Hahns Vision bald hautnah zu erleben

Großauer Orgel wurde abgebaut und zur Restaurierung nach Honigberg gebracht

Ausgabe Nr. 2747

Die Orgelpfeifen sind bereits ausgebaut, das Gehäuse der Grossauer Orgel ist noch vor Ort.                       Foto: Brita FALCH-LEUTERT

Im Rahmen der Festlichkeiten des Sachsentreffens 2021 in Großau erklang die Orgel in der evangelischen Kirche zum letzten Mal öffentlich in der bekannten Form. Sie ließ dabei ihren alten Glanz zwischen allen Mängeln und Fehlern durchschimmern. Gleichzeitig wurde deutlich, dass der Zahn der Zeit gründlich an ihr genagte hatte. Es ist jetzt an der Zeit, durch einen umfassenden Eingriff das Potential dieses fantastischen Instrumentes wieder ans Tageslicht zu befördern.Weiterlesen

Blendend, bunt und intensiv

Das musikalische Projekt ,,Electric“ war im Gong-Theater zu sehen

Ausgabe Nr. 2746

Matei Ioachimescu mit seiner elektronischen Querflöte, hinter ihm eines der blendenden Stroboskope. Foto: die Verfasserin

Sechs Stroboskope und zwei Lasergeräte waren auf das Publikum gerichtet. Zwei Damen wurden in der zweiten Reihe gewarnt „es könnte etwas intensiv werden“. Sie sollten sich näher an den Rand setzen. Gebannt warteten die wenigen Zuschauer auf den Beginn der „Electric“-Show, einem Projekt des bekannten Querflötenspielers Matei Ioachimescu, des Komponisten Cristian Lolea und des Multimedia-Künstlers Tom Brânduș. Auf ihrer Rumänien-Tournee machten die Künstler am Dienstagabend in Hermannstadt Halt und zeigten ihre „elektrisierende” Performance im Kinder- und Jugendtheater „Gong”. Weiterlesen

Hannenheim, Piazzolla und Aichelburg

Zehn Jahre musica suprimata-Konzertreihe für verfemte Musik
Ausgabe Nr. 2744

30 Jahre danach: Die Violonistin Marianne Boettcher und die Pianistin Ursula Trede-Boettcher konzertierten nach 30 Jahren wieder in Hermannstadt und zwar im Rahmen der Reihe ,,musica suprimata“  im Thaliasaal. Foto: Beatrice UNGAR

2011 veranstaltete der Verein ,,pontus musicae“ das ,,Kleine Festival für ungehörte Musik“, um im Faschismus und Kommunismus als ,,unliebsam“ gestempelte Komponistinnen und Komponisten und deren Musik aus der Vergessenheit zu retten. Inzwischen heißt der Verein ,,musica suprimata“ und in diesem Jahr gab es nach der Zwangspause im Vorjahr wieder eine gediegene Veranstaltungsreihe. ,,Der Eintritt ist frei, weil einige Dinge zwar keinen Preis haben aber durchaus wertvoll sind“, sagte die Initiatorin und Veranstalterin Heidemarie T. Ambros.Weiterlesen

„Wo’s hingeht – des wirst dann sehn“

Peter Karpf plädiert in seinen Liedern für Gelassenheit

Ausgabe Nr. 2740

Peter Karpf: Wo’s hingeht.  Produziert von Jürgen Kulmesch & Robert & Scherwitzki & Peter Karpf, Eingespielt im Novum Audio Studio Klagenfurt, 2020.

Quo vadis angesichts großer gesellschaftspolitischer Herausforderungen unserer Zeit? Wo soll es hingehen? Wie viele Kunstschaffende hat sich auch der österreichische Singer/Songwriter Peter Karpf aus dem südlichen Bundesland Kärnten in seinem aktuellsten Album (erschienen im April 2021) Gedanken dazu gemacht und zeigt in seinen zehn Liedern im österreichischen Dialekt durchaus positiv-optimistische Perspektiven auf, mit denen er Mut machen will. Weiterlesen

Musikalische Dampfwalze wird 25

Fanfare Ciocărlia feiert Jubiläum mit neuer CD

Ausgabe Nr. 2738

Erstmalig sah der Verfasser die Fanfare Ciocărlia im Frühjahr 1997 im Malzhaus Plauen. Dort entstand am Pfingstmontag 2010 auch diese Aufnahme. Foto: Roland BARWINSKY

Der Anlass ist ganz bestimmt bewundernswert. Die musikalische Dampfwalze vom Balkan feiert hoffentlich recht lautstark. Das Jubiläums-Album (,,It wasn`t hard to love you”, Kontakt: www.asphalt-tango.de und records@asphalt-tango.de) liefert ganz fristgerecht anlässlich der ,,Silberhochzeit“ das ultimative Kulturprogramm für den tönenden Heißhunger der Fans. Fanfare Ciocărlia ist längst weithin bekannt und zwar weltweit. Ob dieser Erfolg vor Urzeiten so beabsichtigt war, ist eher unwahrscheinlich. Weiterlesen

