Von Kirchenburg zu Kirchenburg

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Heritage Run – laufen für einen guten Zweck

Ausgabe Nr. 2918

Offensichtlich hatten die Teilnehmenden Spaß beim Laufen durch die Birthälmer Kirchenburg.                                           Foto: Stiftung Kirchenburgen

Der erste sogenannte Heritage Run hat am 28. Juni in Birthälm stattgefunden. Die Stiftung Kirchenburgen der Evangelischen Kriche A. B. in Rumänien beabsichtigte damit, Interessierte – in diesem Fall sportlich orientierte Menschen – für die schönen Bauten der Siebenbürger Sachsen zu sensibilisieren und im Idealfall dazu zu bewegen, dieses besondere kulturell-historische Erbe auch finanziell zu unterstützen.

 

Den ersten Schritt dafür tun sie sowieso mit ihrer Teilnahmegebühr, denn ein Teil davon geht an ein aktuelles Reparaturvorhaben, so dass die Teilnehmer gleich sehen und auch verfolgen können, was mit den Spendengeldern passiert. In diesem Fall geht es um die Dachreparatur an der Kirche in Tobsdorf /Dupuș.

Cristian Cismaru, der neue Geschäftsführer der Stiftung Kirchenburgen, zeigte sich sehr zufrieden mit dieser ersten Veranstaltung in diesem Format. Fast 100 Teilnehmer, davon über die Hälfte Frauen, beteiligten sich an diesem Wohltätigkeitslauf. Für die ganz Sportlichen gab es einen Halbmarathon von Birthälm nach Tobsdorf und zurück, eine kürzere Version von zehn Kilometern ging bis Reichesdorf/Richiș und eine noch kürzere von sieben Kilometern bis Großkopisch/Copșa Mare Auch die Kinder durften mitmachen. Sie liefen einmal um die Burg und freuten sich besonders auf die kunstvoll in Ton geformte Auszeichnung.

Ansonsten zeigten sich die Läufer begeistert von der Kulisse, in der sie unterwegs waren, aber auch vom Konzept ingesamt. (Wann darf man denn in so einer geschichtsträchtigen Kirchenburg und UNESCO-Kulturerbe wie Birthälm laufen?). Einige schlugen spontan vor, weitere Läufe in so einem Ambiente abzuhalten. Fakt ist, wie Läufer brichteten, dass das Angebot von solchen sportlichen Veranstaltungen immer größer und unübersichtlicher wird und dass es umso wichtiger ist, was Besonderes zu bieten.

Teil dieses Konzeptes ist es, wie auch beim Transilvanian Brunch, die Gäste kulinarisch mit Spezialitäten aus der Region zu verwöhnen. Und auch diesmal kamen die hausgemachten Aufstriche und die verschiedenen zubereiteteten Salate, dazu Wurst, Käse und das frische Hausbrot sehr gut an, dazu hausgemachte Säfte. Die ganz Erschöpften, aber nicht nur sie, konnten das Massageangebot in Anspruch nehmen und freuten sich, wieder fitgemacht zu werden, um dann den Tag auf der Grünfläche rund um die Burg mit Gesprächen und leiser Musik im Hintergrund ausklingen zu lassen.

Das Ganze funktioniert auch deshalb so gut, weil der erfahrene Tourismusprofi Cismaru auf ein Netzwerk von Unterstützern und Helferinnen zugreifen kann, die ehrenamtlich mitmachen, und so einen Tag als persönliche Bereicherung erleben, wie sie das in Gesprächen immer wieder versichern: Sehr nette und interessante Gäste, sehr gutes Essen, schönes Ambiente mit den dazugehörigen Informationen – was will man mehr.

Wie zum Beispiel Mădălina, die aus der Republik Moldova stammt, noch nie etwas von sächsischen Kirchenburgen hörte, in Klausenburg studierte, jetzt dort auch arbeitet, und durch Zufall von diesem Konzept erfuhr, und sich bereit erklärte, in Birthälm mitzuhelfen, um die quirlige Küchenchefin Aurora zu unterstützen.

Am frühen Nachmittag fand die Preisverleihung statt, Cismaru zeichnete die Sieger aus. Dafür hatte er Sponsoren aus der Tourismusbranche gewinnen können, die die Preise spendeten. Und wie auch bei allen seinen Veranstaltungen weist er in seinen Ansprachen auf die Bedeutung dieses besonderen kulturellen und historischen Erbes der Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen hin, an dem alle ein Interesse haben sollten, es zu pflegen, zu erhalten und weiter zu nutzen. Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Die Zahl der „Wiederholungstäter“, der Begeisterten, die öfters dabei sind, steigt.

Der nächste Transilvanian Brunch – dann geht es wieder weniger sportlich zu – findet schon am 5. Juli in Meschendorf im Haferland statt. Für die sportlich Interessierten findet im September eine Radtour zu den Kirchenburgen bei Heltau und Michelsberg statt.

Hans KÖNIGES

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Soziales.