstag, den 12. November, hat in Hermannstadt die 91. Landeskirchenversammlung der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) getagt. Das Impulsreferat hielt die aus Kassel zugeschaltete Bischöfin Dr. Beate Hofmann von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Thema ,,Der Krieg in der Ukraine – eine Zäsur für die christliche Friedensethik? Eine deutsche Perspektive”. Anschließend fanden Wahlen für das 37. Landeskonsistorium statt. Mehr dazu auf Seite 5. Unser Bild: Da der langjährige Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi nicht mehr für eine weitere Amtsperiode kandidierte, wurde der Neubesetzung dieser Funktion besonderes Interesse gewidmet. Dr. Carmen Schuster (links stehend) konnte die Wahl im zweiten Durchgang für sich entscheiden und wird als erste Frau in der Geschichte der EKR Landeskirchenkuratorin. Dazu gratulierte ihr Bischof Reinhart Guib (rechts stehend). Foto: Stefan BICHLER

Die 91. Landeskirchenversammlung (LKV) der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR) hat am 12. November im Hermannstädter Bischofspalais stattgefunden. Inhaltlich standen die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine im Zentrum der Debatten. Außerdem fanden die Wahlen für das 37. Landeskonsistorium statt. Zur Wahl standen folgende Ämter: Landeskirchenkurator, Bischofsvikar, 3 geistliche bzw. 6 weltliche Mitglieder des  Landeskonsistoriums, 3 Mitglieder im Rat für Rechtsfragen und ein geistliches Mitglied der Oberdisziplinarkammer.Weiterlesen

Martinsberger Orgel komplett

Ausgabe Nr. 2796

Am vergangenen Freitag konnte Jürg Leutert, der Musikwart der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, im Rahmen der Freitagsmusik die Martinsberger Orgel in der Ferula der Stadtpfarrkirche zum ersten Mal vollständig spielen. Orgelbauer Hermann Binder reparierte und rekonstruierte dazu eine der großen Schnitzereien und konnte sie mit Hilfe von Hans Scherer und einer langen Leiter an ihrem richtigen Ort befestigen. Gemäß Vertrag zwischen der Martinsberger (vertreten durch den evangelischen Kirchenbezirk Hermannstadt) und der Hermannstädter Kirchengemeinde wird nun das Instrument, das schon bei der Wiedereinweihung der evangelischen Stadtpfarrkirche am 10. Oktober 2021 erklungen war, in den kommenden Jahren, wie Musikwart Jürg Leutert der Hermannstädter Zeitung sagte, ,,an einem sicheren Ort bewundert, gespielt und gehört werden können“.                                                                                       Foto: Beatrice UNGAR

Fragen im Kirchenraum

Mundart-Gottesdienst am Reformationstag in Michelsberg

Ausgabe Nr. 2794

Pfarrer Michael Reger auf der Kanzel der Michelsberger Dorfkirche. Foto: Beatrice UNGAR

Wie sagt man ,,Friede, Freude, Eierkuchen“ in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart? Die Antwort auf diese Frage  blieb der Kerzer Pfarrer Michael Reger in seiner Predigt zu Psalm 46 im Mundart-Gottesdienst am Reformationstag in Michelsberg den Anwesenden schuldig. Weiterlesen

Freudige und bereichernde Begegnung

Kirchlicher Besuch aus Klagenfurt am Wörthersee

Ausgabe Nr. 2794

Kurator Udo Puschnig genießt auf einer Bank sitzend in Beschaulichkeit den gepflegten Garten in Schellenberg.                                                                                             Foto: Hans-Georg JUNESCH

Die jüngste Pandemie hat mit ihren Nachwehen viele Termine durcheinandergewirbelt. So auch die seit 2007 jährlich stattfindende Pfingstbegegnung der beiden evangelischen Partnergemeinden aus Kärnten und aus Siebenbürgen, der Pfarrgemeinde A. und H. B. „Johanneskirche“ in Klagenfurt und der Kirchengemeinde A. B. in Hermannstadt. Ein Hauptanliegen dabei ist die Begegnung von Jugendlichen über die Grenzen hinweg, die es für ihre Urgroßeltern noch gar nicht gab. Dieses Jahr nun sollte es eine Begegnung zum Reformationsfest werden. Leider konnten aus Krankheits- und Termingründen „nur“ noch drei erwachsene Vertreter aus Klagenfurt anreisen: Pfarrer Lutz Lehmann, Pfarrerin Sabine Schmoly und Kurator Udo Puschnig. Mit Dank blicken wir nun auf vier Tage und ein volles Programm zurück. Ziel war es, dass unsere Gäste möglichst viel von dem Dienst, der Arbeit und der Gemeinschaft in unserer Gemeinde kennen lernen und auch selbst erleben.Weiterlesen