Karlsruher Konzert-Duo

Ausgabe Nr. 2738

Das viel- und weitgereiste Karlsruher Konzert-Duo gastierte Anfang September in Rumänien, dem 70. Land ihrer Konzertreisen. Es war der zweite Gastauftritt in Rumänien – das Duo hatte 2009 in Jassy, Sankt Georgen und Kronstadt konzertiert. Diesmal gaben sie Konzerte in Schäßburg, Birthälm, Hermannstadt, Temeswar und Kronstadt. Unser Bild: In ihrem eindrucksvollen Konzert im Spiegelsaal des DFDH brachten der Cellist Reinhard Armleder und die Pianistin Dagmar Hartmann Werke von Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Maurice Ravel, Manuel de Falla, George Enescu und George Gershwin virtuos und gefühlvoll zu Gehör. Sie bestätigten, was sie eingangs erklärt hatten: ,,Wir spielen aus dem Herzen.“ Sie ernteten herzhaften Applaus und bedankten sich mit einer Zugabe, dem ,,Sterbenden Schwan“ von Camille Saint-Saëns.    

Foto: Beatrice UNGAR

Musik als Handwerk

Das Manuskript des Josephus Fazakas Krizbacensis

Ausgabe Nr. 2737

Ursula und Kurt Philippi (Hrsg.): Das Manuskript des Josephus Fazakas Krizbacensis/Manuscrisul lui Josephus Fazakas Krizbacensis,  Band 1: Faksimile/Facsimil. Honterus-Verlag 2021,  92 Seiten, ISBN 978-606-008-083-1.

Interessante Einblicke in die Arbeit von Komponisten aus dem 18. Jahrhundert bietet „Das Manuskript des Josephus Fazakas Krizbacensis“, welches 2021 von Ursula und Kurt Philippi in zwei Bänden herausgegeben wurde. Es ist eine Sammlung von Musikstücken von deutschen, italienischen, französischen und weiteren  nicht identifizierten Komponisten. Das Original befindet sich im Hermannstädter Staatsarchiv (Brukenthalfonds jj110). Weiterlesen

Sinnlich, herzhaft, hart, lautmalerisch

Streiflichter vom 52. Hermannstädter Internationalen Jazzfestival

Ausgabe Nr. 2735

Das 52. Hermannstädter Internationale Jazzfestival hat am vergangenen Wochenende stattgefunden. Es gab Konzerte in der evangelischen Stadtpfarrkirche und auf dem Großen Ring. Unser Bild: Ein Höhepunkt war am Sonntagabend das Konzert der Band Accord Vibes unter dem Motto ,,Astor Piazolla, Just Tango“ (v. l. n. r.): Alexandru Anastasiu (Vibraphon), Cezar Knihinschi (Kontrabass) und Fernando Mihalache (Akkordeon).                                     Foto: Fred NUSS

Sinnlich, herzhaft, hart, lautmalerisch, so könnte man die Konzerte an den drei Tagen des diesjährigen Hermannstädter Internationalen Festivals kurz zusammenfassen. Alle standen im Zeichen der Liebe. Vor dem ersten Konzert, das Teodor Pop an zwei Keyboards am Freitag in der evangelischen Stadtpfarrkirche bot, hatte die Festivalsleiterin Simona Maxim von der Stiftung Sibiu Jazz die Anwesenden auf ihre herzliche Art begrüßt und aus der Bibel das Hohelied der Liebe (1. Korinther 13,4-6) vorgelesen. Darin heißt es u. a.: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf…“ Weiterlesen

,,Er besteht nur aus Essenz“

Dr. Hans Peter Türk nahm die Honterus-Medaille 2020 entgegen

Ausgabe Nr. 2732

Dem Komponisten und Musikwissenschaftler Dr. Hans-Peter Türk (Bildmitte) überreichten im Rahmen einer eindrücklichen Feierstunde am Montag im Spiegelsaal des Forumshauses der DFDS-Vorsitzende Martin Bottesch (links) und Bischof Reinhart Guib die Honterus-Medaille, die seit 2013 das Siebenbürgenforum gemeinsam mit der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien verleiht. Die musikalische Umrahmung gestalteten Ursula und Kurt Philippi, die auch die Laudatio auf den geehrten hielten. Foto: Beatrice UNGAR

Ein Oratorium zum Gedenken an die Russlanddeportation im Januar 1945, an dem er seit mehr als 20 Jahren gearbeitet hat, habe er nun fertiggestellt, sagte Dr. Hans Peter Türk in seiner Dankesrede.  Der am 27. März 1940 in Hermannstadt geborene Musikwissenschaftler und Komponist, der nach seinem Musikstudium in Klausenburg ein neues Zuhause gefunden hat,  wurde nämlich am Montag im Rahmen einer Feierstunde mit der Honterus-Medaille, die vom Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen und der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien für besondere Verdienste für die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen verliehen wird, ausgezeichnet. Ursprünglich sollte die Medaille beim Sachsentreffen 2020 überreicht werden, da diese Veranstaltung aber abgesagt werden musste und schließlich im online-Format stattgefunden hat, musste ein anderer Termin gefunden werden.

