Zylinder, Melonen und Cowboyhüte aus dem Online-Hutgeschäft
Ausgabe Nr. 2481
„Trage den Kopf nicht höher als den Hut“ oder „Mit dem Hute in der Hand kommt man durch das ganze Land“. Wer noch nicht auf den Hut gekommen ist und sich einen wünscht, der kann sich jetzt freuen. Die Hermannstädterin Georgeta David hat im Onlinebereich den Mangel an Hutgeschäften erkannt und den Onlineshop www.magazinuldepalarii.ro eröffnet. Fast alle Hüte, die im Angebot sind, wurden in Handarbeit in England hergestellt.
Von Fedora-, Panama- und Cowboyhüten bis hin zu Porkpie, Zylinder und Melone gibt es im „Magazinul de palarii“, dem Hutgeschäft, eine breitgefächerte Auswahl an Hüten. Sie können aus Filz, Leder oder Stroh, Wolle, Tweed oder Leinen sein. Klassische Fedora Hüte teilen sich das Regal mit den extravaganten Zylinder oder Tiller-Hüten. Sogar einen typischen Safari Hut kann man hier bestellen. Der auffälligste Hut ist allerdings ein schwarzer Zylinder, der von einer Fliegerbrille dekoriert wird und der Steampunk-Mode angehört.
Begonnen hat alles mit Georgeta Davids Leidenschaft für alles Ästhetische und Schöne. Nach dem Studium der Sprachen Rumänisch und Englisch in Hermannstadt hat die 34-Jährige eine Zeit lang in der Automobilbranche gearbeitet, wo sie u.a. gelernt hat, dass beim Verkauf eines Wagens jedes Detail zählt. Dieses Wissen kam ihr später zugute, als sie 2010 ein Online-Schmuckgeschäft (www.thejeweller.ro) eröffnete. Nachdem sie Erfahrung im Online-Bereich gesammelt hatte, kam ihr im Dezember 2015, die Idee, auch ein Hut-Geschäft zu eröffnen. „Ich wollte etwas in der Kleidungsbranche machen. Im Dezember hatte ich einen Artikel über die Geschichte der Hüte gelesen. Daraufhin habe ich begonnen, nach Vertriebshändlern zu suchen. Sie selber zu produzieren, wäre sehr schwierig gewesen. Ich habe im Internet nach Hutgeschäften gesucht. Ich gebe zu, ich war erstaunt, dass es nur einen einzigen Laden gab, der sich professionell nur mit dem Verkauf von Hüten und Kopfbedeckungen beschäftigte“, erzählt Georgeta. Was den anderen Laden von „Magazinul de palarii“ unterscheidet, ist die Tatsache dass jener nur Markenware zu gepfefferten Preisen anbietet, während das Geschäft mit Sitz in Hermannstadt weniger auf Marke aber dafür viel auf Qualität und Preise achtet. Die Preise der handgearbeitet Hüte beginnen hier ab 50 Lei. Eine genaue Größentabelle, wo man z.B. die Höhe der Krone und die Breite der Krempe auch erfahren kann, ist ein sehr großes Plus des Ladens. Vor allem, weil man den Hut ja vor dem Kauf nicht probieren kann. Doch sollte der Hut trotzdem nicht passen oder nicht gefallen, kann er ohne großen Umstände wieder zurück nach Hermannstadt geschickt werden und der Kunde darf sich einen neuen Hut zusenden lassen oder das Geld zurückerstattet bekommen.
„Am Anfang waren 17 Hüte in unserem Angebot, heute sind es 170“, sagt Georgeta stolz. Für die Zukunft wünscht sich die junge Unternehmerin die Auswahl zu erweitern: „Jetzt verhandele ich mit einem Händler aus Ekuador, der Panama-Hüte vertreibt. Ich hatte auch Anfragen von den Gabor-Roma im Szeklerland bekommen. Seitdem bin ich auf der Suche nach einem Hutmacher, der solche breitkrempigen Hüte herstellen kann. Ich möchte meinen Kunden eine große, mannigfaltige Auswahl bieten.“ Viele interessierten sich auch für die typischen Hirtenhüte, rumänisch „clop“ genannt, und Georgeta David will sich in nächster Zukunft in der Mărginime umsehen, ob sie einen Hutmacher finden kann, der diese spezielle Art von Hut herstellen kann.
„Hüte sind für mich eine Ausdrucksmöglichkeit. Viele meiner Bekannten waren zuerst skeptisch, ob diese Art von Business funktionieren würde, denn Hüte zu verkaufen ist ein Nischengeschäft. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Verkaufserfolg“, erklärte die Hermannstädter Inhaberin.
Bald ist der Sommer da und die Nachfrage für Strohhüte hat schon begonnen. Wer einen schicken Schattenspender möchte, oder eine etwas andere Geschenkidee umsetzen möchte, kann das alles ganz einfach unter einen Hut bringen. Computer an, www.magazinuldepalarii.ro eintippen und bestellen.
Cynthia PINTER