Klinik für Klapperstörche

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ARTE Re:-Reportage über den Storchenhof in Großau

Ausgabe Nr. 2884

Storchenretterin Miruna Gritu bei der Auswilderung.

Die 30-Minuten-ARTE Re:-Reportage über den Storchenhof in Großau/Cristian, wird am 24. Oktober 2o24, 20.40 Uhr rumänische Ortszeit auf ARTE ausgestrahlt. Gedreht wurde die Reportage von einem Team der Film- und Fernsehproduktion WERKBLENDE GbR Leipzig, das folgendermaßen dafür wirbt: Tote oder verletzte Störche durch wilde Stromleitungen – trauriger Alltag in Rumänien. Ein Land, das wegen seiner Natur eigentlich ein Paradies für Wildvögel ist. 

 Die Biologin Miruna Gritu betreibt in Großau die landesweit einzige Auffangstation für verletzte Störche. Aktuell pflegt sie mehr als 50 Vögel. In ihrem kleinen Heimatort gibt es fast 70 Nester mit knapp 350 Vögeln. Hier scheint die Storchen-Welt noch in Ordnung. Kaum intensive Landwirtschaft, Flüsse und Feuchtgebiete und somit viel Futter für Meister Adebar. Doch das Paradies ist trügerisch. Wie in ganz Rumänien gibt es auch hier sehr viele ungesicherte Stromleitungen. Darin verheddern sich jedes Jahr unzählige Störche. Sie verletzen sich oder sterben. Manchmal fängt ein Nest sogar Feuer. Während der Brutsaison rückt Miruna fast täglich aus, um verwaiste Küken oder verwundete Elternstörche zu retten, die sie dann auf ihrem Hof pflegt. In jedem Sommer wird ihre Auffangstation so zur tierischen Intensivstation und platzt aus allen Nähten. Unterstützung erhält Miruna von ihrem Mann – dem Tierarzt Cosmin – und von ihrem Sohn David. Er übernimmt nach der Schule die Pflege der Küken und hat dabei ein gutes Händchen. Der 17-Jährige päppelt die Kleinen neuerdings auch mit Plastikstorch-Attrappen – sozusagen als Elternersatz – erfolgreich auf.

Ziel ist es, so viele wie möglich wieder auszuwildern. Der Storch steht in Europa auf der Liste der gefährdeten Arten. Jeder Vogel zählt. Genaue Daten liefert der Zensus.

Befreundete Hobbyornithologen aus Deutschland kommen dafür jeden Sommer extra nach Rumänien – ins Storchendorf. Gemeinsam mit Miruna suchen sie nach versteckten Nestern und zählen die Vögel. Die Statistik ist wichtig, um die Behörden davon zu überzeugen, dass Großau zum Storchenschutzgebiet wird. Es geht nicht nur um die Erhaltung der Natur, sondern auch um die Sicherung der Stromleitungen.

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Umwelt.