Neuer Dechant

Ausgabe Nr. 2793

In einem feierlichen Festgottesdienst wurde der Mühlbacher Stadtpfarrer Alfred Dahinten am 15. Oktober in sein neues Amt als Dechant des gleichnamigen Kirchenbezirks der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien eingeführt. Zur Festgemeinde gehörten neben zahlreichen Pfarramtskollegen und Gliedern der verschiedenen Gemeinden des Bezirkes auch Bischof Reinhart Guib, welcher den Festgottesdienst leitete und den neuen Dechanten samt der neu gewählten Mitglieder des Bezirkskonsistoriums in feierlicher Zeremonie in ihr Amt einführte. Dahinten folgt als Dechant dem Petersdorfer Pfarrer Dr. Dr. Wolfgang Wünsch nach und hat nun die Verantwortung für etwa 1500 Evangelische in 47 Gemeinden zwischen Semlak und Großpold. Unser Bild: Der Karlsburger Stadtpfarrer Gerhard Wagner (rechts) gratuliert dem neuen Dechanten Alfred Dahinten.                                                           

Foto: Stefan BICHLER

Stimmen der Schöpfung

Gemeindeverband feierte Erntedank in Hammersdorf

Ausgabe Nr. 2790

Nach dem Aufstieg zum Kreuz auf den Hammersdorfer Berg stellten sich die Teilnehmenden  vor der Kapelle auf dem Gelände des Kirchenburgenensembles Hammersdorf zum Gruppenbild auf.                                                                                                                                 Foto: Claudiu RIEMER

Bereits aus vorchristlichen Zeiten bekannt, gilt die Feierlichkeit des Erntedankfestes spätestens ab dem 3. Jahrhundert nach Christus als belegt. Die Botschaft scheint simpel und ist doch so zentral für jeden und jede: Wir danken Gott für seine Gaben, welche er uns in Form der Ernte als unser aller Lebensgrundlage jedes Jahr aufs Neue reicht. Weiterlesen

Ein grundlegender Bestandteil der Kultur

Buch zu Christentum und kirchlichem Leben im Banat im Schiller-Verlag erschienen

Ausgabe Nr. 2790

Die ersten druckfrischen Exemplare des neuen Buches erhielten jüngst die Bischöfe und Autoren der beteiligten Kirchen des Banats  in Temeswar (v. l. n. r.): Prof. Dr. Alin Scridon, Bistumsrat Pfarrer Nichifor Tănase, Metropolit Ioan Selejan des Banats, Pfarrer Walther Sinn (Semlak) und Initiator Pfarrer Dr. Jürgen Henkel freuen sich über das neue Buch ,,Christentum und kirchliches Leben im Banat in Geschichte und Gegenwart“.                                      Foto: Stefan HENKEL

2023 wird Temeswar Europäische Kulturhauptstadt sein. Die Metropole an der Bega im Banat erlangte 1989 als wichtige Stadt für die Revolution gegen das kommunistische Regime in Rumänien internationale Bekanntheit. Die religiöse und ethnische Landschaft in dieser historischen Region Rumäniens ist äußerst bunt. So leben dort unter anderem Rumänen, Ungarn, Deutsche, Slowaken, Serben und Ukrainer. Neben der Rumänischen Orthodoxen Kirche mit ihren (Erz)Bistümern in Temeswar, Arad und Karansebesch und dem serbischen orthodoxen Bistum gibt es auch das traditionsreiche römisch-katholische Bistum Temeswar und die griechisch-katholische Diözese von Lugosch. Daneben sind auch geschrumpfte, aber immer noch rührige slowakische und deutsche lutherische Gemeinden äußerst lebendig. Weiterlesen

,,Lebendiges Beispiel der Kooperation“

Ausgabe Nr. 2789

Saxonia-Stiftung feierte 30. Geburtstag mit hohen Gästen und einem Jubiläumskatalog

Vorsitzende unter sich: Martin Bottesch, der Vorsitzende der Saxonia-Stiftung (links), und Dagmar Hübner, die Vorsitzende der Stiftung Saxonia Transilvania, besichtigten gemeinsam die Ausstellung im Saxonia-Haus.

1990 standen ein evangelischer Pfarrer und ein Mathematiklehrer auf dem Mühlbacher Bahnhof ratlos vor einem Waggon eines Güterzuges. Man hatte sie verständigt, dass sie dort ,,Hilfsgüter für die deutsche Minderheit“ schleunigst abholen sollten, bevor der Zug weiterfährt. Sie wussten zwar nicht, was das für Maschinen waren aber sie ließen sie auf einen LKW laden und stellten sie auf den Pfarrhof. Der Mathematiklehrer von damals, Martin Bottesch, erzählte diese Begebenheit als Vorsitzender des Siebenbürgenforums in seinem Grußwort zum 25. Jubiläum der Saxonia-Stiftung vor fünf Jahren. Beim 30. Jubiläum, das am Samstag in Rosenau gefeiert wurde, erinnerte sich Bottesch erneut an jene Zeit, als ,,Endzeitstimmung“ herrschte, ,,alle eifrig mithalfen, aber überfordert waren“ und die Gründung der Saxonia-Stiftung am 12. März 1992 Forum und Kirche entlastet habe.Weiterlesen