Ausgabe Nr. 2910
- ,,Begegnung auf dem Huetplatz“ und Maifest
Hermannstadt. – Unter dem Motto „Verwurzelt in Hermannstadt. Offen für die Welt” findet vom 9. bis zum 11. Mai d. J. die 15. „Begegnung auf dem Huetplatz”, wie das Treffen der Hermannstädter von nah und fern in Hermannstadt genannt wird,.Die wichtigsten Programmpunkte: Freitag, 9. Mai, ab 15 Uhr, Forumshaus: Infostände der Handarbeitskreise im Foyer des Forums; 16 Uhr: Eröffnungsveranstaltung; 19 Uhr, Teutsch-Haus: Vortrag von Thomas Șindilariu, „Andreanum – 800 Jahre Recht und Verfassung der Siebenbürger Sachsen“. Samstag, 10. Mai, 9.30 Uhr: Maifest (Aufmarsch über den Kleinen und Großen Ring, Heltauergasse, Harteneckgasse bis zum Parkplatz Thaliasaal und Programm im Jungen Wald, bis 17 Uhr); 11 Uhr, Spiegelsaal: Buchvorstellung – Ilse Philippi, „Evangelische Persönlichkeiten auf dem historischen evangelischen Teil des Hermannstädter Zentralfriedhofs“; 13 Uhr: Führung auf dem evangelischen Teil des Hermannstädter Zentralfriedhofs; 17 Uhr, Forumshaus: Vortrag von Hannelore Baier zur Deportation; 17 Uhr, Erasmus-Büchercafé: Lesung mit Heinrich Heini; 18 Uhr, ebenda: Buchvorstellung – Hans Klein „Ausgerichtet auf das Kommende. Erinnerungen”, 19 Uhr: Konzert in der ev. Stadtpfarrkirche. Sonntag, 11. Mai, 10 Uhr: Gottesdienst in der ev. Stadtpfarrkirche; 11 Uhr: Begegnung auf dem Huetplatz mit der Neppendorfer Blaskapelle, der Lehrertanzgruppe, der Tanzgruppe der Brukenthalschule und der Volkstanzgruppe des Jugendforums Hermannstadt. (BU)
PSD verlässt Regierungskoalition
Bukarest. – Der Rechtspopulist George Simion (AUR) hat in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Rumänien 3.862.761 Stimmen (40,96 Prozent) erhalten. In der Stichwahl tritt er gegen den parteilosen Bürgermeister von Bukarest Nicuşor Dan an, der 1.979.767 Stimmen (20,99 Prozent) erhalten hat. Die Wahlbeteiligung lag mit 53,2 Prozent leicht über der Wahlbeteiligung bei den annullierten Präsidentschaftswahlen im November 2024.
Knapp verloren hat der Kandidaten der Regierungskoalition (PSD, PNL, UDMR), Crin Antonescu, der 1.892.930 Stimmen (20,07 Prozent) erhalten hat. Als Folge hat der Nationale Politische Rat der PSD beschlossen, dass die Partei die Regierungskoalition verlassen und Ciolacu sein Amt niederlegen soll. Der Interim-Präsident Ilie Bolojan hat den Rücktritt von Premierminister Marcel Ciolacu zur Kenntnis genommen, teilte die Präsidialverwaltung am Montag, dem 5. Mai, mit. Gleichzeitig unterzeichnete der Präsident das Dekret zur Ernennung von Marian-Cătălin Predoiu zum Interims-Premierminister, der bis zur Bildung der neuen Regierung die Aufgaben des Premierministers wahrnehmen soll. Gesprochen wird zur Zeit von einer Minderheitregierung der PNL mit der UDMR.
Der parteifreie Ex-Premierminister Victor Ponta hat 1.230.164 Stimmen (13,04 Prozent) erhalten.
Die USR-Chefin Elena Lasconi, der ihre eigene Partei kurz vor den Wahlen die Unterstützung entzogen hatte, um Dan zu unterstützen, hat 252.721 Stimmen (2,68 Prozent) erhalten. Als Folge legte sie ihr Amt als Parteichefin nieder, ad interim wird die USR vom Temeswarer Bürgermeister Dominik Fritz geleitet. Die anderen sechs Kandidaten haben unter 1 Prozent der Stimmen erhalten.
