Die „Sündenböcke“ ausfindig gemacht

4. Urzellauf in Großschenk nach der Wiederaufnahme des Brauches

Ausgabe Nr. 2660

Zwei Männer mit der ,,Eier“-Lade voran bewegte sich der Zug der Urzeln durch die Gemeinde Richtung Rathaus. Eine Urzel trug die Fahne Siebenbürgens und die andere die Fahne des neu gegründeten Kulturvereins ,,Scaunul Cincului“ (Großschenker Stuhl). Foto: Werner FINK

„Dä nea schun vuir longer Zet, mät oallen ausgewemdert set. Doch vuir det  Urzelnleofen nin ech un, set ihr extra än de Hoimet kun“, sagte Narrenrichter Helmuth Zink in der Ansprache.  Ja so war es am vergangenen Samstag in Großschenk. Einige der ausgewanderten Sachsen waren wieder extra aus Deutschland in die Heimat gekommen, um als Urzeln gemeinsam mit weiteren Teilnehmern hier den Winter aus der Gemeinde zu vertreiben.  Insgesamt gab es dieses Mal 65 Urzeln denen sowie allen anderen Beteiligten dieser besondere Tag eine Riesenfreude zu bereiten schien.Weiterlesen

Zwei Tage Regen, zwei Tage Sonnenschein

Streiflichter vom 36. Jahrmarkt der Handwerke im Freilichtmuseum

Ausgabe Nr. 2637

Bei dem reichen Angebot lag die Qual der Wahl bei den Besuchern, die auch in diesem Jahr zahlreich in das Freilichtmuseum im Jungen Wald strömten, und die Stände der Handwerker in Augenschein zu nehmen und natürlich auch um zu kaufen. Unser Bild: Roxana Vasile (Bukarest) hatte gefilzte Objekte ausgestellt.
Foto: Fred NUSS

Knapp 20.000 Hermannstädter und Touristen haben am Wochenende das Freilichtmuseum besucht, wo zum 36. Mal der Jahrmarkt der Handwerke stattgefunden hat. Ergänzt wurde das Angebot am Sonntag mit Traditionen und Kultur aus dem Kokelgebiet, vorgestellt von den Gemeinden Marktschelken/Șeica Mare und Kleinschelken/ Șeica Mică. Weiterlesen

44. Mal „Lieder der Berge”

2636

Eines der ältesten Hermannstädter Festivals

Auszeichnungen zum 75. Jubiläum: Im Rahmen der 44. Auflage des internationalen Folklorefestivals ,,Cantecele Muntilor“ (Lieder der Berge), das vom 31. Juli bis 5. August von dem Hermannstädter Kreiszentrum für die Erhaltung der Traditionen ,,Cindrelul – Junii Sibiului“ veranstaltet wurde, feierte das Folkoreensemble ,,Junii Sibiului“ sein 75. Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass wurde das Ensemble und dessen Leiterin Silvia Macrea mehrfach ausgezeichnet. Am 1. August durch den Staatspräsidenten Klaus Johannis, der dem Ensemble den Verdienstorden für Kultur im Rang eines Kavaliers Kategorie D (Bühnenkünste) und der Leiterin den Verdienstorden für Kultur im Rang eines Kavaliers Kategorie F (Kulturförderung) per Präsidialdekret verliehen hat, und am Sonntag durch Hermannstadts Bürgermeisterin Astrid Fodor (links), die bei der Abschlussveranstaltung auf der Bühne am Großen Ring Silvia Macrea (2. v. l.) die Insignien einer Ehrenbürgerin von Hermannstadt überreichte. Foto: Cindrelul Junii Sibiului

Die 44. Auflage des Folklorefestivals „Lieder der Berge” (Cântecele Munţilor) brachte nicht nur Musik, Tanz und Traditionen aus aller Welt nach Hermannstadt, sondern auch Ehrungen für das Ensemble „Cindrelul-Junii Sibiului”, das sein 75. Gründungsjubiläum feierte. Der Große Ring war jeden Abend voll, auf der Bühne traten am Wochenende 19 Folkloreensembles aus acht Ländern, aber auch rumänische Popmusiker auf. 

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Die häufigste Frage: „Wer bist du?“

Agnethler HOG brachte Buch zum Brauch des Urzellaufs heraus

Ausgabe Nr. 2609

Horst Fabritius (Hg.): Wer bist du? Die Urzelmaske im siebenbürgischen Agnetheln, im württembergischen Sachsenheim und in Süddeutschland. Heimatortsgemeinschaft Agnetheln. Heilbronn 2008.

„Wer bist du? Die Urzelmaske im siebenbürgischen Agnetheln, im württembergischen Sachsenheim und in Süddeutschland“ heißt das Bilder- und Lesebuch, in dem der Herausgeber Horst Fabritius dem Leser eine Vielzahl von authentischen Beiträgen zum Thema Urzel, die meist von Autoren verfasst sind, die selber aktive Teilnehmer beim Urzelnlaufen waren, zur Verfügung stellt. Wer nun im Vorfeld des Urzellaufs in Agnetheln  am Sonntag, dem 27. Januar oder in Großschenk am 9. Februar mehr über den siebenbürgisch-sächsischen Brauch des Urzellaufs wissen möchte, über Ursprünge, Geschichte, Hintergründe und heutige Verbreitung, ist dieses Buch eine informative und interessante Lektüre. Das Buch erschien als Festgabe der HOG Agnetheln zum siebenten Agnethler Treffen am 11. Oktober 2008 in Bad Rappenau bei Heilbronn.Weiterlesen

„Was sind schon 100 Jahre?“

2595

Streiflichter vom 28. Sachsentreffen am 22. September in Mediasch

Zwei Mitglieder einer Tanzgruppe freuen sich über das wunderschöne Wetter.                                      Foto: Claudiu POPA

