Von Old Shatterhand bis János Xantus

Besuch bei den Filmemachern Gábor und Áron Xantus (II) / Von Werner FINK

Ausgabe Nr. 2793

Zeichnung von János Xantus

„Dann haben wir Pfeifen ausgetauscht, und noch während des Rauchens bot mir mein neuer Freund seine Töchter an, damit ich eine zu meiner Ehefrau auswähle, – wofür ich mich natürlich bedankte, versprechend, dass ich mir diese wichtige Angelegenheit überlege.“
In der ersten Hälfte der 90er Jahre haben sich Gábor Xantus und sein Sohn Áron, heute Filmregisseur, Kameramann und Leiter des Xantus Filmstudios, auf den Weg gemacht, um die Laufbahn ihres reisenden Vorfahren János Xantus zu erforschen. „Wir sind auf den Spuren von Xantus in Nordamerika entlanggegangen. Wir haben auch die Stämme, also was von ihnen übriggeblieben ist, gefilmt, und wir haben versucht, diesen Lebensweg zu rekonstruieren, wenigstens die verschiedenen Schauplätze in Kalifornien festzuhalten, wobei wir seine Briefe dafür benutzten“, sagte Gábor Xantus. Daraufhin folgte eine andere Expedition in den Fernen Osten, wo János Xantus nach seiner Rückkehr aus Amerika forschte und von wo er auch volkskundliches und biologisch-wissenschaftliches Material nach Ungarn schickte. Ein Großteil davon ging während des Zweiten Weltkrieges leider verloren.Weiterlesen

Unverwechselbar lapidar

Astrid Bartel: ,,Des Lebens ungeteilte Freude“

Ausgabe Nr. 2792

Astrid Bartel: Des Lebens ungeteilte Freude, Verlag Books on Demand, Norderstedt 2022, 356 Seiten, ISBN 973-3-7557-3396-6 (Hardcover) 24,90 Euro, ISBN 978-3-7557-1708-9 (Paperback) 14,90 Euro, ISBN 978-3-7562-7906-7 (E-Book) 5,49 Euro.

„Morgen soll es so weit sein. Morgen wollen wir uns auf den Weg machen. Auf den Weg in ein neues Leben“. Die erste Erzählung im neuen Buch von Astrid Bartel beginnt gleich mit einem Thema, das allen 38 Geschichten des Bandes zu Grunde liegt. Es geht um ihre endgültige Ausreise aus Rumänien nach bangen Zeiten, die dem Leben in ihrer sozialistischen Heimat in Siebenbürgen vorangegangen waren.Weiterlesen

,,Fühlt diese Stadt!“

Heltauer Ortsmonographie in rumänischer Sprache

Ausgabe Nr. 2783

Adinel C. Dincă, Konrad Gündisch, Heinz Hermann (Koord.).: Cisnădie (Heltau). Din istoria și cultura comunității săsești. Zusammenfassung der deutschen Originalfassung und rumänische  Übersetzung: Adinel C. Dincă. Honterus-Verlag Hermannstadt 2022, 270 Seiten, ISBN: 978-606-008-107-4. Das Buch wird kostenlos abgegeben.

Eine umfangreiche Ortsmonographie hatte die Heimatortsgemeinschaft Heltau e. V. 2002 unter dem Titel „Heltau – Geschichte und Kultur einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft“ herausgebracht. Auf 716 Seiten werden darin Geschichte, Wirtschaft, Bildungswesen, kirchliches, kulturelles und Gemeinschaftsleben sowie Volkskundliches (Tracht, Mundart, Spitznamen, Bräuche und Feste) in der siebenbürgischen Kleinstadt geschildert. Da das Buch bald vergriffen war, brachte die HOG Heltau 2004 eine neue Auflage heraus. Weiterlesen

,,Immer vom Objekt ausgegangen”

