,,Es ist fünf vor zwölf!“

Bildband über Schmetterlinge im Spiegelsaal vorgestellt

Ausgabe Nr. 2933

Bei der Buchvorstellung im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (v. l. n. r.): Klaus Fabritius, Benjamin Józsa und László Rákosy.                                                                         Foto: Laura MICU

„Nennen Sie mir eine Sache, die nichts mit Schmetterlingen zu tun hat”, forderte der Enthomologe Prof. Dr. László Rákosy das Publikum im Spiegelsaal des DFDH bei der Vorstellung des Buches „Schmetterlinge – reisende Seelen” auf. So klingen die ersten Sätze in dem Buch, das er gemeinsam mit dem Biologen Dr. Klaus Fabritius und Eduard Duldner herausgebracht hat: „Die schönsten Insekten sind die Schmetterlinge. Die Farbenvielfalt, die Flugweise, das Flattern, der Tagfalter beeindrucken jeden. Leider stellen wir fest, dass die Schmetterlinge, wie auch andere Insektenarten immer weniger werden. Einige Arten werden seltener, andere sterben für immer aus. Grund ist die menschliche Tätigkeit. Industrie, Landwirtschaft, Klimawandel verändern die Welt. Es ist Zeit etwas zu ändern, um diese Tendenz zu stoppen. Es ist fünf vor zwölf!”Weiterlesen

Ein zusammenfassendes Werk

100 Jahre ,,Flora Siebenbürgens“ von Dr. Karl Ungar

Ausgabe Nr. 2924

Karl Gustav Ungar wurde am 9. September 1869 in Hermannstadt geboren. Nach dem Besuch der Hermannstädter Volksschule und des evangelischen Gymnasiums studierte er Medizin in Wien und Graz und kehrte 1895 nach Hermannstadt zurück, wo er nach einem äußerst aktiven Leben am 23. November 1933 verstarb.

Vor 100 Jahren erschien in Hermannstadt die „Flora Siebenbürgens. Ein Exkursions- und Bestimmungsbuch für Pflanzenfreunde und zum Gebrauch in Schulen” von Dr. Karl Ungar. Dr. Karl Ungar (1869-1933), Arzt in Hermannstadt, war in Siebenbürgen einer der ersten, der sich publizistisch für Pflanzen- und Naturschutz einsetzte. Als aktives Mitglied im Siebenbürgischen Verein für Naturwissenschaften in Hermannstadt schreibt Ungar im Vorwort zur „Alpenflora der Südkarpaten“ (1913), seinem ersten Buch, „wer sich, wenn auch nur flüchtig, mit ihnen (den Blumen) beschäftigt hat, der wird sie als Pioniere des ewig schaffenden Lebens ehren, er wird nicht achtlos an ihnen vorbeigehen, sie zertreten oder in unnützer Grausamkeit ausreissen“. Weiterlesen

Wertvolle Einblicke

Erfahrungsaustausch im Nationalpark Bayerischer Wald

Ausgabe Nr. 2919

Christoph Promberger (2. v. r.) führte die Delegation aus den Landkreisen Hermannstadt und Argeș durch den Nationalpark Bayerischer Wald.

Paul Kuttesch, der stellvertretende Vorsitzende des Hermannstädter Kreisrats nahm an einem Erfahrungsaustausch im Nationalpark Bayerischer Wald teil, der von der Stiftung Conservation Carpathia, vertreten durch Christoph Promberger, organisiert wurde. In der Zeit vom 23. bis 26. Juni 2025 besuchte die Delegation aus Rumänien, zu der Bürgermeister und Vertreter der lokalen öffentlichen Verwaltung aus den Landkreisen Hermannstadt und Argeș sowie Beamte des Hermannstädter Kreisrates, den Nationalpark. Ziel des Besuchs war es, bewährte Praktiken im Management von Schutzgebieten, nachhaltigem Tourismus und der Einbindung lokaler Gemeinschaften zu präsentieren und zu erlernen.Weiterlesen

