Musikalische Vesper zum Marientag
Ausgabe Nr. 2804
Darstellung des Herrn oder Maria Lichtmess (früher auch: Mariä Reinigung, in Festo Purificationis Mariae), der 40. Tag nach Weihnachten, wird in einigen christlichen Konfessionen am 2. Februar gefeiert. So auch in der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien. Am Stichtag gab es dazu eine musikalische Vesper in Hermannstadt in der evangelischen Stadtpfarrkirche.
Gestaltet wurde sie von Kantorinnen der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien und der Malmkroger Pfarrerin Angelika Beer.
Zum Orgelspiel von Jürg Leutert an der Stolzenburger Orgel zogen Chor und Pfarrerin ein. Abwechselnd mit der Gemeinde brachten die zehn Choristinnen passende Lieder zu Gehör, u. a. den Antiphon zu Lichtmess ,,Adorna Thallamum“ (Schmücke dein Brautgemach).
Zur Erinnerung: Nach jüdischer Vorschrift galt die Frau nach Geburt eines Knaben 40 Tage, zudem wurde der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes angesehen und ihm im Tempel übergeben („dargestellt“), wo er durch ein Geldopfer bzw. Tierersatzopfer auszulösen war. Das Lukasevangelium berichtet, dass der Knabe Jesus gemäß dieser Gesetzesvorschrift von Maria und Josef zum Tempel gebracht und das vorgeschriebene Opfer gereicht wird (Lk 2,22–24 EU). Dort erkennen ihn Simeon und Hanna als Erlöser. Simeon spricht prophetische Worte aus und stimmt seinen Lob- und Sterbegesang „Nun lässt Du, Herr, Deinen Knecht, wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden … “ (Lk 2,29–32) an.
Das kirchliche Fest entstand im 4. Jahrhundert in Jerusalem als genuin christliches Nebenfest von Christi Geburt (Weihnachten) und wurde im 5. Jahrhundert durch eine Lichterprozession angereichert. Das Festdatum war hier anfangs der 14. Februar (berechnet vom 6. Januar), ab dem 6. Jahrhundert der 2. Februar (berechnet vom 25. Dezember). Mit der Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem feierte man zugleich den ersten Besuch Jesu Christi in der Heiligen Stadt.
Die Bildmeditation von Pfarrerin Angelika Beer bezog sich auf die Darstellung dieses Ereignisses auf dem Flügelaltar in Malmkrog, wo die musikalische Vesper am Tag darauf in leicht abgeänderter Form angeboten wurde. B. U.