Neue Flugverbindungen nach Europa

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Ausgabe Nr. 2358
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128. Mitgliedertreffen des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen

 

Vergangenen Mittwochabend hat das 128. Mitgliedertreffen und zugleich die zweite ordentliche Mitgliederversammlung in diesem Jahr des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) im Business-Center in Hermannstadt stattgefunden. Zu den vorgestellten Themen gehörte  unter anderem die Software Xybermotive, die neuen Strategien des Hermannstädter Flughafens, der Green Innovation Business Incubator in Freck, Energiesparmöglichkeiten im Unternehmen sowie Kooperationsmöglichkeiten zwischen Auchan und DWS-Mitgliedern. Anschließend konnte eine Kunstausstellung bewundert werden.

  Begrüßt wurden die Gäste von dem stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Huber und von Geschäftsführer Jörg Prohaszka, der die Moderation übernahm.

Interessante Vorträge gab es nun auch dieses Mal.  Das Produkt Xybermotive wurde von Manfred Rausch, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma und gleichzeitig Sponsor des Abends vorgestellt. Rausch ist seit 31 Jahren selbstständig und entwickelte vor 26 Jahren mit einem freien Team von Wissenschaftlern die Kommunikationssoftware Xybermotive. Diese wurde im Gegensatz zu ERP oder PPS Systemen von Anbeginn der Entwicklung für Ketten-Kommunikation gedacht. Deswegen brauchen die heute benötigten Kommunikationsprozesse nicht nachträglich „übergestülpt" zu werden. Im Laufe der Zeit wurden über 50 Installationen in Europa durchgeführt. Das Produkt läuft heute auf Microsoft Windows Plattform, auf PC-Netzen, und ist geeignet für kleine und mittelständische Automobilzulieferer. Mit Hilfe von Xybermotive könne man sehr rasch Kettenkommunikation betreiben, und zwar gezielt und geordnet nach Standardnachrichtentypen, die Verbände und namhaften Organisationen in ihren Guidelines festgesetzt haben. Das System könne man „stecker-kompatibel“ in eine Automotive-Kette anschließen und Materialfluss und finanzielle Regulierung kommunizieren. Dies bedeute Bestellungen, Lieferscheine, Wareneingänge, Rechnungen, Gutschriften, Retourenrechnung, Retourengutschriften, u. a. Die Bestellkosten würden dadurch reduziert werden. Da das Programm auf Standards basiert, sei es egal, dass hier dieses Programm und in Deutschland ein anderes benützt werde. Weitere Infos und Kontaktdaten online unter www.ramops.de

Die kaufmännische Leiterin Iulia Ivancea stellte die neue Strategie des Hermannstädter Flughafens vor. Man könne sagen, dass sich der Flughafen in einer äußerst guten geoklimatischen Position befinde und diene in einem Umkreis von 150 Kilometern insgesamt 3 Millionen Einwohnern sagte Ivancea. Als einer der neuesten und modernsten Flughäfen in Rumänien zähle man jährlich 200.000 Fluggäste. Zur Zeit gäbe es regelmäßig Flüge nach Deutschland, Österreich und Bukarest. Gute Verbindungen gäbe es mit dem Hub München durch drei tägliche Flüge und mit Wien durch einen täglichen Flug sowie Urlaubscharterflüge nach Antalya und in diesem Jahr sicher auch nach Tunesien. Im ersten Halbjahr 2013 seien mit 11 Prozent mehr Fluggäste registriert worden als 2012, d. h. es sei ein positiver Trend zu bemerken.

„Betreffend  die Flugstrecke Hermannstadt- Bukarest, da müssen wir Ihnen einen Dank ausrichten, weil sie uns geholfen haben, diese Flugstrecke zu behalten“, sagte Ivancea. Die Fluggesellschaft Tarom habe beabsichtigt, mit Beginn der Wintersaison 2013/2014 die Flugstrecke außer Betrieb zu setzen. Ab 18. November gibt es die Flugverbindung Hermannstadt-Bukarest wieder mit drei Flügen pro Woche: Montag, Mittwoch und Freitag, mit Abflug von Hermannstadt um 14.25 Uhr und Ankunft in Bukarest am Otopeni Flughafen, um 15.15 Uhr.

„Sicher wünschen wir uns neue Ziele nach Europa. Vorher habe ich von dem internationalen Hub Hermannstadt gesprochen und der guten Lage, die wir als Stadt haben und daher möchten wir neue Flugstrecken nach Europa eröffnen“, sagte Ivancea. Der Flughafen Hermannstadt habe von der Europäischen Kommission im Mai 2013 die Entscheidung bekommen, Beihilfen zu erhalten für neue Fluglinien von Hermannstadt nach Europa. Da bevorzuge man Reiseziele wie London, Madrid, Barcelona, aber auch neue Flugstrecken nach Deutschland wie Frankfurt, Dortmund, Köln, Berlin. 2014 habe man die Absicht, 4 neue Flugstrecken zu eröffnen. Zur Zeit sei man in Gesprächen mit mehreren interessierten Fluggesellschaften.