Das Musikerehepaar Ursula und Kurt Philippi hielt dabei eine eindrückliche zweiteilige Laudatio auf den Geehrten. Lesen Sie im Folgenden die beiden Teile:Weiterlesen

Drei Klavierkonzerte im Finale

Streiflichter von der 25. Auflage des Carl Filtsch-Festivals in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2731

Die HDH-Vorsitzende Dagmar Zink Dusil und der Gewinner des Peter Szaunig-Preises, Oleksandr Fediurko (Ukraine).              Foto: Beatrice UNGAR

Eigentlich hätte die Jubiläumsauflage des Carl Filtsch-Klavier- und Kompositionswettbewerbsfestivals letztes Jahr stattfinden sollen, musste aber pandemiebedingt abgesagt werden. Nun wurde sie vom 10. bis 15. Juli im Thaliasaal in Hermannstadt veranstaltet und kann als Erfolg gewertet werden. 22 Nachwuchspianistinnen und -pianisten aus fünf Ländern (Italien, Russland, Rumänien, Ukraine und Ungarn) haben sich dem Wettbewerb gestellt, ein Zeichen, dass sich dieses dem Gedenken an den in Mühlbach geborenen viel zu früh verstorbenen Pianisten und Komponisten Carl Filtsch (1830-1845) gewidmete Festival internationaler Sichtbarkeit erfreut.Weiterlesen

,,Ein Zeichen großen Heldenmutes“

Zweites Konzert im Rahmen der Reihe ,,Musik in den Kirchenburgen“

Ausgabe Nr. 2731

Die Organistin Christiane Werbs und der Trompeter Christian Packmohr. Foto: Beatrice UNGAR

Das zweite Konzert im Rahmen der Reihe ,,Musik in den Kirchenburgen“, das am vergangenen Freitag gespielt wurde, war wahrscheinlich das letzte Konzert auf der Großauer Orgel in ihrem jetzigen Zustand. Die Organistin Christiane Werbs, Landeskirchenmusikdirektorin der Mecklenburgischen Landeskirche und Kantorin in Warnemünde, und Christian Packmohr, Solotrompeter der Norddeutschen Philharmonie Rostock, kämpften erfolgreich gegen die zahlreichen Fehler und Fehlerchen, die sich im Laufe der Zeit in das bedeutende Instrument eingeschlichen haben.Weiterlesen

Domino stellte neuen Song vor

Ausgabe Nr. 2731

Nach dreijähriger Pause wieder da: die Hermannstädter Rockband „Domino“. Mit neuen Musikern und einem neuen Song feierten die Jungs am Donnerstag, dem 15. Juli, im Hof der „Mango Bar“ in Hermannstadt ihr Comeback. „Haida“ heißt das neue Lied, das auch während des Konzerts gespielt und als Videoclip in Premiere gezeigt wurde. Der Clip wurde u. a. auf der Michelsberger Burg gedreht und handelt von der Liebe und den „Sânziene“, den rumänischen mystischen Feengestalten. Auf Youtube ist das Lied „Haida“ unter: https://www.youtube.com/watch?v=ZRn1g3cJIRM zu sehen. Die Band „Domino“ wurde im Dezember 2012 gegründet, damals bestand sie aus Romulus Cipariu (Zymbal, Gesang), Sebastian Marcovici (E-Bass, Gesang) und Valentin Oancea (Trommeln). Heute sind zwei neue feste Bandmitglieder dabei: Ioan Armean (Gesang) und Serghei Crasnov (E-Gitarre, E-Bass). Beim Konzert am Donnerstag traten noch zwei weitere Gäste auf die Bühne: Adrian Ban (Trommeln), Ciprian Dancu (Hirtenflöte, Saxophon) und Claudiu Urse (Gesang). Bald wird auch das erste Musikalbum erscheinen, das den Namen der Band „Domino“ tragen und wie gewohnt alternativen Rock mit Elementen aus der rumänischen Spielmannsmusik (muzică lăutărească) vereinen wird. Unser Bild (v. l. n. r.): Romulus Cipariu, Sebastian Marcovici, Ciprian Dancu, Claudiu Urse und Ioan Armean.      

Text: Cynthia PINTER; Foto: Facebook Domino