Ausgleich in der ersten Playoff-Etappe
Ausgabe Nr. 2526
Es ist noch nichts verloren. Noch warten drei Spiele auf die Basketballer von CSU Hermannstadt gegen BC Neumarkt. Kaum haben die Playoffs begonnen, schon machen sich die Hermannstädter Sorgen um ihr Lieblingsteam, das einmal gegen Neumarkt gewonnen (am 12. April) und einmal verloren (am 14. April) hat. Es herrscht Gleichstand. Doch der schwere Teil folgt erst: die nächsten beiden Spiele werden in Neumarkt ausgetragen und nicht mehr zu Hause, der Heimvorteil wurde halb verspielt. Das letzte Match war eine Katastrophe, die beim Punktestand 54-75 endete. Da konnten auch die zahlreich erschienenen und sehr lauten Fans nichts daran ändern. Und genau diese haushohe oder eher kellertiefe Niederlage ist der Grund zur Sorge. BC Neumarkt ist eben kein zu verachtender Gegner. Letztes Jahr waren sie die Vize-Landesmeister, die zweitbeste Mannschaft Rumäniens.
Nach dem ersten Sieg auf Hermannstädter Boden war man sehr optimistisch und viele dachten, es ginge weiter so. Die Qualifikation in die nächste Runde war für die meisten selbstverständlich. Doch nach dem ersten Spiel schienen die Neumarkter viel besser vorbereitet zu sein. Sie durchschauten die Taktik der Hermannstädter und Trainer Dan Fleșeriu fand bis zum bitteren Ende des Spiels keine Lösungen. Sowohl offensiv als auch defensiv war CSU Hermannstadt die schwächere Mannschaft.
Das erste Viertel war noch ziemlich ausgeglichen, doch schon im zweiten Viertel übernahmen die Neumarkter die Führung und ernteten einen 10-Punkte-Vorsprung bis zur Halbzeit. Im zweiten Teil des Spieles ging es so weiter. Das meistens alles entscheidende dritte Viertel lief ohne große Taktikänderung ab. Nichts schien zu gelingen. Die sonst so treffsicheren Kevin Hardy, Igor Mijajlovic und Boris Lalovic schossen meistens daneben. Es fehlten die Distanzwürfe. Sogar die Rebounds blieben aus. Kein Wunder, dass die Gastmannschaft davon profitierte und angriff, wo sie nur konnte. Nichts ging. Nichts funktionierte. Bis zum Schluss standen 21 Punkte zwischen den beiden Mannschaften.
Dan Fleșeriu sagte der Presse nach dem Spiel: „Uns haben die Ideen gefehlt. Ich glaube nicht, dass der Siegeswunsch gefehlt hat. Es gibt keinen Spieler, der sich nicht wünscht zu gewinnen, vor allem jetzt, in den Playoffs. Unsere Motivation war zehn Mal schwächer als ihre. Sie haben uns in absolut allem geschlagen. Martinic hat fast 50 Punkte im Alleingang gemacht und wir konnten ihn nicht aufhalten. Wir haben 3 verschiedene Spieler zur Abwehr auf ihn angesetzt und keiner konnte ihn halten. Bei uns im Team ist es so, dass wenn einer oder zwei schlecht spielen, zieht das die ganze Mannschaft runter. Wenn drei Leute schlecht spielen, dann verlieren wir wie jetzt mit 20 Punkten. Leider waren diesmal alle schwach, angefangen mit mir. Ich hab keine Lösungen für die Aggressivität der Neumarkter finden können. Wir geben aber nicht auf und werden in Neumarkt in den Rückspielen alles geben“.
Gestern, nach Redaktionsschluss fand das erste Auswärtsspiel der Hermannstädter in Neumarkt statt und morgen geht es weiter mit Spiel Nummer 4, das um 20 Uhr von einem der vier Digisport-Sender live übertragen wird. Das letzte Spiel ist für den 25. April geplant und wird in der Hermannstädter Transilvania-Halle ausgetragen.
Cynthia PINTER
Trainer Dan Fleșeriu versucht Lösungen für das aggressive Spiel der Neumarkter zu finden. Doch keine Strategie gelingt.
Foto: Dragoș DUMITRU