Un Certain Talent für Porumboiu

Ausgabe Nr. 2432
 

Verhältnismäßig starke Präsenz Rumäniens bei den Filmfestspielen in Cannes

 

Eine verhältnismässig starke Präsenz von Rumänien, wenn auch nicht im Wettbewerb, war bei den diesjährigen 68. Filmfestspielen in Cannes zu verzeichnen. Zwei Filme in der offiziellen Festivalreihe „Ein gewisser Blick" (Un Certain Regard) und ein Kurzfilm in der „Woche der Kritik" sind schon ganz schön.

In „Un etaj mai jos“ (Eine Etage tiefer) von Radu Muntean wird ein Mann (Teodor Corban) Zeuge eines Streits mit tödlichem Ausgang und weiß nicht recht, wie er sich dem vermutlich Schuldigen gegenüber verhalten soll, ihn denunzieren oder nicht? Und dann ist da noch sein eigenes Gewissen, das nicht mitspielen will, als er es nicht tut. Ein Film über Verantwortung, Diskretion und Courage mit einer sehr gepflegten Photographie, sehr schönen Bildern. Er bekam am Ende einen ganz spontanen Applaus, das hieß, hier hat einer, Radu Muntean, eine sehr ordentliche Arbeit abgeliefert, die zum Nachdenken anregt.

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Buchstäblicher Oscar-Regen in LA

Ausgabe Nr. 2419
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Streiflichter von der Oscar-Preisverleihung 2015

 

Die Oscar-Preisträger 2015 sind ja schon alle bekannt. Wir erinnern: „Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" von Alejandro G. Iñárritu hat in den „Königskategorien" abgeräumt – bester Film, beste Regie, bestes Originaldrehbuch, beste Kamera. Vier Oscars, allerdings in Nebenkategorien, erhielt auch Wes Andersons Komödiendrama „Grand Hotel Budapest". Besonders zu erwähnen ist, dass „Ida", der unter die Haut gehende Schwarz-Weiss-Streifen des Polen Pawel Pawlikowski zum besten „Nicht-englischsprachigen Film" gekürt worden ist. Irgendwie passend dazu, dass mit „Birdman" eine beißende Satire auf Hollywood quasi den Vogel abgeschossen hatte. „Ida" ist großes Kino! Was am Tag und in der Nacht der Preisverleihung in Los Angeles (kurz LA) u. a. zu erleben war, davon berichtet die in Hermannstadt geborene und in LA lebende Journalistin, Autorin und Hochschullehrerin Aura Imbarus:

 

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Von den Spuren der Vergangenheit

Ausgabe Nr. 2418
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Radu Jude erhielt Silbernen Bären für Regie bei der 65. Berlinale

 

2013 hatte Călin Peter Netzer in Berlin mit seinem Film „Mutter und Sohn” (Originaltitel Poziția copilului") den ersten „Goldenen Bären” für einen rumänischen Regisseur gewonnen. Bei der 65. Auflage der Internationalen Filmfestspiele in Berlin rückte das rumänische Kino erneut ins Rampenlicht: Der junge Filmemacher Radu Jude (37) wurde bei der Berlinale mit dem „Silbernen Bären” für Regie ausgezeichnet. Sein Streifen „Aferim!” war als einziger Beitrag aus Rumänien für den Hauptwettberb ausgewählt worden und hatte am 11. Februar Weltpremiere. Ab 6. März kommt er auch in die Kinos in Rumänien. Ebenfalls für die beste Regie ausgezeichnet wurde die polnische Regisseurin Malgorzata Szumowka für „Body".

 

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