Um den Bedürfnissen der Bewohner und der Wirtschaftsgemeinschaft entgegen zu kommen, bereite man eine Marktstudie für den Kreis Hermannstadt und die benachbarten Kreise Alba, Hunedoara und Kronstadt vor. Die Marktstudie solle durch den DWS und durch die Handelskammer Hermannstadt gefördert werden, so dass die Wirtschaftsleute sagen können, woran sie interessiert sind.

Ein nächstes Thema war der Green Innovation Business Incubator in Freck von dem Bürgermeister Arnold Klingeis sprach. Durch ein Service-Paket und Räumlichkeiten soll den Geschäftsleuten der Einstieg in Freck ermöglicht werden.

Ein Vorteil sei, dass die Menschen in Freck in der Industrie bewandert sind. Freck sei in der Vergangenheit ein wichtiges Zentrum für Schwerindustrie gewesen. Bis zu 15.000 Beschäftigte seien in der Produktion von Waffen, Maschinen, Werkzeugen tätig gewesen. Davon seien etwa 800 Arbeitsplätze noch vorhanden. „Dieses große wirtschaftliche Loch, muss irgendwie gefüllt werden, und da habe ich mir als Ziel gesetzt, zusammen mit dem Stadtrat, auf alternative Energie zu bauen und ein Smart Community-Konzept zu entwickeln. Durch verschiedene Partner sind wir auf die Idee gekommen einen stufenweisen Einstieg festzulegen. Eines von diesen lokalen Instrumenten ist nun dieser Business Incubator“, sagte Klingeis. Die Arbeitslosigkeit sei zwar nicht groß weil Hermannstadt, als wirtschaftlicher Hub, zum Pendeln anrege. Als Bürgermeister habe er aber das Ziel, die Steuereinnahmen in der eigenen Stadt zu behalten.

Der Incubator funktioniere nun in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Forschungsinstitut für Elektrotechnik Bukarest. Ein weiterer Partner sei aber auch der Nationale Ingenieursverband. Das Ziel sei es,  Standorte zu definieren, wo dann eine Firma in Freck untergebracht werden kann, in erster Phase Büroräume zu ermöglichen, so dass ein Geschäftssitz entsteht. Gegenwärtig gebe es zwei Firmen die hier bereits „incubiert“ seien, mit zwei weiteren Firmen führe man Gespräche. Als Beispiel gab Klingeis einen Holzspielzeughersteller, der die Produktion aus China zurück nach Europa verlagert. Für diesen sei bereits ein Standort gefunden worden. Die Firma habe 6 Hektar gekauft und habe vor, in den nächsten Jahren bis zu 1000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Außerdem werde gegenwärtig mit einem Investor aus China verhandelt der Photovoltaik-Module in Europa und für Europa produzieren möchte.

Zusätzlich plane Klingeis aber auch ein Greenfield-Projekt, ein Business-Center und einen Industriepark, im Süden der Stadt, etwa 50 Hektar groß, wo sich ebenfalls Firmen ansiedeln können. Die Nische sei zwar Grüne Energie, gegenwärtig sei hier aber sehr viel Platz vorhanden, so dass auch andere Interessenten  willkommen seien, auch wenn sie nicht im Bereich Grüne Energie tätig sind.

Henri Ossevoort von der Firma Maranoss cons tur zeigte unter anderem wie mittels einer guten Isolierung sowie Nutzung von Erdwärme Energie gespart werden kann.

Im Weiteren stellte sich Răzvan Cioacă von Auchan vor. Auchan hat übrigens die Real-Supermarktkette in Rumänien übernommen.

Im Geselligen Teil des Abends konnte man sich mit den Künstlern Laurențiu Dimișca und  Ovidiu Cărpușor unterhalten, die eine kleine Ausstellung zeigten.

Werner FINK

Eine Urkunde Engel der Besseren Hälften" überreichte am Tag nach dem Treffen Manuela Gerlach (rechts), Gattin des Deutschen Generalkonsuls, der Geschäftsführerin von Redal Café, Alexandra Aldea, zum Dank für die stetige Unterstützung der Wohltätigkeitsveranstaltung Kaffee trinken für einen guten Zweck".                                        

Foto: Beatrice UNGAR

 

 

 

 

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Wirtschaft.