Rumänische Fassung des Bandes ,,…skoro damoi!“ im Spiegelsaal vorgestellt

Ausgabe Nr. 2783

Buchvorstellung im Spiegelsaal des Forums (v. l. n. r.): Benjamin Jozsa, Irmgard Sedler,  Alexandru Constantin Chituță und Ruxandra Stănescu.                                                     Foto: Werner SEDLER

 

Zu klein war der Spiegelsaal am vergangenen Mittwochnachmittag bei der Vorstellung des Buches „Skoro damoi! Speranță și disperare. Deportarea sașilor din Transilvania în lagărele sovietice de muncă, 1945-1949”, das dieses Jahr im Honterus-Verlag erschienen ist. Das Buch wurde aus dem Deutschen übersetzt und im Beisein der Autorin, Dr. Irmgard Sedler vorgestellt. Weiterlesen

Spannend und konfliktreich

10. Band der Geschichte der Siebenbürger Sachsen

Ausgabe Nr. 2780

Wilhelm Andreas Baumgärtner: Im Banne der Gesetze. Schiller-Verlag Hermannstadt-Bonn 2021, 247 Seiten, ISBN: 9783946954798. In Hermannstadt liegt das Buch im Erasmus-Büchercafé und in der Schiller-Buchhandlung auf.

,,Im Banne der Gesetze: Siebenbürgen im 18. Jahrhundert. Ansiedlung der Landler und Banater Schwaben“ ist der zehnte Band in Wilhelm Andreas Baumgärtners Buchserie über ,,Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen“, 2021 im Schiller Verlag erschienen. Weiterlesen

Bleibendes und Werdendes

Neuer Bildband von Martin Rill und Georg Gerster

Ausgabe Nr. 2779

Georg Gerster/Martin Rill: Mediasch und das siebenbürgische Weinland. Verlag Siebenbürgen-Buch, 2022, 324 Seiten, ISBN: 978-3-00-0071597-6. Bestellungen bei: Buchversand Südost, Seebergsteige 4, 74235 Erlenbach, Telefon: 07132-9489048, Fax: 07132-3488197, E-Mail: info@siebenbuergen-buch.de

Der Bildband „Mediasch und das siebenbürgische Weinland“ setzt die Reihe der Bände „Siebenbürgen im Flug“, „Das Burzenland“, „Hermannstadt und das Alte Land“, „Einblick ins Zwischenkokelgebiet“ und „Schäßburg und die Große Kokel“ fort und damit laden Georg Gerster und Martin Rill zu einer Rundreise durch das Weinland ein. Weiterlesen

Vera kam eines Tages nicht mehr…

Neue Kurzgeschichten von Dagmar Dusil im Pop-Verlag Ludwigsburg

Ausgabe Nr. 2779

Dagmar Dusil: Entblätterte Zeit. Kurzgeschichten. Pop-Verlag Ludwigsburg 2022, 196 Seiten, ISBN: 978-3-86356-359-2. In Hermannstadt liegt das Buch im Erasmus-Büchercafé und in der Schiller-Buchhandlung auf.

,,Entblätterte Zeit“ ist ein sehr passend gewählter Titel für die Kurzgeschichten von Dagmar Dusil. Es ist so, dass unsere gelebte Zeit so manche Blätter hat, bei einem mehr bei anderen weniger, alles abhängig von der jeweiligen Lebensdauer. Der Autorin ist es gelungen, vielfältige und gleichzeitig spannende Geschichten zu schreiben, die so manchen Leser an sein eigenes Dasein erinnern. Alle achtzehn Geschichten sind sehr einfühlsam, der aufmerksame Leser lebt mit dem/der jeweiligen Helden/Heldin mit und kann sich in deren Gefühlsleben und Handeln einbinden.Weiterlesen

,,Nirgendwo Angekommene“

Neuer Erzählband von Anton Sterbling erschienen

Ausgabe Nr. 2779

Anton Sterbling. Ende einer Pandemie. Pop-Verlag Ludwigsburg 2022, 183 Seiten, ISBN: 978-3-86356-357-8. In Hermannstadt liegt das Buch im Erasmus-Büchercafé und in der Schiller-Buchhandlung auf.

