Ausgabe Nr. 2761
Erstmals zeigt im Brukenthalpalais eine Hörgeschädigte ihre Werke. Die 28-Jährige Alexandra Ursu (unser Bild) ist in Braller/Bruiu geboren und wurde im Alter von zwei Jahren verlassen, wuchs in mehreren staatlichen Kinderheimen auf und kehrte mit 18 in ihren Heimatort zurück. Hier wurde sie zum Betteln geschickt und missbraucht und landete vor neun Jahren in dem Sfântul Nectarie-Wohnheim für Personen mit Behinderungen in Mediasch. Hier entdeckte sie die Malerei für sich und wurde gefördert, so dass sie nun mit Unterstützung der Sozialdirektion des Kreises Hermannstadt und des Brukenthalmuseums bis zum 24. April d. J. ihre erste eigene Ausstellung im Ausstellungsraum im zweiten Innenhof des Brukenthalpalais zeigt, unter dem Motto ,,Terapie pentru un nou început“ (Therapie für einen Neubeginn). Die Malereien sind hell und bunt und fantasievoll. Alexandra Ursu sagt dazu: ,,Für mich ist Malen eine Therapie. Malen hilft mir, die Angstzustände zu bewältigen, die Traumata aus der Kindheit zu vergessen und alles in etwas Schönes umzuwandeln. Das Malen lässt meine Emotionen an die Oberfläche gelangen und schenkt mir Entspannung und inneren Frieden. Jedes Mal, wenn ich meine Malereien zeigen darf, motiviert mich dies, weiter zu malen und zu träumen“. Foto: Beatrice UNGAR