Zu Besuch bei Freunden

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Ausgabe Nr. 2434
 

Jugendbegegnung in Klagenfurt

An Pfingsten fand in Klagenfurt am Wörthersee erneut eine Jugendbegegnung statt. So hat unsere Reise begonnen: Donnerstag (dem 21. Mai) in der Früh, haben wir uns vor der Johanniskirche versammelt. Mit Reisesegen sind wir, Cătălina, Markus, Camelia, Lukas, Frank, ich und Pfarrer Hans-Georg Junesch, nach Klagenfurt abgefahren.

Wir waren etwa 5 Stunden bis an die rumänische Grenze gefahren und der ständige Wetterwechsel war nicht ermutigend. In Arad kam das erste: „Ist es noch weit?“, obwohl wir noch nicht einmal die Hälfte des Weges hinter uns hatten. Nach dem wir ein gutes Stück durch Ungarn gefahren waren, wurde wieder gefragt: „Dauert es noch lange?“. Als Trost durften wir dann bei einer Autobahnraststelle ein Eis essen. In Österreich wurden wir von einem heftigen Regen begrüßt und schön langsam wurde es dunkel. Etwa um 10 Uhr abends waren wir dann angekommen. Die Ruhe, die in der Stadt herrschte überraschte uns, denn wir waren ziemlich nahe am Stadtzentrum. Daraufhin wurde uns erklärt, dass Klagenfurt ungefähr nur halb so viele Bewohner wie die Partnerstadt Hermannstadt hat. Wir wurden im Jugendkeller der evangelischen Johanneskirche untergebracht.

Seit 2007 veranstalten die inzwischen verschwisterten evangelischen Kirchengemeinden in Hermannstadt und in Klagenfurt jedes Jahr eine Jugendbegegnung. Diesmal waren wir an der Reihe, hin zu fahren. Wir waren voller Erwartungen, da es für die meisten von uns der erste Besuch in Klagenfurt sein sollte.

Am Freitag sind wir in Begleitung von Udo Puschnig, Kurator der evangelischen Pfarrgemeinde Johanneskirche, beim rumänischen Honorarkonsulat eingeladen gewesen. Wir waren zwar noch müde von der Reise, jedoch hat dieser Besuch zu manchen Erkenntnissen in Bezug auf den Zusammenhang der zwei Städte geführt. Dazu sind uns dann auch die verschiedenen Aktivitäten des Instituts vorgestellt worden. Wir konnten feststellen, dass sie schwerwiegend im kulturellen Bereich liegen. Anschließend wurden wir im Bürgermeisteramt von der Stadträtin Ruth Feistritzer begrüßt und hatten, in einer entspannten Atmosphäre, mit ihr verschiedene Aspekte der Jugendarbeit in den beiden Städten diskutiert. Anschließend sind wir dann im Kulturhaus beim Mittagessen gewesen, wo wir uns mit Franz Wiedermann getroffen haben, dem Obmann der Kärntner Landlerhilfe. Nach dem Essen hatten wir dann Pause und die meisten von uns sind durch die verregnete Stadt gerannt. Um 18 Uhr fand das Begrüßungstreffen mit den Jugendlichen der Johanneskirche statt, das in einem bunten Abend im Jugendkeller in guter Stimmung ausklang.

Der Regen, der das Wochenende eingeleitet hatte, ließ auch am Samstag nicht nach. Trotzdem fanden alle die von Klagenfurter Jugendlichen vorgenommene Stadtführung sehr interessant. Besondere Aufmerksamkeit erregte bei uns das Landhaus mit dem Wappensaal und die ehemalige „Burg“, erbaut als Universität von den protestantischen Landständen, Sitz der Stadtverwaltung nach der Gegenreformation, Sitz der Gestapo in der Nazizeit und heute Museum für Moderne Kunst. Am Nachmittag fand dann die Gottesdienstvorbereitung statt und abends, wie sollte es anders sein, ein fröhliches Ausklingen des Tages zusammen mit Klagenfurter Jugendlichen.

Am Sonntag sind wir um 9.30 Uhr in den Gottesdienst gegangen, wo unsere Gruppe von Pfarrer Rainer Gottas in die Gestaltung auch mit einbezogen wurde. Schließlich war ja Pfingsten und wir haben in mehreren Sprachen das Evangelium „wie vom Geiste geweht“ erklingen lassen. Gleich danach haben wir uns zusammen mit Kurator Puschnig und Klagenfurter Jugendlichen auf den Weg nach Fresach gemacht, um dort das evangelische Diözesanmuseum, Gedenkstätte der Protestantenverfolgung in der Zeit der Gegenreformation, zu besichtigen. Und um noch mehr Wasser abzukriegen, zumindest warmes, waren wir im Anschluss in der Therme in Villach.

An unserem letzten Tag, Pfingstmontag, waren wir zusammen mit einheimischen Jugendlichen und Pfarrer Lutz Lehmann zuerst bei einem Gottesdienst im Ferlach nahe der Grenze zu Slowenien. Dort haben wir das „Vater Unser“ in verschiedenen Sprachen auf Stoffrollen geschrieben. Anschließend sind wir nach Bled, jenseits der Karawanken, gefahren, um dort das Schloss zu besuchen, auf dem der slowenische Reformator Primuž Trubar eine Druckerei betrieben hat.

Diese Reise war etwas Besonderes und deswegen möchte ich allen die sich die Mühe gemacht haben, das Programm zu gestalten oder sich sonst an der Organisation beteiligt haben, danken, besonders natürlich unseren sehr freundlichen Gastgebern in Klagenfurt! Ihr habt eine wunderbare Arbeit geleistet und ich hoffe, dass ihr von unserem Quengeln aufgrund des Wetters nicht zu sehr betroffen wart. Ich hoffe, dass ihr noch viele solche Projekte organisieren werdet!           

Kirsten Stefanie ZIEGLER

 

Zu Besuch im Rathaus (v. l. n. r.): Pfr. Hans-Georg Junesch, Lukas Grecu, Stadträtin Ruth Feistritzer, Kirsten Stefanie Ziegler, Markus Bogdan, Cătălina Bogdan, Camelia Oprea, Frank Guist und Kurator Udo Puschnig.

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Soziales.