Buffalo Bill in Hermannstadt

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Ausgabe Nr. 2849

Neue Premiere am Gong-Theater

Die neueste Premiere am Gong-Theater in Hermannstadt heißt „Circul lui Buffalo Bill“ (Buffalo Bills Zirkus) von und in der Regie von Éva Lábadi-Megyes. Mehr dazu auf Seite 5. Unser Bild: Buffalo Bill (Jenö Major) ließ die Kinder sein (Stecken)-Pferdchen streicheln. Foto: Cynthia PINTER

Wussten Sie, dass der berühmte Buffalo Bill mit seiner Zirkusshow 1906 in Hermannstadt war? Einen Monat lang besuchte William Cody alias Buffalo Bill, Begründer des Mythos „Wild West“ mit seiner Show, einem Tross aus 800 Personen und 500 Pferden, Siebenbürgen. In über 50 Ortschaften aus dem damaligen Österreich-Ungarn fanden Auftritte statt. Diese einmalige Zirkusshow brachte das Kinder- und Jugendtheater Gong am Wochenende (20. und 21. Januar) den Hermannstädtern wieder in Erinnerung, anhand der neuesten Premiere „Circul lui Buffalo Bill“ (Buffalo Bills Zirkus) in rumänischer Sprache von und in der Regie von Éva Lábadi-Megyes.

Kein anderer hätte in die Rolle des Buffalo Bill besser hineingepasst als der Schauspieler Jenö Major, mit seinem weißen Schnauzbart. Claudia Stühler, Angela Paskuy, Adrian Prohaska und Lucia Barbu besetzten die weiteren Rollen der Akrobaten, Cowboys und Indianer. Die Aufführung in Hermannstadt wurde von bedeutenden Künstlern wie dem Bühnenbildner Dio Zoltán, Mitbegründer des Theaters Ort Iki in Debrecen/Ungarn, oder dem Komponisten Cári Tibor, Gewinner des UNITER-Preises für Musik im Theater, unterstützt.

Die neueste Premiere am Gong-Theater begeisterte die kleinen Zuschauer durch viel Zirkusakrobatik der Schauspieler: Jenö Major jonglierte gekonnt mit Bällen und Keulen, Claudia Stühler, Angela Paskuy und Adrian Prohaska boten einen gut einstudierten Bändertanz und sogar ein Zielschießen auf bunte Ballons fand auf der Bühne statt.

Ein Mädchen probiert einen Seiltanz, es applaudieren Claudia Stühler, Adrian Prohaska und Angela Paskuy (v. l. n. r.). Foto: Cynthia PINTER

Die Aufführung war interaktiv gestaltet. Ein Mädchen durfte auf der Bühne einen Seiltanz probieren und Buffalo Bill kam ins Publikum und ließ die Kinder sein (Stecken)-Pferd streicheln. Musikeinlagen fehlten ebenfalls nicht. Und die Kinder durften das Geheimnis von Buffalo Bill erfahren: Er hätte sich heimlich in die schöne Hermannstädterin Gretel verliebt. Also beschloss Buffalo Bill die Zeit zum Stehen zu bringen, damit er bei Gretel bleiben kann.

Die Aufführung kombiniert klassische Schauspielkunst mit Schattenspiel und Puppentheater und ist dadurch keine Sekunde langweilig.

„Ich habe mich bei der Wahl dieser Aufführung von den Legenden unserer Stadt und einem Besuch des berühmten Zirkus von Buffalo Bill im Jahr 1906 inspirieren lassen, der damals in einem Artikel in der Foaia Poporului erwähnt wurde. Ich bin stolz darauf, dass wir das Jahr trotz all der Turbulenzen um uns herum gut beginnen können. Das vergangene Jahr war eine große Herausforderung, mit einer Rekordzahl von 270 Vorstellungen und über 500 Veranstaltungen im Laufe des Jahres. Wir haben ein sehr gutes Team in Hermannstadt, und ich würde mir wünschen, dass eine neue Gehaltsreform durchgeführt wird, um die Ungleichheiten zwischen den Kultureinrichtungen zu beseitigen und das Theater für junges Publikum zu einer Priorität in der gesamten Bildungs- und Integrationskrise zu machen, die wir als Land durchmachen“, sagte Adrian Tibu, Leiter des Kinder- und Jugendtheaters Gong.

Veröffentlicht in Literatur, Geschichte, Gesellschaft, Theater.