Ausgabe Nr. 2337
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Rumänische Handballdamen bei der WM 2013
„Die schwierigste Gruppe", kommentierte Gheorghe Tadici, der Trainer der rumänischen Damen-Handball-Nationalmannschaft knapp die Ergebnisse der Auslosung der Gruppen für die Endrunde der Handball-Weltmeisterschaft 2013, die vom 6. bis 22. Dezember in Serbien ausgetragen wird.
Rumänien wird sich in der Gruppe D gegen die Landesauswahlen von Ungarn, Deutschland, Tschechien, Tunesien und Australien durchsetzen. Die Zusammensetzung der anderen drei Gruppen sieht folgendermaßen aus: Gruppe A: Montenegro, Frankreich, Niederlande, Südkorea, Kongo, Dominikanische Republik; Gruppe B: Dänemark, Serbien, Brasilien, China, Japan, Algerien; Gruppe C: Norwegen, Angola, Polen, Spanien, Argentinien, Paraguay.
Qualifiziert hat sich Rumänien für das 21. Endturnier der WM schließlich nach einem Doppelsieg gegen die Damen-Auswahl der Slowakei mit 23:21 bzw. 30:22.
Von allen Teilnehmerteams ist Rumänien das einzige weltweit, das bisher an allen 20 Auflagen der Weltmeisterschaft teilgenommen hat, die seit 1993 im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindet. Allerdings sind dabei die drei WM-Finalrunden im Großfeldhandball (11 Spielerinnen) nicht mitgezählt, die 1952, 1956 und 1960 stattgefunden haben. Rumänien holte 1956 in Deutschland Gold, nachdem die rumänischen Handballdamen Deutschland im Finale 6:5 besiegt hatten. Auch 1960 holte Rumänien den Weltmeistertitel in den Niederlanden mit einem 10:2-Sieg im Endspiel gegen Österreich.
Bei der zweiten Auflage der WM im Kleinfeldhandball (7 Spielerinnen) 1962 in Rumänien, wurde Rumänien nach Berechnung des Internationalen Handballverbands zum ersten Mal Weltmeister mit einem 8:5-Sieg im Finalspiel mit Dänemark. 1973, bei der 5. WM in Jugoslawien wurde Rumänien Vizeweltmeister.
Den Vizeweltmeistertitel holte die rumänische Damen-Mannschaft 2005 bei der 17. WM in Sankt Petersburg unter der Leitung von Gheorghe Tadici, der auch heute die Auswahl trainiert. Tadici sagte: „Serbien hat als Gastgeberland das Recht gehabt, die Gruppe auszuwählen und kam so in die Gruppe B, meines Erachtens die einfachste. Für uns wird es vor allem mit Ungarn und Deutschland schwierig. Leider müssen wir jetzt auch die mit Deutschland und Ungarn geplanten Testspiele absagen und uns andere Gegnerinnen finden." Tadici ist auch der Meinung, dass Deutschland als Favorit der Gruppe gilt. Ins Achtelfinale kommen die ersten vier nach den Gruppenspielen. Die rumänische Damenauswahl müsste den zweiten oder dritten Platz in der Gruppenwertung erzielen, um in der Endrunde mitzumischen, behauptet Tadici. Das wird allerdings nicht einfach sein, denn in der Landesauswahl spielen derzeit 7-8 Neuzugänge und weitere 4-5 Spielerinnen aus der B-Auswahl bereiten sich vor, in die erweiterte Auswahl für die WM aufgenommen zu werden.
Beatrice UNGAR
Foto: Trainer Gheorghe Tadici greift sich an den Kopf: Die rumänischen Handballdamen gerieten in die schwierigste Gruppe.
Foto: ProSport