Der Erzählband ,,Ende einer Pandemie und weitere Erzählungen“ des Banat-schwäbischen Autors Anton Sterbling ist in diesem Jahr im Pop-Verlag Ludwigsburg erschienen. Die Erzählungen dieses Bandes sind eng verknüpft mit jenen aus den beiden Erzählbänden „Klimadelirium“ (2020) und „Die versunkene Republik“ (2021), die ebenfalls in dem Pop-Verlag Ludwigsburg erschienen sind.Weiterlesen

,,Das Kulturerbe ist kollektiv!“

Brukenthal-Jubiläums-Bildband in rumänischer Sprache erschienen

Ausgabe Nr. 2778

Raluca Maria Frîncu/Raluca Maria Teodorescu (Hrsg.): Brukenthal 300 – un om, un muzeu, o istorie. Editura Muzeului Național Brukenthal, 2021, 164 Seiten.  ISBN: 978-606-8815-88-6, Das Buch ist kostenlos abzuholen beim Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt.

Im Jubiläumsjahr des Gubernators Samuel von Brukenthal 2021 wurde in Hermannstadt viel getan, meist geredet, ausgestellt und aufgestellt. Ja, protestiert auch. Der neue bronzene Brukenthal als Statue vor dem Brukenthalpalais am Großen Ring in Hermannstadt hat alles mit Demut ertragen. Hermannstädter meinen, er hätte dabei auch gelächelt!

,,Wenn das geistige und materielle Erbe Brukenthals angemessen gepflegt werden soll, wenn das heutige Siebenbürgen sich auf Europa zu bewegen will, wenn es eine kritische Diskussion über individuelle und gemeinsame Werte geben soll, dann muss Samuel von Brukenthal im Gespräch gehalten werden.“ Das waren die letzten Worte von Frank-Thomas Ziegler in dem Artikel ,,Neue Biographie über Samuel von Brukenthal“ in der Siebenbürgischen Zeitung vom 29. Juli 2007.Weiterlesen

Es begann mit ,,Kunterbunt“

Ausgabe Nr. 2776

Brigitte Ina Kuchar-Zawadzki ist tot

Kunterbunt

Am 21. Mai d. J. ist in Eningen unter Achalm (bei Reutlingen) die aus Mediasch stammende Schriftstellerin Brigitte Ina Kuchar, verheiratete Zawadzki, im Alter von fast 88 Jahren entschlafen. Bekannt wurde die Tochter von Josefine und Ernst Kuchar in Kreisen der Deutschen in Rumänien ab Mitte der 60-er Jahre als Buchillustratorin.Weiterlesen

,,Sprache und Literatur sind in sich performativ“

Ausgabe Nr. 2776

Symposium zu 50 Jahren Aktionsgruppe Banat in Temeswar


Die Moderatoren Christel Ungar-Țopescu und Dr. Markus Bauer und die sechs anwesenden Gründungsmitglieder der Aktionsgruppe Banat – Werner Kremm, Johann Lippet, Anton Sterbling, William Totok, Gerhard Ortinau und Ernest Wichner (v. l. n. r.). Foto: Beatrice UNGAR

Als Herta Müller am 10. Dezember 2009 in Stockholm den Nobelpreis für Literatur entgegennahm, sagte sie in der Tischrede beim Bankett: ,,Zum Glück traf ich in der Stadt Freunde, eine Handvoll junge Dichter der Aktionsgruppe Banat. Ohne sie hätte ich keine Bücher gelesen und keine geschrieben. Noch wichtiger ist: Diese Freunde waren lebensnotwendig. Ohne sie hätte ich die Repressalien nicht ausgehalten. Ich denke heute an diese Freunde. Auch an die, die auf dem Friedhof liegen, die der rumänische Geheimdienst auf dem Gewissen hat.“Weiterlesen