Es geht voran in Alzen

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Ausgabe Nr. 2734

Arbeitsintensiver Samstag in der Kirchenburg

Die Alzner hoffen, dass das Anfang November 2020 eingestürzten Gewölbe in der evangelischen Kirche bald renoviert wird.
Fotos: Werner SEDLER

Am Samstag, den 7. August, früh um 7 Uhr rief in Alzen das Glöckchen am Ostturm der Kirchenburg zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder zur Gemeindearbeit. Der Schutt von dem Anfang November 2020 eingestürzten Gewölbe sollte endlich aus der Kirche hinausgebracht werden – Schwerstarbeit selbst für Männer.

Die Frauen wollten die Friedhofswege vom Unkraut reinigen. Es kamen über 70 Arbeitswillige, überwiegend ,,Sommersachsen“, die durch einen Brief der HOG verständigt worden ware, und ortsansäßige Alzner, sowie neue ,,Sommeralzner“, die im Dorf ein Haus besitzen. Auch einige Helfer aus anderen Ortschaften waren da.

,,Frauenarbeit“: Irmgard Sedler und die Verfasserin entfernen Wildwuchs.

Beim Anblick des wuchernden Wildwuchses an Ringmauern und Wehrtürmen wurde entschieden, die Arbeit auf dem Friedhof zu verschieben und das Mauerwerk freizulegen.

Alle, Alt und Jung, gingen mit einem solchen Eifer und einer solchen Begeisterung an die Arbeit und hielten selbst in der früh einsetzenden Augustglut schweißgebadet fast pausenlos durch, dass die Freude darüber, endlich etwas Konkretes für die geliebten altehrwürdigen Gebäude tun zu können, fast mit Händen zu greifen war.

Und schon vor 10 Uhr war die Kirche leer geräumt, gekehrt, die Wehranlagen waren von dem grünen Gewucher befreit! Damit hatte niemand gerechnet. Man war verblüfft! Um 10 Uhr gab es Fettbrot mit Zwiebel, Kaffee und Rahmhanklich. Anschließend wurde noch bis 14 Uhr auf dem Pfarrhof und im Pfarrgarten nach dem Rechten gesehen, die Stege auf dem Friedhof wurden in Angriff genommen.

,,Männerarbeit“: Der Schutt vom Deckeneinsturz wird weggebracht.

Danach gab es auf dem Pfarrhof die beliebten mici, und auf einmal tauchten, ohne dass es geplant gewesen wäre, ein Akkordeon, eine Trommel, eine Trompete und ein Bassflügelhorn auf und sorgten für Feierlaune. Man sang, tanzte und musizierte bis spät in den Abend hinein.

Die Alzner hoffen, dass die Planung für die Renovierung ihrer Kirche zügig vorankommt und sind bereit für weitere freiwillige Arbeitseinsätze. Für diese Mammutaufgabe sind schon substanzielle Spenden geflossen. Dieser Quell ist hoffentlich noch lange nicht versiegt.    Edith FELEKI-DENGEL

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Geschichte, Gesellschaft, Kirche, Soziales, Tradition.