Silberner Bär für Jude
Ausgabe Nr. 2902

Radu Jude mit dem Silbernen Bären.
Foto: Alexander JANETZKO/Berlinale 2025
Als „Achtungserfolg für den luxemburgischen Film” bezeichnete das Luxemburger Tageblatt die erneute Preiskrönung des Regisseurs Radu Jude bei den diesjährigen 75. Filmfestspielen in Berlin. Jude hat mit seinem neuesten Film, „Kontinental ’25“, bei der Gala am 22. Februar den Silbernen Bären für das beste Drehbuch erhalten. Bei dem Film handelt es sich um eine Koproduktion RT Features (Brasilien), Bord Cadre films (Schweiz), Sovereign Films (Großbritannien) und Paul Thiltges Distributions (Luxemburg).
Luxemburg war auch dabei, als Radu Jude 2021 mit „Babardeală cu bucluc sau porno balamuc“ (Bad Luck Banging or Loony Porn, Koproduktion Rumänien/Luxemburg/Kroatien/Tschechische Republik, zu Deutsch: ,,Pech beim Vögeln oder Porno-Irrsinn“) den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale gewonnen hatte.
Den Silbernen Bären für die beste Regie hatte Radu Jude auf der Berlinale 2015 für „Aferim!” erhalten. Aller guten Dinge sind drei, könnte man meinen.
In seiner Dankesrede beim Empfang der jüngsten Auszeichnung stellte Jude fest: „Ich bin ein schlechter Drehbuchautor, deshalb ist es sehr lustig, diesen Preis zu erhalten.” Er widme den Silbernen Bären für „Kontinental ’25“ dem Vermächtnis des spanischen Regisseurs Luis Buñuel (1900-1983), der mit der surrealistischen Bewegung verbunden ist und dessen Geburtstag sich am Tag der Preisverleihung zum 125. mal jährte. Jude wurde in seiner Dankesrede politisch. Er hoffe, dass der Internationale Gerichtshof in Den Haag „seine Arbeit machen wird gegen all diese mordenden Bastarde”, sagte er und schloss mit den Worten: „Und weil morgen auch noch die Wahlen hier in Deutschland sind, hoffe ich einfach mal, dass das nächste Festival nächstes Jahr nicht mit dem „Triumph des Willens” von Leni Riefenstahl eröffnet wird.” Er meinte damit den 1935 uraufgeführten NS-Propagandafilm.
B. U.