Schlüssel zum gelingenden Leben

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Ein Wort aus Hermannstadt zur Tageslosung

Ausgabe Nr. 2681

Vikar Heinrich Rosinger ist zugleich der Vertreter von Kleinscheuern im Gemeindeverband Neppendorf. Deshalb hier einige Angaben zu der ehemals siebenbürgisch-sächsichen Gemeinde unweit von Hermannstadt. Zur evangelischen Kirchengemeinde A. B. Kleinscheuern gehören heute 9 Mitglieder. 1930 waren es noch knapp 1500 gewesen. Die 1353 erstmals urkundlich erwähnte Gemeinde gehörte zum Hermannstädter Kapitel und hat im Laufe der Geschichte auch sehr trübe Zeiten erlebt. So wurde sie z. B. 1600 von Fürst Mihai Viteazul (Michael der Tapfere) in Schutt und Asche gelegt. Die schmucke evangelische Kirche wurde ab 1280 als turmlose dreischiffige Basilika erbaut und wurde beim Erdbeben 1977 schwer beschädigt. Die renovierte Kirche wurde 1980 durch den damaligen Bischof D. Albert Klein wieder eingeweiht. Kleinscheuern kann sich auch mit einem der ältesten Kirchenbücher der Siebenbürger Sachsen rühmen: 1380 legte es Pfarrer Michael an. Neueren Datums ist die Wegenstein-Orgel, die 1913 von dem Orgelbauer Carl Leopold Wegenstein persönlich aufgestellt worden ist. Der Altar stammt aus dem Jahr 1714. Seit 1992 betreibt im evangelischen Pfarrhaus das Blaue Kreuz Rumänien das Nazareth-Haus, eine Reha-Einrichtung für suchtkranke Männer. Unser Bild: Eine Besonderheit in der schmucken evangelischen Kirche ist die kunstvoll verzierte Kelchkanzel, die 1777 hier aufgestellt worden ist.Foto: Angelika Sara BEER

Der Herr, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und furchtbare Gott, der kein Ansehen der Person kennt und keine Bestechung annimmt. (5. Mose 10,17)

Nachdem Mose die zwei neuen steinernen Tafeln – von Gott mit den Zehn Geboten beschrieben – empfangen hat, beschreibt er seinem Volk, wer Gott ist und was er von jedem Einzelnen fordert.

Der Schlüssel zum Wohlergehen

Wir sollen Gott fürchten, in allen seinen Wegen wandeln, ihn lieben und ihm von ganzem Herzen und von ganzer Seele dienen. Das ist der Schlüssel zum Wohlergehen jedes Einzelnen.

Gott ist und bleibt ein eifernder und gerechter Gott, das hatten sie inzwischen in der Wüste, auf dem Weg in das verheißene Land erfahren. Mose ermuntert die Menschen zu einer festen Gemeinschaft untereinander und mit ihrem Gott.

Reinheit ist nicht dasselbe wie Unschuld

Der Lehrtext zur heutigen Tageslosung lautet: ,,Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ (Matthäus 5, 8) Daraus höre ich heraus, dass Reinheit nicht dasselbe ist wie Unschuld. Im Vaterunser beten wir „und vergib uns unsere Schuld“.

Auch wenn wir uns innerlich vor Gott „rein“ fühlen, also in Ordnung, kann unser Leben doch meist vor Gott nicht bestehen.

Wir wagen neue Wege im Vertrauen

Deshalb prüfen wir uns, so dass unser Lebenswandel im Alltag, nicht nur am Sonntag, für Gott rein erhalten wird. Wir erkennen unsere Schuld, bitten um Vergebung und wagen neue Wege im Vertrauen auf die Verheißung, Gott zu schauen.

Wer in einer Gemeinschaft mit Gott lebt, der wird bestimmte Dinge nicht mehr tun und auf sich und die anderen achten.

In Gottes Hand zu fallen, in Gottes Hand zu sein, ist ein Segen. Wir finden die notwendige Geborgenheit und die Gewissheit, dass Gott für uns da ist und auch für uns eintritt.

Es ist der eine Gott, der „Gott der Götter“, der diese Erde und uns alle geschaffen hat. Der Gott, der uns und diese Erde erhält.

Gott ist in unserem Leben am Werk

Weil Gott am Werk ist in unserem Leben, erleben wir ihn in vielen Bewahrungen und Hilfen, die er dir und mir zuteilwerden lässt.

Und als Geliebte können wir unseren Lebensweg an seiner Hand getrost weitergehen.

Amen.

Vikar Heinrich ROSINGER

Bezirkskonsistorium Hermannstadt

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kirche.