Ausgabe Nr. 2448
Charles Muller inszeniert „Goldberg-Variationen" von George Tabori

Eine leere Bühne verspricht keine amorphe Perspektive. Als ob die Zukunft nicht antichambrieren muss. Das Gute oder das Böse kann urplötzlich passieren wie im Falle eines Tanzes auf dem Vulkan. Eine leere Bühne aber, wenn es ein Publikum gibt, ermöglicht diesem die Einladung zur Meditation, zum Fabulieren. Es kostet ja nichts, banale oder verschachtelte Gedanken zu hegen, oder nach Lust und Laune, aus dem Nichts Emotionen zu „basteln“. Wie das gehen kann, zeigt der Luxemburger Regisseur und Intendant des Escher Stadttheaters Charles Muller in seiner jüngsten Inszenierung an der deutschen Abteilung des Hermannstädter Radu Stanca-Nationaltheaters, die vergangene Woche Premiere hatte. Muller inszeniert George Taboris „Goldberg-Variationen" mit sprühendem Witz und offen, er zieht (fast) alle Register und lädt damit die Zuschauer ein, über die Geschichte der Menschheit nachzudenken.Weiterlesen→