Schlemmen, töpfern, staunen

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7. Auflage des Töpfertriathlons „Schön. Keramisch. Nützlich.“

Ausgabe Nr. 2634

Der Sonderpreis der Jury für die jüngste Teilnehmerin in der Kategorie Schautöpfern ging an die quirlige Mihaela Pleşea aus Braniştea/Kreis Galaţi (links), die hier gemeinsam mit der Bulgarin  Veselina Stoeva Petkovska-Marinova ihr Können an der Töpferscheibe zeigt.  
Foto: Beatrice UNGAR

Die Messe „Schön. Keramisch. Nützlich.“, eigentlich ein regelrechter Triathlon für Töpfer fand vom 17. bis 21. Juli zum siebenten Mal im Freilichtmuseum im Jungen Wald statt.  Es waren insgesamt 30 Töpfer aus Rumänien, Ungarn, Bulgarien und der Republik Moldova eingeladen, welche zusammen ihre Ware präsentierten und zum Verkauf anboten. Zudem gab es die Möglichkeit, in den Workshops zu töpfern und die Töpfer-Köche bereiteten auf offenen Feuerstellen in Tontöpfen traditionelle Gerichte vor, die anschließend von einer Jury bewertet wurden.

Ein Gericht namens ,,Întinsoare bistrițeană“ kochte Familie Pleşea aus Braniştea/Kreis Galaţi.                                               Foto: Beatrice UNGAR

 

Die Veranstaltung begann am Mittwoch, dem 17. Juli, im Auditorium im Multikulturellen Pavillon am Eingang zum Freilichtmuseum mit einer internationalen, öffentlich zugänglichen Konferenz zum Thema ,,Gebrauchskeramik“. Die Initiatorin Hauptorganisatorin, Keramikspezialistin und Museografin des ASTRA-Museums Karla Roşca, hielt eine Ansprache und erklärte, dass jeder Töpfer ein Gefäß aus der Sammlung des ASTRA-Museums reproduzieren muss, das unter das Thema der diesjährigen Ausgabe fällt (Gebrauchskeramik aus der Hermannstädter Umgebung). Das Gefäß musste aus der eigenen Herstellung stammen, mit Ornamenten und Motiven dekoriert sein. Dies war die erste Probe. Dann mussten die Töpfer auf offener Feuerstelle ein traditionelles Gericht kochen sowie zum dritten experimentelle Workshops zum Brennen von Keramik in der Raku-Technik absolvieren.

Der Sonderpreis ging an das von Balint Csaba zubereitete Rehragout.
Foto: André WINTER

Am 18., 20. und 21. Juli wurden auf der Landesmesse interaktive Töpferworkshops für Kinder und Erwachsene abgehalten, die vom Pfadfinder-Zentrum aus Leschkirch/Nocrich, der ADEPT Transilvania-Stiftung aus Keisd/Saschiz und Teracota Mediasch unterstützt wurden. Bei den Workshops konnten die Leute selbst versuchen, etwas zu töpfern, oder den Fachleuten dabei zuschauen. Dabei entstanden Teller, Tassen, Schüsseln und Eierbecher, die später noch getrocknet, gebrannt und glasiert wurden.

Die Töpfer fuhren am 19. Juli nach Mediasch und nahmen dort teil an einer Führung durch die Firma Teracota – die laut Betreiber letzte Fabrik für gepressten und handbemalten Ton in Rumänien. Nach der Führung fuhren die Töpfer weiter zum Mittelalterfestival in Mediasch und präsentierten dort ihre Töpferware, boten Workshops an und kochten auf offenen Feuerstellen traditionelle Gerichte für die Anwesenden. Bei dem Festival spielte eine Band auf der Bühne passende Musik und untermalte die Stimmung auf dem Gelände im Greweln-Wald.

Auf dem Gelände im Greweln standen den Töpfern freistehende Kochherde zur Verfügung.                                                       Foto: André WINTER

Kulinarische Vorführungen fanden dann auf dem Gelände des Dorfmarktes im Freilichtmuseum am Samstag, dem 20. Juli, statt. Die Töpfer kochten in Tontöpfen auf offenem Herd traditionelle bulgarische, ungarische und rumänische Rezepte, wie: Siebenbürgisch-sächsische Brechbohnensuppe mit Käseknödeln, Slambuc, Gulasch mit Bohnen, Gulasch mit Nockerln, Zwiebelsuppe mit Schweinerippchen und Wurzelgemüse, Kohlsuppe, ungarisches Gulasch, ungarischer Eintopf aus Schweinebraten mit Rotwein, Suppe und Gulasch mit Schweinefleisch. Alle insgesamt elf Gerichte wurden anschließend von einer internationalen Jury probiert und bewertet. Anschließend durften alle aus dem Publikum, die geduldig gewartet hatten, die Gerichte verspeisen.

Für alle gab es dann am Sonntag, den 21. Juli,  eine traditionelle Bohnensuppe, die speziell nach einem Rezept aus der Region Hermannstadt gekocht wurde.

Danach wurden im Rahmen einer Feierlichkeit die besten Töpfer und die besten Köche preisgekrönt. Töpfer: Sonderpreis der Jury für die jüngste Teilnehmerin: Mihaela Pleşea, Braniştea/Kreis Galaţi; 1. Platz: Leş Norbert (Bodony/Ungarn); 2. Platz: Fórro István (Hódmezövásárhely/Ungarn); 3. Platz: Molnarné Anetta (Tata/Ungarn); Köche: Sonderpreis der Jury: Bálint Csaba und das Team vom Pfadfinder-Zentrum Leschkirch/Nocrich (Rehragout mit Pfifferlingen, laut Bálint ,,ein Geheimrezept für ein langes Leben“); 1. Platz: Sárkány Szabólcsaus Marghita/Kreis Bihor (Rindfleischsuppe aus Bihor); 2. Preis: Veselina Stoeva Petkovska-Marinova aus Gabrovo/Bulgarien (Bulgarischer Eintopf); 3. Platz: Victoria und Vitalie Parlui aus Chişinău/Republik Moldau (Schweinefleischrippchen mit Pilzen)

André WINTER

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Kunst.