Vier Medaillen in Rio gewonnen
Ausgabe Nr. 2494
Ein Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze. Das ist bisher die Leistung der rumänischen Sportler/innen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Nur 4 Medaillen! Das ist seit den Olympischen Spielen aus Melbourne 1952 nicht mehr passiert. 1984 war wohl der Höhepunkt der rumänischen olympischen Delegation. In Los Angeles gewannen die Sportler sage und schreibe 53 Medaillen. 20 Mal Gold, 16 Mal Silber und 15 Mal Bronze. Doina Melinte und Ecaterina Szabo sind zwei Namen, die in die Geschichte eingegangen sind.
Heuer, im Jahr 2016 sind Ana Maria Popescu, Simona Pop, Simona Gherman und Loredana Dinu unsere Heldinnen. Die Fechterinnen haben die einzige Goldmedaille gewonnen. Sie haben sich im Finale als Mannschaft gegen die Chinesinnen durchfechten können. Sie gewannen 44-38.
In die Geschichtebücher des rumänischen Sports werden auch Florin Mergea und Horia Tecău eingetragen werden. Sie sind die ersten Tennisspieler die eine olympische Medaille für Rumänien gewonnen haben. Florin Mergea und Horia Tecău spielten in der Kategorie Doppel im Finale gegen Rafael Nadal und Marc Lopez aus Spanien. In drei Sätzen verlor das rumänische Duo 2-6, 6-3, 4-6 und gewann dadurch die Silbermedaille.
Eher unerwartet kam die erste Bronzemedaille in der Sportart Gewichtheben. Dem Klausenburger Gabriel Sâncrăian gelang diese Überraschung in der Kategorie 85 kg. 217 kg beim Stoßen war seine beste Leistung. Damit hätte der 28-Jährige beinahe Silber holen können, nachdem dem Chinesen Tao Tian die ersten beiden Versuche beim Stoßen misslungen waren. Doch dann schaffte Tao Tian den beim dritten Anlauf ebenfalls 217 kg und gewann somit die Silbermedaille, während Gabriel Sâncrăian, der heuer zum zweiten Mal bei den Olympischen Spielen dabei war, die Bronzemedaille ausgehändigt wurde. Bisher war seine beste Leistung eine Bronzemedaille bei den Europäischen Meisterschaften vor vier Jahren.
Eine zweite Bronzemedaille gelang den Damen des Rudersports. Die Ruderinnen Andreea Boghian, Roxana Cogianu, Adelina Bogus, Ioana Strungaru, Laura Oprea, Iuliana Popa, Mihaela Petrilă, Mădălina Bereş und Daniela Druncea haben in der Bootsklasse 8+1 den dritten Platz erlangt. Gold gewannen die Amerikanerinnen und Silber die Ruderinnen aus Großbritannien. Im Jahr 2008 hat die rumänische Rudermannschaft der Damen 8+1 ebenfalls eine Bronzemedaille gewonnen, in den Jahren 1996, 2000 und 2004 sogar Gold.
Die größte Enttäuschung der Olympischen Spiele in Rio war das Ausscheiden der rumänischen Handballmannschaft der Damen, die in den Qualifikationsrunden scheiterten. Schuld daran war vor allem die Unterschätzung der Mannschaft aus Angola, die sich als größte Überraschung des Turniers entpuppte. Die Niederlagen mit Angola und Brasilien waren auch durch die Siege mit Montenegro und Spanien nicht mehr gutzumachen. Norwegen versetzte den letzten Schlag und schickte die rumänischen Spielerinnen mitsamt der besten Spielerin der Welt, Cristina Neagu, nach Hause.
Die Chancen auf eine weitere Medaille in Rio sind sehr gering. Dabeisein ist alles! Es bleiben vier Jahre bis zu den nächsten Olympischen Sommerspielen, die 2020 in Tokyo abgehalten werden.
Cynthia PINTER
Die Gold-Fechterinnen Simona Gherman, Simona Pop, Loredana Dinu und Ana Maria Popescu.
Foto: Prosport