Von der Sonne ausgiebig verwöhnt

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Streiflichter von einem schönen 1. Mai in Michelsberg, Neppendorf und Petersdorf

Ausgabe Nr. 2910

Die Neppendorfer Blaskapelle, verstärkt mit zwei Mitgliedern von „Karpatenblech” marschierte mit „Der Mai ist gekommen” auf den Hof der evangelischen Kirche in Neppendorf.                                           Foto: Beatrice UNGAR

Jedes Mal ist es ein Erlebnis der besonderen Art, wenn am 1. Mai kurz nach 7 Uhr morgens der Pfarrer das Westportal der romanischen Basilika auf der Michelsberger Burg öffnet, und die Anwesenden zur Andacht in die Kirche einlädt. Es dauert jedes Mal eine gute Weile, bis alle sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen. Am schönsten ist jedoch die Tatsache, dass die Sonne genau hinter den jeweiligen Seelsorgern durch die Fensterscheiben strahlt. Eine unbeschreibliche Stimmung nimmt die Anwesenden gefangen.

Der Aufstieg zur mehr als 800 Jahre alten Burg ist ebenfalls immer ein Erlebnis. So auch in diesem Jahr, als schon um 6.30 Uhr am Fuße der Burg der Kurator der veranstaltenden Michelsberger evangelischen Kirchengemeinde A. B., Michael Henning, einige Einkaufstaschen mit Hanklich, Rhabarberkuchen, Kaffeekannen usw. vor das Burghüterhäuschen stellte, damit sie nach und nach von den Teilnehmenden mitgenommen werden. Das Maisingen selbst begann wie immer mit dem Anstimmen des bekannten Liedes Der Mai ist gekommen auf dem Platz eines ehemaligen Turmes vor dem Westportal. Überall sonstwo schien die Sonne, hier herrschte Schatten. Das sei Tradition, hier zu singen, sagte der Kurator, auf die Frage, warum man denn nicht in der Sonne singen könne. Es wurden ja von den Liedblättchen auch einige andere Lieder angestimmt. Aus dem Schatten ging es in die ehemalige Basilika, wo Pfarrer László Zorán Kézdi und die Theologiestudentin Daniela Boltres die Andacht hielten.

Bei dem traditionellen Maisingen auf der Michelsberger Burg gab Irma Walther (1. v. l.) auf der Gitarre den Ton an. Fleißig mitgemacht haben auch Pfarrer László Zorán Kézdi (3. v. r.) und die Autorin und Theologiestudentin Daniela Boltres (4. v. r.).                                 Foto: Beatrice UNGAR

Erst danach konnten sich alle an der Sonne und an den Leckereien erfreuen. Das wunderbare Wetter sorgte dafür, dass man noch lange oben auf dem Burghof verweilte.

Zum Auftakt des geselligen Beisammenseins auf dem Hof ihres Hauses unweit der evangelischen Kirche stimmte die Petersdorfer Blaskapelle, begleitet wie immer von Fahnenträger Rolf Pfaff (1. v. l.) unter der Leitung von Ioan Juju (7. v. l.) zu Ehren von Bürgermeister Dorin Nistor erneut „Der Mai ist gekommen” an.                                        Fotos: Beatrice UNGAR

Auf dem Kirchhof in Neppendorf wurde es erst drei Stunden später geschäftig. Die Frauen von den evangelischen Kirchengemeinden aus Neppendorf und Großau hatten Nussstriezel, Mohnstriezel und Hanklich mitgebracht und bereiteten damit Teller vor, um die Gäste zu bewirten. Nach und nach trudelten diese auf den Kirchhof und konnten kaum erwarten, dass die Neppendorfer Blaskapelle das Mailied anstimmt. Gewöhnlich zog die Blaskapelle von Haus zu Haus. Seit einigen Jahren trifft man sich auf dem Kirchhof zum Platzkonzert und danach geht es zum „La Sepp”, wo es Mici vom Grill gibt. Mit dabei sind vor allem die Mitglieder der von Dechant Pfarrer Dietrich Galter betreuten und im Gemeindeverband Neppendorf zusammengeschlossenen evangelischen Kirchengemeinden Großau, Hamlesch, Neppendorf und Törnen. In diesem Jahr waren auch Mitglieder der Heimatortsgemeinschaten (HOG) Neppendorf und Großau dabei, die in der Woche davor je einen Arbeitseinsatz in ihren Heimatgemeinden geleistet hatten.

Beim Radschmücken mit buntem Krepppapier, allerdings nicht aus der Papierfabrik, waren die Kinder in Petersdorf fleißig bei der Sache.

Von Haus zu Haus zog am 1. Mai ab 6 Uhr die Petersdorfer Blaskapelle, die letztes Jahr ihr 145. Gründungsjubiläum gefeiert hat. Aus diesem Anlass hatte der Mühlbacher Bürgermeister ihnen ein Haus eingerichtet, wo sie proben und wo Besucher ein kleines Museum besichtigen können zur Geschichte dieses Ensembles. Um 15.30 Uhr traf die Blaskapelle vor dem ehemaligen Gemeindesaal ein und es folgte der Aufzug zum eigenen Haus, bei dem ca. 100 Kinder mit Fahrrädern, welche sie mit buntem Krepppapier geschmückt hatten, ihnen folgten. Auf dem Hof des Hauses ging es gesellig weiter bis in die Abendstunden.

B. U.

Die sächsische Volkstanzgruppe aus Mühlbach (Leitung: Anamaria Dahinten) bot einen begeisternden Auftritt.

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Im Jahreslauf.