„A Being Nature”

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Ausgabe Nr. 2734

Audio- und Multimedialinstallationen vorgestellt

Die Vernissage war eher untypisch, man konnte mit den Künstlern und der Kuratorin, aber auch anderen Gästen erzählen: Jasmina Al-Qaisi (Mitte, in gelb), Ralf Wendt (3. v. l.) spricht mit Stadtpfarrer Kilian Dörr, Iris Ordean (5. v. l.) spricht mit dem Künstler Dan Perjovschi. Foto: die Verfasserin

Installationen der deutschen Künstler Jasmina Al-Qaisi und Ralf Wendt sind bis zum 19. August im Rahmen der Ausstellung „A Being Nature”, Kuratorin Iris Ordean, im Deutschen Kulturzentrum Hermannstadt, im Kunstraum arta.nonstop, in der Sakristei der evangelischen Stadtpfarrkirche, in der Astra-Bibliothek und im Gong-Theater zu sehen. Veranstalter ist das Deutsche Kulturzentrum Hermannstadt, wo das Kunstobjekt permanent bleiben soll.

 

„Wir hinterfragen gemeinsam mit etwa 20 Menschen von hier den Naturbegriff, den wir haben”, erklärte der freischaffende Künstler aus Halle Ralf Wendt bei der Eröffnung der Ausstellung am 2. August. „Es geht um unser Selbstverständnis als Mensch, als Teil der Natur, aber vielleicht eben auch nicht, und was das genau heißt, diese Dichotomie zwischen ,wir leben gern in der Stadt, im Komfort‘ und ,wir gehen gern in die Natur, wenn wir Erholung brauchen‘, aber es gibt auch Dinge dazwischen, und das ist genau dieses Feld, mit dem wir in den letzten zwei Wochen gearbeitet haben.”

Die beiden Künstler waren zwei Wochen lang in Hermannstadt und Umgebung unterwegs, um für diese Installationen zu recherchieren. Dabei waren sie nicht zum ersten Mal in Hermannstadt – Jasmina Al-Qaisi ist in Südrumänien geboren, ist auch Schriftstellerin. Sie sind sehr gerne da, wie sie beide zugaben.  Jasmina Al-Quaisi sagte: „Es ist wichtig für mich, jetzt Rumänien wieder zu entdecken, multilingual, nachdem ich mehr gereist bin, nachdem ich künstlerische Erfahrungen in anderen Ländern der Welt gemacht habe. Ich entdecke jetzt anders, dass es hier noch Natur existiert, in einer vollen Weise, und es gibt viele interessante Menschen, die sich darum kümmern, die da-
rüber sprechen. Für mich war es wichtig, eine Brücke zu bauen, mithilfe der künstlerischen Kreation und den Stimmen, die man hören kann.”

Tatsächlich konnte man bei der Vernissage auch Teile der Interviews hören, als Audioin-
stallationen.

Es soll nicht nur bei diesem Projekt des Kulturzentrums bleiben, das zusammen mit der Kuratorin Iris Ordean durchgeführt wurde. Ralf Wendt: „Mit Stadtpfarrer Kilian Dörr haben wir auch über Zukunftspläne gesprochen – mit einer langen Vorbereitungszeit-, für den Kirchenraum selbst.”

„In der Art des Zugangs ist die künstlerische Szene in Rumänien der deutschen eher ähnlich”, erklärte Ralf Wendt, „strukturell ist sie ganz ähnlich, vielleicht in der Dichte nicht ganz so präsent, was mit den ökonomischen Verhältnissen zusammenhängt.”

Ruxandra STĂNESCU

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kultur.