Nur eine Illusion?

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Ausgabe Nr. 2855

Weltgebetstag der Frauen 2024 in Neppendorf

Gruppenbild der Leserinnen mit Pfarrer Dietrich Galter (1. v. l.), der die Lieder zur Gitarre begleitete. Foto: Cristina LUCA

„Durch das Band des Friedens sind wir vereint”, das Lied zum Thema des Weltgebetstages 2024 ertönte am 1. März auch im Terrassensaal des „Hans Bernd von Haeften”-Tagungshauses der Evangelischen Akademie Siebenbürgen und sollte sich zum Ohrwurm entwickeln. Es bleibt zu hoffen, dass es auch die entsprechenden Ohren erreicht…

„Mit der Ordnung des Weltgebetstags haben wir christlichen Palästinenserinnen aus unserem Glauben und aus unserer Liebe gegenüber Gott und den Mitmenschen heraus gehandelt. Mit dem Thema ‚Gehen – sehen – handeln‘ möchten wir ein Zeichen setzen; wir wollen Christen auffordern, zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe, dass der Weltgebetstag einen neuen, anderen Zugang zum heiligen Land ermöglichen wird. Dass er uns lehrt, wie wir in und mit unseren individuellen Möglichkeiten handeln können. Dies äußerte Viola Raheb, Mitglied der lutherischen Gemeinde Bethlehem, 1994, als erstmals palästinensische Christinnen die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag der Frauen geschrieben haben.

30 Jahre danach ist diese Aussage immer noch aktuell, um nicht zu sagen, aktueller denn je, blickt man auf die Lage in Nahost.   Damals lautete die Botschaft: „Wir wollen der Welt zunächst sagen, dass es hier Menschen gibt, denen viele Menschenrechte verweigert werden. Aber wir wissen auch, dass ein Nachbarland existiert, welches ebenfalls ein Existenzrecht hat: die jüdische Nation. Im abschließenden Fürbittengebet hieß es dementsprechend: „Gott, zeige uns, wie wir als Nachbarn miteinander leben können, einander verstehen und achten!

Im Vorfeld des von der evangelischen Kirchengemeinde ausgerichteten Gottesdienstes bot Sunhild Galter Landesinformationen im Seminarraum, wo die Teilnehmenden spezifische Gerichte probieren konnten.

Was ist aus diesen Absichten geworden? Diese Frage haben sich bestimmt einige der Frauen aus den christlichen Kirchengemeinden in mehr als 170 Ländern weltweit gestellt, die am 1. März zum Weltgebetstag (WGT) eingeladen haben.

So stellte das deutsche WGT-Komitee fest: „’…durch das Band des Friedens‘ – das scheint seit den unfassbaren und grausamen Terrorakten der Hamas am 7. Oktober 2023 und den Militäreinsätzen Israels im Gazastreifen mit tausenden Toten wie eine Illusion.

Aber nichts ist wohl unmöglich, bedenkt man den Leitgedanken des WGT: „Informiertes Beten – betendes Handeln. So bereiteten Frauen auch in Neppendorf sich an zwei Sonntagen unter der Anleitung von Sunhild Galter, Vorsitzende der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, vor, den WGT-Gottesdienst gemeinsam zu gestalten.

Nach einer Landesinformation, bei der auch spezifische Gerichte aus der Region aufgetischt wurden, begab sich die Gemeinde in den Terrassensaal, von wo der Gottesdienst auch im Livestream ausgestrahlt wurde. Zu sehen ist er noch unter https://www.youtube.com/watch?v=iq4bftDAPyY                   B. U.

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Im Jahreslauf, Kirche.