Gegenwartskunst der Siebenbürger Sachsen im Kunsthaus 7B in Michelsberg
Ausgabe Nr. 2875

Eine Skulptur von Sorina von Keyserling und Malereien von Anne Nebert. Foto: Kunsthaus 7B
Einen Überblick über das aktuelle Kunstschaffen der Siebenbürger Sachsen und ihrer Nachfahren zeigt anlässlich des Großen Sachsentreffens das Michelsberger Kunsthaus 7B. Ausgestellt sind Malerei und Bildhauerei von Rodica von Keyserling, Sorina von Keyserling, Armin Mühsam, Anne Nebert, Birgit Reiner, Axel Wagner und Pomona Zipser. Die Ausstellung wurde bereits am 16. Juni in Anwesenheit des Vorsitzenden des Siebenbürgenforums, Martin Bottesch, des Deutschen Vizekonsuls Sven Kunert und des Vorsitzenden des Deutschen Forums in Klausenburg Radu Nebert eröffnet.
„Dass viele der Künstlerinnen und Künstler in und um Hermannstadt geboren sind, beweist die kulturelle Blüte, selbst in schwierigen Zeiten der Not. Und selbst wenn sie heute weit entfernt von einander und in unterschiedlichem kulturellen Umfeld leben, kann man bei genauem Hinsehen Ansätze von Gemeinsamkeiten erkennen. Zumindest prägt alle die Verbundenheit zu Siebenbürgen,“ erklärt Kurator Thomas Emmerling. „Man kann das Aussterben einer Nation nicht daran erkennen, wie viele auswandern, sondern daran, ob es der jeweiligen Generation gelingt, künstlerische und kulturelle Werte zu schaffen, die als erhaltenswert betrachtet werden. Wer immer sich in 200 Jahren als Siebenbürger Sachse versteht, und warum auch immer, kann auf unsere Zeit zurück blicken und Kunst der Siebenbürger Sachsen des 21. Jahrhunderts entdecken“.
Die gezeigten Arbeiten decken eine Vielzahl an künstlerischen Ausdrucksformen ab, angefangen mit abstrakten Skulpturen von Pomona Zipser bis hin zu detailgetreuen naturalistischen Bronze- und Terracott-Skulpturen von Sorina von Keyserling. Gerade in der trompe l’oeil-Malerei von Rodica von Keyserling wird der Gegensatz zu großflächigen Abstraktionen eines Axel Wagner deutlich oder zu den emotional stimmungsvollen Landschaften von Anne Nebert oder den geometrischen Grundformen von Armin Mühsam.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. August 2024 nach Vereinbarung zu sehen. Tel 0743-26.60.62. Am 1. August um 18 Uhr findet eine Kuratorenführung statt, während des Sachsentreffens ist die Ausstellung geöffnet, am 6. August findet eine Weinkostprobe in den Galerieräumen statt.
T. E.