Die Schweiz schlägt Frankreich im Elfmeterschießen
Ausgabe Nr. 2728
Eine Ära ist zu Ende. Mit der Niederlage der deutschen Nationalelf im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gegen England (0:2) am Dienstag, dem 29. Juni, trat auch der langjährige Bundestrainer Joachim Löw, zurück. Für Rekordcoach Löw endet die DFB-Zeit nach fast 15 Jahren und 198 Länderspielen als Bundestrainer mit einer Enttäuschung. Enttäuschung gab es auch in Österreich, als ihre Nationalmannschaft gegen Italien ebenfalls im Achtelfinale verlor (1:2). Nur die Schweizer dürfen sich freuen. Sie sind nach dem wohl spannendsten Match der ganzen EM 2021 ins Viertelfinale weiter und treffen heute, Freitag, dem 2. Juli, auf Spanien.
Der Weltmeister ist raus! Und das auch noch in der Nationalarena in Bukarest, dem Kleinen Paris. Turnierfavorit Frankreich scheiterte am Montagabend (28. Juni) in einem packenden und turbulenten Achtelfinale trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung an der Schweiz. Die Schweizer gewannen mit 8:7 nach Elfmeterschießen, nachdem sie sich durch eine spannende Aufholjagd zum 3:3 nach regulärer Spielzeit in die Verlängerung gerettet hatten. Nach dem ersten Tor von Haris Seferovic in der 15. Minute für die Schweiz schaffte Karim Benzema zuerst den Ausgleich in der 57. Minute, um 2 Minuten später die Franzosen in Führung zu bringen. Paul Pogba traf eines der schönsten Tore der EM in der 75. Minute. Die Freude der Weltmeister hielt nicht lange an, denn schon wieder traf Seferovic und dann Mario Gavranovic zum Ausgleich 3:3. In der Verlängerung fiel kein Treffer. Der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic vertraute derselben Startelf, die im letzten Gruppenspiel die Türkei mit 3:1 geschlagen hatte – die Spieler waren nach dem Sieg mit durchaus großem Selbstbewusstsein nach Rumänien gereist. Das Team sei „bereit, Geschichte zu schreiben“, hatte Kapitän Granit Xhaka gesagt. Das Selbstbewusstsein und die Superatmosphäre in Bukarest führten dazu, dass den Schweizern alle Elfmeterschüsse gelangen, während der französische Starspieler Kylian Mbappé beim letzten entscheidenden Elfmeter scheiterte und den Ball in Yann Sommers Arme schoss.
Somit ist die Schweiz das einzige deutschsprachige Land, das ins Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft gelangt. Und die Schweiz ist zum ersten Mal in einem Viertelfinale bei einer Europameistermeisterschaft dabei.
Folgende Viertelfinalspiele sind am Wochenende geplant: heute, Freitag, dem 2. Juli – Schweiz gegen Spanien, um 19 Uhr; Belgien gegen Italien, um 22 Uhr; am Samstag, dem 3. Juli – Dänemark gegen Tschechien, um 19 Uhr; Ukraine gegen England, um 22 Uhr. Die Halbfinalspiele finden am 6. und 7. Juli, um 22 Uhr und das Finale am 11. Juli, um 22 Uhr, auf dem Wembley-Stadion in London statt.
Cynthia PINTER