Samen mit Herz

Ausgabe Nr. 2903

„Primiți, înmulțiți, dăruiți“ (Greift zu, vermehrt, verschenkt) hieß das Motto der Landwirte und Hobbygärtner, die am 1. März ihre Samen und Setzlinge kostenlos an alle interessierten Hermannstädter verschenkten. Die neueste Ausgabe der Saatgutmesse „Semințe cu suflet“ (Samen mit Herz) fand diesmal wetterabhängig im obersten Stock des Schatzkästleins am Kleinen Ring statt. Organisiert wurde die beliebte Veranstaltung erneut vom Astra-Museum. Schon 15 Minuten vor Eröffnung der Messe bildete sich eine Schlange im Foyer des Schatzkästleins, wo eine gesprächige Teilnehmerin, Costella Cavallanti aus Buzău, den gespannten Zuhörern von ihrer Leidenschaft, Mohnblumen aller Art zu züchten, erzählte. Nach der Eröffnung drängten sich alle an den voll bepackten Tischen, wo Samen aller Art in kleinen beschrifteten Tüten bereit lagen, fertig verpackt zum Mitnehmen. Meist gab es von den kundigen Teilnehmern auch die nötigen Informationen zu den Pflanzen, wann, wo und wie sie am besten gedeihen. Sogar Pflanzen und Bäumchen gab es am Anfang, waren aber im Handumdrehen vergeben. Heiß begehrt waren auch die Tomaten- und Maissamen.       Foto: Cynthia PINTER

Klinik für Klapperstörche

ARTE Re:-Reportage über den Storchenhof in Großau

Ausgabe Nr. 2884

Storchenretterin Miruna Gritu bei der Auswilderung.

Die 30-Minuten-ARTE Re:-Reportage über den Storchenhof in Großau/Cristian, wird am 24. Oktober 2o24, 20.40 Uhr rumänische Ortszeit auf ARTE ausgestrahlt. Gedreht wurde die Reportage von einem Team der Film- und Fernsehproduktion WERKBLENDE GbR Leipzig, das folgendermaßen dafür wirbt: Tote oder verletzte Störche durch wilde Stromleitungen – trauriger Alltag in Rumänien. Ein Land, das wegen seiner Natur eigentlich ein Paradies für Wildvögel ist. Weiterlesen

Eine logistische Herausforderung

Storchzählung 2024 im Kreis Hermannstadt / Von Friedrich PHILIPPI

Ausgabe Nr. 2874

Zum Einstieg in einen Lehrgang für zukünftige Storchenzähler eignet sich das Bild, das aus der Vogelperspektive Einblick in ein Storchennest gewährt. Wieviele Jungstörche befinden sich in diesem Nest in Scorei? Wer richtig rät, kann ein Buch gewinnen.                 Drohnenaufnahme: Max

Mehr wie in anderen Jahren war die Planung der Storchzählung für die letzte Juni-Woche eine logistische Herausforderung. Es galt nicht nur möglichst alle bekannten Orte mit Storchennestern aufzusuchen, sondern auch weitere Termine und Vorhaben aller Teilnehmer zu koordinieren.

Denn zusätzlich zu der eigentlichen Zählung hatte sich ein Fernsehteam vom Sender ARTE angesagt, das uns dann in Großau bis auf den Turm begleitete, aber auch die von der Deutschen Konsulin Kerstin Ursula Jahn (die auch dabei war) angeregte Begegnung zwischen den Vertretern des Stromversorgungs-Unternehmens (der Chef blieb leider fern) und den Storchenbetreuern aus Brandenburg (Anselm Ewert), Großau (Dr. Miruna Pripoianu) und Hermannstadt organisierte. In der ersten Augusthälfte wird darüber ein Dokumentarfilm auf ARTE zu sehen sein. Weiterlesen

Bärenmutter mit Jungem an der Transfogarascher Hochstraße

Ausgabe Nr. 2869

Was wie ein Spiel aussieht kann für den Betrachter gefährlich werden, wenn er sich zu stark der Bärenmutter nähert. Wer also aus dem Auto aussteigt, um Bären zu füttern oder auch nur die Fensterscheibe unterfährt, begibt sich in äußerste Gefahr. Die Transfogarascher Hochstraße ist seit vergangenem Wochenende für den Kfz-Verkehr freigegeben, allerdings nur tagsüber, zwischen 7 und 21 Uhr.                                                     Foto: Gerhard DEEKEN

So ein Sieg macht Mut!

