Ausgabe Nr. 2855
Die Heltauer evangelischen Kirchengemeinde feierte das Walburgafest
Das traditionelle Walburgafest feierte die evangelische Kirchengemeinde Heltau am Sonntag, dem 3. März. Das Walburgafest, das 2006 erstmals gefeiert wurde, ist der Schutzpatronin der im 12. Jahrhundert von den damals katholischen deutschen Siedlern gebauten Kirche gewidmet, der Heiligen Walburga. Der Stichtag ist der 25. Februar. Bis 2016 wurde auch der Walburgapreis für soziales Engagement jährlich verliehen, seither nur noch jedes zweite Jahr. In diesem Jahr wurden die ehrenamtlichen Gemeindehelferinnen und -helfer geheert.
Kirchenvater Robert Fink trug das Vortragekreuz aus dem 12. Jahrhundert beim feierlichen Einzug der Pfarrer, des Presbyteriums und der Ehrengäste, allen voran die Landeskirchenkuratorin Carmen Schuster, die zum ersten Mal bei diesem Fest dabei war.
Zum Auftakt wurden die Gottesdienstbesucher von Orgelklängen verwöhnt, gespielt von der Stadtkantorin Cosmina Barna. Zu dem musikalischen Rahmen trugen auch der von Cosmina Barna geleitete Kirchenchor und der von Mihaela Fülöp geleitete Kinderchor bei.
Es werde keine große Veranstaltung sein, versicherte Stadtpfarrer László Zorán Kézdi, als er mitteilte, dass am 3. März erneut das Walburgafest in Heltau gefeiert wird. Es war aber erhebend. So sagte Pfarrer Kézdi in seiner Begrüßung, die der Heiligen Walburga geweihte Kirche sei „ein Ort des lebendigen Glaubens geblieben vor allem Dank der Menschen, die sich mit Hingabe und Liebe für unsere Gemeinde eingesetzt haben und noch einsetzen.”
Der Initiator des Walburgafestes und der Verleihung eines Walburgapreises, der frühere Heltauer Pfarrer Stefan Cosoroabă, nannte diese Ehrenamtlichen „Transmissionsriemen”. Sie würden die Verbindung herstellen zwischen Pfarrer und Pfarramt, die in der Kirchenburg agieren, und der Gemeinde, die außerhalb der Mauern dieser wunderschönen Kirchenburg wohnen, arbeiten, einfach leben. Früher hießen diese Ehrenamtlichen „Straßenhelferinnen” und es waren nur Frauen damit beschäftigt. Inzwischen sind auch Männer im Einsatz. Wichtig sei, so Cosoroabă in seiner Laudatio, dass diese Menschen den Gemeindegliedern „da draußen” vermitteln können, dass sie nicht allein sind. Auch müssten sie oft erklären, was denn innerhalb der Mauern der Kirchenburg passiert und dass die Sanierung nicht nur den Touristen zugute kommt, sondern vor allem der Kirchengemeinde, die dadurch an Sichtbarkeit gewinnt. Zu Beginn seiner Laudatio hatte Cosoroabă festgestellt: „Eine Burg ist eine Burg.” Dies sei in Heltau „praktisch erfahrbar” gewesen und er habe schon lange die Hoffnung gehegt, dass diese Mauern nicht mehr trennen würden und er träume immer noch von einer „offenen Kirchenburg”. Früher, zu Nachbarschaftszeiten sei alles gut organisiert gewesen: „Die Gemeinde wusste, was das Pfarramt macht und umgekehrt. Heute ist das so nicht möglich. In der Gräfengasse zum Beispiel kommt es nicht an.” Umso wichtiger seien die ehemaligen und die amtierenden Helferinnen und Helfer, die an diesem Tag geehrt werden.
Hier sind ihre Namen: Johann Bell, Elena Bell, Maria Botsch, Ingrid-Erna Gieresch, Cristina Klein, Margarete Csapo, Irene Gaspar, Ileana Guist, Ortwin Herbert, Maria Kirr, Wilhelm Klein, Annemarie Lutsch, Martin Lutsch, Maria Müller, Ortrun Binder, Hans Roth.
Passend zu dem Walburgapreis war der Predigtext „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes” (Lukas 9, 62), den Dechant Pfarrer Dietrich Galter auslegte. In seiner Predigt wies er auf den Ernst aber auch auf die Konsequenzen der Nachfolge hin. Er ermutigte die Gottesdienstbesucher: „Habt Vertrauen! Seht nach vorne und seht, was Jesus von euch will, war er uns auch zumutet: Geradlinigkeit, Verlässlichkeit. Gepflügt und gesät muss werden!”
Im Anschluss konnten alle Anwesenden bei schönstem Wetter auf dem Kirchhof bei leckeren Krapfen, Kaffee und Apfelsaft noch eine Weile miteinander ins Gespräch kommen. Beatrice UNGAR