Osterbotschaft / Von Bischof Reinhart GUIB
Ausgabe Nr. 2524
Liebe Leserinnen und Leser!
Die Evangelische Kirche und die Christenheit mit ihr feiern heuer 500 Jahre seit Beginn der Reformation. Die Reformation bedeutet für uns bis heute die Auferstehung der Kirche Jesu Christi, des Glaubens, der Gnade und der Heiligen Schrift. All dies war vorher verdunkelt und der wahre Zugang zu Gott erschwert. Der Reformator Martin Luther ebnete dieser befreienden, erlösenden und vergnügt machenden Botschaft die Bahn.
Und doch ist unser Leben wie das des angefochtenen Reformators oft auch von Unzufriedenheit, Enttäuschung und Rückschlägen geprägt. Wie gut, wenn dann jemand neben uns ist und uns darüber hinweghilft und die Bibel uns den Weg zeigt.
Martin Luther hatte in seiner Frau Katharina solch eine hilfsbereite und kluge Gehilfin an der Seite. Diese kannte ihren Mann gut. Seine Freuden wie Sorgen, Anfechtungen und Versuchungen fielen ihr schnell auf. Als Luther immer depressiver wurde beauftragte sie einen Steinmetz mit der Erstellung eines neuen Portals an ihrem Haus. „Vivit“ ließ sie auf den Schlussstein im Torborgen einmeißeln. Jeder Eingang ins und jeder Ausgang aus dem Haus stand somit unter dem Bekenntnis „Vivit“. Er, Jesus lebt. Diese Botschaft wurde als Gruß und Abschied jedem mitgegeben. All das was Martin Luther mit seiner Familie, seinen Freunden und Besuchern im Haus besprach und tat wurde mit dem Auferstehungsgruß „Er lebt“ besiegelt. Besonders aber galt dieser Zuspruch auch Luther selbst in den Stunden seiner Versuchung und Anfechtung, seiner Ängste und Zweifel. Weiterlesen