Gibt es das perfekte Geheimnis?

Rückschau auf ein grandioses Kulturevent

Ausgabe Nr. 2878

Szenenfoto aus „Das perfekte Geheimnis“.                       Foto: Heinz WEISS

Machen wir einen kleinen Test: wie legen Sie, liebe Leserin und lieber Leser Ihr Smartphone, in Österreich umgangssprachlich auch Handy genannt beispielsweise auf dem Schreibtisch, dem Besprechungstisch, dem Nachtkästchen, dem Esstisch etc. ab? Liegt es am Bauch, sprich auf dem Display oder umgekehrt? Weiterlesen

Für Theaterliebhaber

Ausgabe Nr. 2877

In den Genuss von guten Theaterstücken konnten die Teilnehmer beim Großen Sachsentreffen an allen drei Veranstaltungstagen kommen. Sarah Browns „Eine sächsische Handwerkergeschichte in Siebenbürgen“ der Deutschen Abteilung des „Radu Stanca“-Nationaltheaters Hermannstadt, wurde am Freitagnachmittag in der evangelischen Stadtpfarrkirche gezeigt. Am Samstag und am Sonntag konnten die Theaterliebhaber im Radu Stanca-Nationaltheater der Hermannstadt-Premiere von Thomas Perles „PROTESTANTEN vertreibung aus der heimath“ des Griessner Stadls beiwohnen (unser Bild). Das Stück hat Thomas Perle als Auftragswerk für den Griessner Stadl verfasst. Darin geht es um die brutale Zwangsumsiedlung von evangelischen Bürgern unter Maria Theresia vor 250 Jahren (1773-1776) aus dem Oberen Murtal in Österreich in die Region Hermannstadt, Siebenbürgen. Auf der Bühne wird die Geschichte einer österreichischen Familie porträtiert. Die Mutter, die dem katholischen Glauben treu bleibt, obwohl sie ihren Mann an die neue Heimat Siebenbürgen verloren hat, wiederholt immer wieder „I konnt nit weg. Musst bleiben hier katholisch ich.“ Die Tochter zieht zusammen mit dem Vater ihres Neugeborenen nach Siebenbürgen und muss ihr Kind zurücklassen, damit es von „guten katholischen Eltern“ großgezogen wird. Immer wieder ist die allmächtige, auf einem Dach in rotem Kleid thronende Maria Theresia (gespielt von Schauspieler Ferdinand Nagele) zu sehen, die ihre Machenschaften preisgibt. Auf der Bühne zu sehen sind: Sophie Moser, Susanne Stockinger-Puch, Mino Dreier, Ferdinand Nagele und Walter Ofner.

Text und Foto: Cynthia PINTER

Theater, Zirkus, Musik und Rituale

Die 31. Auflage des Internationalen Theaterfestivals ging am Sonntag zu Ende

Ausgabe Nr. 2872

Sieben Sterne hat Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor dieses Jahr vergeben, die seit Samstag auf der Ruhmesmeile im Harteneckpark zu sehen sind. Unser Bild (v. l. n. r.): Anne Teresa de Keersmaeker, Julien Chiappone-Lucchesi (für Isabelle Adjani), Octavian Saiu (für Theodoros Terzopolous), Astrid Fodor, John Malkovich, Simona Niculescu (für Jon Fosse), Jochen Sandig (für Susanne Kennedy), Elma Esrig (für David Esrig).                         Foto: Sebastian MARCOVICI

Mit einem Madrigal-Konzert und einem mehrteiligen Event, vereint unter dem Namen „Ritualuri” (Rituale), endete die 31. Auflage des Internationalen Theaterfestivals in Hermannstadt am Sonntag, dem 30. Juni im ASTRA-Freilichtmuseum. Die „Freundschaft”, das Motto dieser Auflage, zumindest zwischen dem Festival und seinen Fans, hat sicherlich kein Ende. Während im Stadtzentrum kurz vor Mitternacht die Lasershow und Feuerwerk begannen, waren rund 4.500 Besucher des Freilichtmuseums noch dabei, verschiedene Rituale zu erkunden. Weiterlesen

Theater, Tanz und Affenhitze

Die 31. Auflage des Internationalen Theaterfestivals findet bis Sonntag statt

Ausgabe Nr. 2871


Aktionstheater vom Feinsten bot das international besetzte Aktionstheater PAN.OPTIKUM aus Freiburg unter der Regie von Sigrun Fritsch vor einem zahlreichen Publikum zum Auftakt der Veranstaltungen am ersten Abend auf dem Großen Ring. Danach konzertierte die Band Holograf.                                                        
Foto: Dragoș DUMITRU