Roșia Montană 2024: Rückblick und Ausblick aus aktuellem erfreulichen Anlass

Ausgabe Nr. 2857

Protestkundgebung am 4. September 2013 auf dem Großen Ring in Hermannstadt.                                                                         Fotos: Joachim COTARU

An einem ziemlich heißen Sommertag 2003 war ich das erste Mal in Roșia Montană, gemeinsam mit meinem ebenso neugierigen Vater. Wir hatten gehört, dass hier eine Initiative von lokalen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und jungen Städterinnen und Städtern sich gegen eine Goldmine wehrten. Gemeinsam, ein paar Davids gegen einen mit Geheimdiensten und Kleptokraten verbandelten Goliath. Ich interviewte eine alte Ungarin zu ihrem „Nein gegen das Gold”, lernte Leute kennen, die ihr Dorf retten wollten. Die Sonne schien in Roșia Montană und es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…Weiterlesen

Wundervolles Erbe, bedrohte Schönheit

Workshop zum Tourismuspotential im Harbachtal in der Kulturscheune in Holzmengen

Ausgabe Nr. 2853

Ruth István (links) und Viktoria Luft (rechts, beide stehend) bei ihren Vorträgen im Rahmen des gut besuchten Tourismus-Workshops in der Kulturscheune Holzmengen.                                                           Foto: Hosman Durabil

Ein buntes Stimmengewirr klingt aus der Holzmengener Kulturscheune. Hier im Harbachtal, zu Gast beim Verein Hosman Durabil, versammeln sich Mitte Februar über zwanzig Teilnehmer zu einem Workshop, um das Tourismuspotential für ihre Region neu zu denken. Sie wollen keinen Massenandrang, sondern eine Ergänzung zu ihren vor Ort gewachsenen Einkommensmöglichkeiten – die einen als Reitlehrer, die anderen als Milchschaf-Halter.Weiterlesen

Schwanentrio Anfang Februar

Ausgabe Nr. 2851

Der See im ASTRA-Freilichtmuseum im Jungen Wald entwickelt sich langsam aber sicher in einen Schwanensee”. Drei echte Schwäne halten sich bereits dort auf, in jeweils gehörigem Abstand von den zahlreichen Wildenten. Der erste Schwan war vor ca. vier Jahren hier eingetrudelt.             Foto: Beatrice UNGAR

50 Bani pro Pfandflasche

„Pfand-Rücknahmesystem” in Rumänien eingeführt

Ausgabe Nr. 2844

50 Bani kostet ab jetzt eine Pfandflasche in Rumänien: Seit dem 30. November wurde „RetuRO Sistem Garanție Returnare” („RetuRO Garantie-Rücknahmesystem”) eingeführt. Für Getränke, die in entsprechend markierten Einweg-PET-, Glas- oder Metallverpackungen mit einem Volumen von zwischen 0,1 und 3 Litern verkauft werden, muss man beim Kauf einen Pfand von 0,50 Lei (rund 0,1 Euro) zahlen, den man ohne Kassenbon landesweit in allen Läden zurück erhalten kann. Weiterlesen

Bambi geht nach Siebenbürgen

Ausgabe Nr. 2843

Als Natur- und Pferdeliebhaber haben Barbara und Christoph Promberger (unser Bild) 2004 in Șinca Nouă die Reiterpension Equus Silvania gegründet. Im Naturschutz in Rumänien aktiv sind sie seit 1993, zunächst zehn Jahre lang als Leiter des größten Forschungs- und Schutzprogramms über Großraubtiere Osteuropas geleitet. Heute führen sie zwei große Natur- und Landschaftsschutzprogramme in den Karpaten und dem Hügelland Siebenbürgens. Die von ihnen im Hinblick auf die Gründung eines 200.000 Hektar großen Nationalparks aufgebaute Stiftung Conservation Carpathia wurde am 16. November d. J. mit dem Bambi in der Kategorie Unsere Erde” geehrt.                                                        

Foto: Hubert Burda Media

,,Bald kam auch das Skifahren dazu“

Zweisprachige Veröffentlichung zum 140. Gründungsjubiläum des SKV

Ausgabe Nr. 2835

Manfred Kravatzky (Koord.): 10 Jahre SKV und seine Nachfolgevereine – Bergbegeisterung. Honterus Verlag Hermannstadt 2021, 206 Seiten, ISBN 978-606-008-074-9.

