Beim 21. Hermannstädter Treffen in Dinkelsbühl fanden auch Vorstandswahlen statt
Ausgabe Nr. 2884
Mit Vorfreude, Neugier und Spannung trafen sich die Hermannstädter dieses Jahr wieder in Dinkelsbühl. Es war ein besonderes, wichtiges Treffen, da Vorstandswahlen stattfanden. Aus Gesundheitsgründen stellten sich Rudi Klubitschko, der Geschäftsführer der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH) und Marianne Hügel, Schatzmeisterin nicht mehr zur Wahl. Nachdem der Vorstand entlastet wurde, übernahm Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern, die Wahlleitung. Einstimmig wurde der neue Vorstand gewählt (siehe Bild oben).
Für ihre langjährige und außerordentliche Tätigkeit im Vorstand der HDH überreichte Werner Kloos in Vertretung von Ilse Welther, Vorsitzende des HOG-Verbandes, Rudi Klubitschko und Marianne Hügel je eine Urkunde und die Silberne Ehrennadel des Verbandes. Von Seiten der HDH erhielten Rudi Klubitschko und Marianne Hügel je einen Gutschein.
Um eine neue Zielgruppe als Mitglieder zu gewinnen, um alle im Ausland lebenden Hermannstädter mit einzubeziehen, schlug Dagmar Zink vor, in Zukunft als Heimatgemeinschaft der Hermannstädter (HdH), zu agieren. Der Vorschlag wurde von der Mehrheit der Anwesenden angenommen.
Wie bei jedem Treffen konnten die Gäste im Kunstgewölbe im Spitalhof Ausstellungen besuchen, sich an den schönen Exponaten erfreuen und natürlich auch erwerben: die Retrospektive des Malers Karl Nick Voik, betreut von Herta Daniel, die Ausstellungen von Willy Dusil, Malerei, Dorina Dusil, Hinterglasmalerei, Gert Messmann, Malerei. Der Tisch mit Kunsthandwerk von Ursula Hergesell war immer belagert. Im Foyer der Schranne lud ein Büchertisch, betreut von Heini Höchsmann, zum Schmökern und Kaufen ein.
Höhepunkt des Treffens war der vom Trio Eybler mit Musik von Beethoven und Wranitzky umrahmte Festakt im Großen Schrannensaal. Dazu erfreute Andrei Preda, Preisträger des Carl Filtsch-Wettbewerbes, die Gäste mit Werken von Carl Filtsch, Franz Liszt und Robert Schumann.
Dagmar Zink begrüßte die Ehrengäste: Nora Engelhard, 1. Bürgermeisterin von Dinkelsbühl, Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Werner Kloos, Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Bayern, Herta Daniel, Ehrenvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Dr. Thomas Ziegler, Obmann der Siebenbürger Sachsen in Wien, sowie alle Hermannstädter und Freunde von Hermannstadt.
Dagmar Zink sprach in ihrer Begrüßung über den Begriff Heimat, um die Unübersetzbarkeit des Wortes in andere Sprachen, um Erinnerungen, Geschmack und Geruch, die viele mit dem Begriff Heimat verbinden. Jetzt ist Heimat zu einem Mosaik geworden, besteht aus vielen Steinen, die zusammengesetzt werden, die zum Schluss ein harmonisches Ganzes bilden. Heimat ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Heimat ist ein Gefühl, das von Jedem anders wahrgenommen wird.
Zu dem Motto „Das Mosaik der Heimat“ trugen auch die Ehrengäste in ihren Ansprachen mit kleinen Mosaiksteinchen bei.
In seiner Festrede bezog sich auch Rainer Lehni auf das Motto „Mosaik der Heimat“. Er zitierte berühmte Persönlichkeiten wie Schiller, Goethe, Wiechert, Fellini. Alle haben ihre unterschiedlichen Sichtweisen auf die Heimat, mit ihren vielen kleinen Mosaiksteinen. Die junge Generation kann mindestens eine Heimat, aber auch zwei haben, jeder wie er es fühlt und spürt. In seiner jetzigen Funktion ist Rainer Leni oft in Hermannstadt und kann dem „Mosaik der Heimat“ jedes Mal Steinchen dazu fügen. Der Weihnachtsmarkt in Hermannstadt, anfangs Geheimtipp, zählt jetzt zu den schönsten in Europa und gehört zum „Mosaik der Heimat“ dazu. Der Blick aus einem Gästezimmer des Stadtpfarrhauses auf die Lügenbrücke ist auch ein Mosaiksteinchen. Der berühmteste Fensterblick von Hermannstadt ist der Blick aus dem mittleren Dachfenster im Forumshaus, von wo man einen herrlichen Blick auf den Großen Ring hat. Auch der gehört zu den vielen Mosaiksteinchen Heimat dazu. Jetzt leben wir an unseren neuen Wohnorten und sind hier beheimatet. Rainer Lehni schloss seine Festrede mit den Worten: „Wir kehren immer wieder für eine gewisse Zeit in die alte Heimat zurück, schöpfen hier Kraft und als Wanderer zwischen den Welten, kehren wir wieder in die nun neue Heimat zurück. Damit ist der europäische Grundgedanke des europäischen Brückenbauens bei den Siebenbürger Sachsen weit mehr präsent, als wir es uns vorstellen.“
Der Festakt endete mit „Heiteren Momenten“ von und mit Hannes Höchsmann.
Die Vorstellung der im Pop Verlag Ludwigsburg erschienenen Anthologie „Im Schnee der Erinnerungen“ war sehr gut besucht. Musikalisch begleitet wurde sie von Hans Seiwerth. Herausgeberin und Autorin Dagmar Zink stellte das Buch vor unter Mitwirkung von Dr. Thomas Ziegler, Marianne Hügel, Hans Seiwerth, Jürgen Günster und Hannes Höchsmann.
Begeistert waren die Gäste vom Konzert der „Lidertrun“. Die „Lidertrun” zu hören ist immer ein Genuss und gehört zum Treffen dazu.
Am Abend gab es für Jung und Alt im Großen Schrannensaal ein tolles Buffet. Ricky Dandel spielte mit seiner Band zum Tanz auf. Es erklangen viele beliebte Schlager. Bis spät in die Nacht war die Tanzfläche gut besucht.
Der Gottesdienst am Sonntag wurde von Predikant Hans Paul Körner zelebriert. Die musikalische Gestaltung hatten Ilse Maria Reich (Orgel) und Christoph Reich (Gesang) inne.
Von diesem Treffen haben wir wieder viele schöne Erinnerungen, Begegnungen und Gespräche mitgenommen. Wir danken den Organisatoren, den Künstlern, Allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Wir danken der Stadt Dinkelsbühl für ihre Gastfeundschaft.
Gerlinde SCHULLER