31. Auflage, 830 Events, 5.000 Künstler aus 82 Ländern – das sind einige Zahlen des diesjährigen Internationalen Hermannstädter Theaterfestivals, das auch dieses Jahr Hermannstadt eroberte. Trotz Affenhitze und Fußball-EM waren die meisten Indoor-Shows ausverkauft und die Plätze bei jeder Outdoor-Veranstaltung voll. Weiterlesen

FÜR:SORGE – SORGE FÜR

Uraufführung und Runder Tisch zum Thema 24-Stunden-Pflege in Wien

Ausgabe Nr. 2871

Szenenfoto mit Ana-Lucia Bozovan (links) und Julia Schranz.
Foto: Kosmos Theater Wien

FÜR:SORGE – das neueste Theaterstück von Thomas Perle hatte am 27. Mai im Wiener Kosmos-Theater Uraufführung – für Konzept und Regie war der Autor gemeinsam mit Constance Cauers und Alexandru Weinberger-Bara zuständig – und war knapp drei Wochen später Anlass für eine Diskussionsrunde, welche in der Botschaft von Rumänien in Wien stattfand. Das brisante Thema: 24-Stunden Pflege! In der Republik Österreich sind fast 30.000 Pflegerinnen und Pfleger aus Rumänien tätig. Deren Lebensumstände und die damit verbundenen systemrelevanten Fragen und Probleme thematisiert Thomas Perle in seinem Stück und hält dem Publikum einen schonungslosen Spiegel vor.Weiterlesen

Buffalo Bill kehrt zurück

Deutsche Premiere im Hermannstädter Gong-Theater

Ausgabe Nr. 2870

Schlussszene mit Adrian Prohaska, Lucia Barbu, Jenö Major, Claudia Stühler und Angelá Páskuy (v. l. n. r.).                           Foto: Cynthia PINTER

Einst besuchte Buffalo Bill Hermannstadt mit seiner berühmten Zirkusshow – jetzt kehrt er auf die Bühne zurück. Am 13. Juni präsentierte das Kinder- und Jugendtheater Gong die deutsche Premiere von „Zirkus Buffalo Bill“, übersetzt von Beatrice Ungar. Eine spannende Show für Kinder ab fünf Jahren, die unter der Regie der Autorin des Stückes Éva Lábadi Megyes entstand und das Publikum auf eine fesselnde Reise in den Wilden Westen mitnahm. Weiterlesen

Weltpremiere am DSTT

Ausgabe Nr. 2869

Die Premiere der neuesten Aufführung, „Wolkentektonik” (Originaltitel: Cloud tectonics) von José Rivera, inszeniert von László Bocsárdi, am Deutschen Staatstheater Temeswar (DSTT), die am 6. Juni 2024 stattgefunden hat, war eine Weltpremiere – es ist die weltweit erste deutschsprachige Inszenierung des Stücks des puertorikanischen Dramatikers und Drehbuchautors. Weitere Aufführungen gibt es am 18. und 28. Juni, jeweils ab 19.30 Uhr. László Bocsárdi arbeitet bereits zum dritten Mal mit dem DSTT zusammen, nachdem er bei den Aufführungen „Das Missverständnis von Albert Camus (2012) und Elektra” nach Euripides und Aischylos (2015) Regie geführt hatte. Das Bühnenbild hat József Bartha entworfen, die Kostüme Zsuzsanna Szőke und die Musik komponierte Magor Bocsárdi. Das Lichtdesign stammt von Sándor Baumgartner, die Maske von Bojița Ilici und die Dramaturgie von DSTT-Intendant Lucian Vărșăndan. Zur Besetzung gehören Silvia Török, Marc Illich, Harald Weisz und Dana Borteanu. Riveras bisher bedeutendstes Werk ist das Drehbuch zur Filmbiografie Die Reise des jungen Che”, für das er bei der Oscarverleihung 2005 mit einer Nominierung für das Beste adaptierte Drehbuch erhielt.                                                         Foto: DSTT

Einfach und tiefgründig

Premiere mit Kafkas „Der Prozess“ in Hermannstadt

Ausgabe Nr. 2867

Szenenfoto mit Josef K. (Gyan Ros Zimmermann) auf der Anklagebank.
Foto: Andrei VĂLEANU

Minutenlanger Stehapplaus beendete beide Vorstellungen des Stücks „Der Prozess“ nach Franz Kafka am Freitag und Samstag (24. und 25. Mai) im vollen Saal des Radu Stanca-Nationaltheaters in Hermannstadt. Der galt vor allem den Schauspielern der deutschen Abteilung, allen voran dem Hauptdarsteller Gyan Ros Zimmermann für seine geniale Interpretation des Josef K., aber auch Regisseur Botond Nagy. Zimmermann hatte übrigens auch die Hauptrolle in Georg Büchners Woyzeck gespielt. Das Stück hatte Hunor Horváth inszeniert und erhielt dafür eine Nominierung für einen UNITER-Preis. Den holte für das Lightning Design desselben Stückes Michael Bischoff. Weiterlesen