,,Nur allmählich setzt sich ein ausgewogenes Bild über die Rolle der deutschen Bevölkerung, in diesem Falle der Siebenbürger Sachsen, in vielen Bereichen der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des modernen Rumäniens durch. Aus diesem Grund haben die Autoren des vorliegenden Jubiläumsbuches, Reinhold Kraus, Manfred Kravatzky und Marcel Sofariu, es als angebracht – ja als ihre Schuldigkeit – angesehen, das Wirken des SKV anlässlich der 140. Wiederkehr seiner Gründung im Jahre 1880 zu würdigen und durch eine zweisprachige Veröffentlichung auch der breiten rumänischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen“. So heißt es in der Einführung zum 2021 erschienenen Jubiläumsband.Weiterlesen

Mensch und Bär: Eine gefährliche Symbiose

Unterwegs im Bärengebiet Rumänien / Von Samuel HÖRMANN

Ausgabe Nr. 2827

Diese Bärin sitzt am Straßenrand unweit der Nordseite des Vidraru-Stausees, beim genaueren Hinsehen sind auch ihre beiden Jungen auszumachen, die hinter ihr im Wald auf der Lauer liegen.

Rumänien ist Bärengebiet, insbesondere die Karpaten. Das sollte jeder Urlauber wissen, der das Land zum ersten Mal bereist. Braunbären gehören zu den mächtigsten und gefährlichsten Tieren der Welt, ähnlich wie der Mensch stehen auch sie an der Spitze jeder Nahrungskette und haben keine natürlichen Feinde. Besonders in touristischen Gebieten nähern sich Mensch und Bär jedoch immer weiter an und verlieren die Scheu voreinander. Dieses Verhalten hat für die friedliche Koexistenz von Mensch und Bär schwerwiegende Folgen.Weiterlesen

Erlebnisse und Ergebnisse

Die Storchzählung 2023 im Kreis Hermannstadt / Von Andreas ZECK und Friedrich PHILIPPI

Ausgabe Nr. 2826

Rothberg: Seit Jahren wieder ein Horst mit sechs Jungstörchen. Im Nest sind aber auch blaue in der Landwirtschaft verwendete Plastikschnüre „gelandet”, die zur Gefahr werden können!
Foto: Max KÖBER

Die Ergebnisse der diesjährigen Storchzählung im Kreis Hermannstadt sind hervorragend. Das wichtigste Ergebnis ist dabei nicht die Anzahl der Nester (294 , also 56 mehr als im Vorjahr) oder die Anzahl der gezählten Jungstörche (848, also 202 mehr als im Vorjahr) sondern die Anzahl der großgezogenen Jungstörche bezogen auf erfolgreich brütende Paare. Und die ist in diesem Jahr 3,39 Jungstörche pro erfolgreich brütendem Paar. Das ist eines der besten Ergebnisse der seit 1988 laufenden Zählung und bedeutet, dass der Nachwuchs der Störche auch für die nächsten Jahre gesichert ist. Weiterlesen

Nussbaum umgefallen

Ausgabe Nr. 2826

Der uralte Nussbaum neben der romanischen Basilika auf der Michelsberger Burg ist bei dem Sturm in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli umgefallen. Dabei ist niemand zu Schaden gekommen. Laut dem Dekret 134/1954 dürfen Nussbäume nur mit Genehmigung seitens der zuständigen Behörden gefällt werden. Legea pomiculturii nr. 348/2003 bestätigt dies und sieht Geldstrafen von bis zu 10.000 Lei vor. Auch wenn ein Nussbaum durch Einwirkung von Naturgewalten umgestürzt ist, müssen die Behörden verständigt werden, um dies zu überprüfen, bevor der Baum entfernt werden darf.                                                                           Foto: Privat