Bei der Jubiläumsauflage des vom Siebenbürgenforums veranstalteten Sachsentreffens, die am 19. September 2015 in Mediasch unter dem Motto „Schule – gestern, heute, morgen“ stattgefunden hatte, sagte der damalige Bundestagsabgeordnete Dr. Bernd Fabritius, das Sachsentreffen sei die beste Gelegenheit zu zeigen, „dass wir eine Gemeinschaft sind“ und schwärmte  davon, man könne durchaus 25 Jahre seit dem Beginn einer „sächsischen Wiedervereinigung“ feiern. Das 28. Sachsentreffen, das am vergangenen Samstag erneut in Mediasch stattgefunden hat, stand unter dem Motto „100 Jahre in Rumänien“ und Dr. Fabritius war in seinem neuen Amt als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten dabei. 

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„Geflichsel”, Hanklich, kalter Braten

Vierter Wettbewerb der siebenbürgisch-sächsischen Mundart in Michelsberg

Ausgabe Nr. 2590

Wie entsteht ein „Geflichsel“? Bei der vierten Auflage des siebenbürgisch-sächsischen Mundartwettbewerbs zeigte Juliane Henning (auf der Bank sitzend, mit Hut) auf dem Pfarrhof in Michelsberg, wie Stroh geflochten wurde. Im Zuge von Sanierungsarbeiten an einem Haus neben dem Silberbach fanden die Eigentümer auf dem Dachboden einen alten Holzkoffer voller eingeschwefelter Bündel Stroh (im Bild rechts unten).                      
Foto: Beatrice UNGAR

„Es gibt ein nützliches Ding, das wir zum Lesen brauchen, es ist die Brille. Wie heißt die Brille echt mundartlich?“ So lautete die erste Frage für die Teilnehmer der Kategorie bis 14 Jahre beim vierten internationalen Wettbewerb der siebenbürgisch-sächsischen Mundart, der am 11. August in Michelsberg stattgefunden hat. Die richtige Antwort lautete ūjeschpäjel“ (Augenspiegel). Die Sprachwissenschaftlerin Dr. Sigrid Haldenwang, die wie auch bei den ersten drei Auflagen die Fragen vorbereitet hatte, akzeptierte allerdings auch die als städtisch“ eingeschätzte Variante ūjeglǟss“ (Augenglas). Obwohl nur zwei Teilnehmer – Thomas Kattesch und Simon Tartler – in dieser Kategorie mitmachten und beide den zweiten Preis erhielten, war es spannend.Weiterlesen

„Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen gehören zusammen!“

Aufruf der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen:

Ausgabe Nr. 2581

Sicht auf die Heltauer Kirche.
Foto: Cynthia PINTER

Woher wir kommen

Das 20. Jahrhundert hat über die Völker Europas viel Unheil gebracht. Auch die Siebenbürger Sachsen sind davon nicht verschont geblieben. Das 21. Jahrhundert hat in dessen Folge unsere Gemeinschaft in einer neuen Diasporasituation vorgefunden, in der wir vornehmlich als Individuen und einzelne Familien von den USA bis Rumänien verstreut leben. Heute können wir mit etwa 230.000 sich zu unserer Gemeinschaft zählenden Mitgliedern rechnen, die vornehmlich in Deutschland (ca. 200.000), in Österreich (ca. 10.000), Amerika (ca. 10.000) und Rumänien (ca. 10.000) leben. Eine große Zahl der aus Rumänien Ausgesiedelten hat eine neue Heimat gefunden und hat sich eine gute materielle Basis für das tägliche Leben und die Zukunft ihrer Kinder geschaffen. Für dieses Gelingen sind wir dankbar und froh. Neue – auch siebenbürgische – Netzwerke sind entstanden. Der Preis der Zerstreuung und des individuellen Aufschwungs war allerdings der Verfall der siebenbürgisch-sächsischen Dörfer und Dorfgemeinschaften, in denen heute die Zerstörung und der Identitätswandel offensichtlich sind. Die in Siebenbürgen Verbliebenen sind zu wenige, um das Althergebrachte weiter zu führen.Weiterlesen

„Mit Kopf und Herz geschrieben”

50 Jahre Hermannstädter Zeitung / Von Werner FINK

Ausgabe Nr.2568

Mit 180 Gästen von nah und fern feierte am Freitag der Vorwoche die Hermannstädter Zeitung ihr 50. Gründungsjubiläum im Spiegelsaal des DFDH. Unser Bild: Benjamin Józsa (links) moderierte die Veranstaltung, zu den Rednern gehörten (erste Reihe, v. l. n. r.) MdEP Siegfried Mureșan, Harald Fratczak, Marius Luca, Daniela Cîmpean, Bürgermeisterin Astrid Fodor, DFDH-Vorsitzender Hans Klein, NZ-Chefredakteur Johann Schuth, Elke Sabiel.                            
Foto: Fred NUSS

„Wir feiern ein Fest der Freude“ sang der Cedonia-Chor unter der Leitung von Florin Soare. Mit Recht gab es Gründe sich zu freuen, denn die HermannstädterZeitung, die einige Leser auch als „ihre Zeitung“ bezeichnen, feierte am 25. Februar 50  Jahre seit dem Bestehen. Das Jubiläum wurde am vergangenen Freitag im Spiegelsaal  im Beisein von ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern und  insgesamt rund  180 Gästen begangen. Dabei war übrigens auch Ewalt Zweyer, der erste Chefredakteur der Zeitung der in der ersten Ausgabe in seinem Wort an den Leser“ verkündete, die Zeitung sei „mit Kopf und Herz“ geschrieben.Weiterlesen