UNITER-Preis für Koproduktion

Ausgabe Nr. 2867

Bei der Gala des Rumänischen Theaterverbands (UNITER), die am Montag in Bukarest stattgefunden hat, wurde die Koproduktion „Povești invizibile“ in der neuen Kategorie „Animationstheater/Kindertheater” mit dem UNITER-Preis ausgezeichnet. Die Koproduktion des Bukarester Replika-Zentrums für Theaterpädagogik und des Hermannstädter Gong-Theaters war Teil des Projekts „Povești invizibile. În lumea copiilor nevăzători” (Unsichtbare Geschichten. In der Welt der blinden Kinder). Das Stück schrieb Michaela Mihailov, Regie führte Selma Dragoș, es spielten Eliza Păuna und Mihaela Rădescu. Unser Bild (v. l. n. r.): Alexandrina Halic übergab den Preis an Eliza Păuna, Adrian Tibu, Mihaela Michailov, Selma Dragoș, Mihaela Rădescu, Gabi Albu und Mircea Corcoveanu.                                                                   Foto: Andrei GÎNDAC

Albumveröffentlichung unserer täglichen Absurdität

Gespräch mit Regisseur Botond Nagy über die Theaterpremiere von ,,Der Prozess“

Ausgabe Nr. 2866

Regisseur Botond Nagy.

Die neueste Premiere an der deutschen Abteilung des Radu-Stanca-Nationaltheaters in Hermannstadt wird am Freitag und Samstag (24. und 25. Mai) auf der Bühne des Theaters gezeigt. Es handelt sich um das Stück „Der Prozess“ nach Franz Kafka, in einer Adaption von Diana Nechit und unter der Regie von Botond Nagy. Über die Zusammenarbeit mit der deutschen Abteilung und die neueste Premiere führte HZ-Redakteurin Cynthia P i n t e r mit dem Regisseuren Botond Nagy folgendes Gespräch:Weiterlesen

John Malkovich und Mikhail Baryshnikov

Höhepunkte des 31. Internationalen Theaterfestivals auf einen Blick

Ausgabe Nr. 2862

Die 31. Auflage des Hermannstädter Internationalen Theaterfestivals (FITS) findet dieses Jahr vom 21.-30. Juni statt und steht unter dem Motto „Freundschaft“ (Prietenie/Friendship). Lesen Sie mehr dazu auf Seite 5. Unser Bild: Festivalleiter Constantin Chiriac bei der Pressekonferenz im Foyer des Radu Stanca-Nationaltheaters.                     Foto: Cynthia PINTER

Die 31. Auflage des Hermannstädter Internationalen Theaterfestivals (FITS) findet dieses Jahr vom 21.-30. Juni statt und bietet unter dem Motto „Freundschaft“ (Prietenie/Friendship) laut Festivalleiter Constantin Chiriac Theatervorstellungen, Shows, Tanzeinlagen und Konzerte der besonderen Art. Seit Freitagmittag (19. April) hat der Kartenvorverkauf online und in der Theateragentur begonnen und inzwischen sind acht Vorstellungen schon ausverkauft. Die Preise für ein Ticket variieren zwischen 30 und 150 Lei.Weiterlesen

Beeindruckend, bereichernd, einfach gut

Dritte Minispielzeit der deutschen Abteilung des ,,Radu Stanca“-Nationaltheaters

Ausgabe Nr. 2857

Die von dem Spielleiter-Paar Andrei und Andreea Grosu als Straßentheater inszenierte Legende des Rattenfängers von Hameln – der genaue Titel „Die Legende von Hameln, eine mögliche Geschichte der Siebenbürger Sachsen“ – nach den Brüdern Grimm und Bertolt Brecht wurde am Sonntag erstmals in einem Saal, im Studiosaal des TNRS, aufgeführt. Unser Bild: Szenenfoto mit Theodora Sandu, Daniel Bucher, Daniel Plier, Johanna Adam, Eva Frățilă und Ali Deac (v. l. n. r.).                                                                                       Foto: Beatrice UNGAR

Nur diese drei sind geblieben. Der eine hört nicht, die zweite ist fast blind und der dritte kommt immer zu spät. Mit diesen Worten schließt die Aufführung der Legende vom Rattenfänger, der aus Rache die Kinder aus Hameln entführt hat. Diese Aufführung war die vorletzte im Rahmen der dritten Minispielzeit, die von der deutschen Abteilung des Hermannstädter Radu Stanca-Nationaltheaters am vergangenen Wochenende veranstaltet worden ist. An den vier Tagen hatten sowohl Gäste als auch Ortsansässige eine ausgezeichnete Gelegenheit, Theaterdarbietungen vom Feinsten zu erleben. Weiterlesen