In der Stichwahl müssen die Bürger zwischen dem prorussischen Simion und dem proeuropäischen Dan wählen. Simion hat an keiner Debatte vor der Wahl teilgenommen, wobei er so einer der wichtigsten Fragen der britischen Journalistin Alison Mutler entging: „Rumänien könnte am Wiederaufbau der Ukraine Milliarden verdienen und hat auch ein Recht darauf, wenn es dazu kommt. … Ich frage mich, wie viele Millionen – ja sogar Milliarden – Rumänien mit einem Präsidenten, George Simion, dem die Einreise in die Ukraine verboten ist, zu verlieren droht. Wer würde die rumänische Wirtschaft und Diplomatie mit einem Präsidenten vertreten, den Kiew für unerwünscht erklärt hat?” (https://universul.net/never-mind-my-accent-romania-risks-losing-big-time-in-ukraine-with-a-george-simion-presidency/). Simion schloss öffentlich nicht aus, Călin Georgescu ins Amt des Premierministers zu verhelfen. Der rechtsextreme, prorussische Kandidat der Präsidentschaftswahl in der Novemberrunde Georgescu, der damals überraschend die meisten Stimmen erhalten hatte, ist zusammen mit Simion wählen gegangen und beide ließen sich öfters gemeinsam sehen, inklusive bei der Osternachtmesse.
Auf Unterstützung kann Dan sicher von der USR zählen, die ihn auch bisher kräftig unterstützt hat.
Auch UDMR-Chef Kelemen Hunor erklärte im klaren Ton, dass die Empfehlung für die ungarische Minderheit der proeuropäische Kandidat ist: „Die Vernunft sagt uns, dass wir Nicușor Dan in der zweiten Runde unterstützen sollten”, und fügte hinzu, dass ein Sieg von Dan über George Simion eine „Erleichterung” für die ungarische Gemeinschaft darstellen würde. Die extremistische Bewegung stellt eine Gefahr für die ungarische Gemeinschaft, aber auch für das ganze Land dar, erklärte er in einem Interview mit dem ungarischen Rundfunk.
Der politische Vorstand der PNL hat einstimmig dafür gestimmt, den unabhängigen Kandidaten Nicușor Dan in der Stichwahl zu unterstützen, gab der Interimsvorsitzende der Partei, Cătălin Predoiu, am Montag bekannt. Er erklärte, dass „der Extremismus davon abgehalten werden muss, in den Cotroceni-Palast einzuziehen”.
PSD-Chef Marcel Ciolacu erklärte, seine Partei wolle keine Empfehlung für die Stichwahl geben. „Auf Anregung vieler politisch erfahrener Parteikollegen haben wir beschlossen, in der zweiten Runde nicht öffentlich einen der beiden Kandidaten zu unterstützen. Jeder PSD-Sympathisant wird so wählen, wie er oder sie es möchte, nach seinem oder ihrem eigenen Gewissen”, erklärte Ciolacu.
Eine große Rolle wird die Empfehlung von Victor Ponta spielen, der angekündigt hat, dass er sich für einen der Kandidaten einsetzen wird, nachdem er sich „mit seinem Team beraten” habe.
Ruxandra STĂNESCU
„Hermanniade”
Hermannstadt. – Unter dem Titel „Hermanniade/Hermanniada” veranstaltet das Institut für Geisteswissenschaften in Hermannstadt am Donnerstag, den 15. Mai, 18 Uhr, einen von Andreea Dumitru-Iacob moderierten Poesieabend. Die Hermannstadt gewidmeten Gedichte werden von Cristina Blaga-Tomuș (Rumänisch) und Roger Pârvu (Deutsch) vorgetragen.
Lange Nacht der Museen
Hermannstadt. – Die lange Nacht der Museen findet dieses Jahr am Samstag, dem 17. Mai, statt. Das Astra-Freilichtmuseum hat bereits angekündigt, dass der Eintritt den ganzen Tag frei ist und dass das Programm bis Mitternacht verlängert wird. Allerdings ist es dieses Jahr nicht sicher, wie viele Museen an dieser Aktion teilnehmen, weil das Nationale Museumsnetzwerk in Rumänien die Organisation der 21. Ausgabe der langen Nacht der Museen nicht koordinieren wird. Grund dafür ist die Kürzung der finanziellen Mittel für die Museen in Rumänien infolge der Maßnahmen zur Reduzierung des Haushaltsdefizits und die Tatsache, dass die Stichwahl auf den folgenden Tag fällt, was die logistischen Bedingungen erschwert. (RS)
Nähkurs in der EAS
Hermannstadt. – Die Frauenarbeit der Evangelischen Kirche in Rumänien A. B. lädt zum 7. Nähkurs mit der Nähmaschine ein, am 16. und 17. Mai in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen in Neppendorf. Der Eigenbeitrag ist 100 Lei, die Anzahl der Plätze ist auf 10 beschränkt. Informationen und Anmeldungen unter: office@frauenarbeit.ro oder telefonisch und per WhatsApp unter 0721-33.00.52. (RS)
Lesung im Spiegelsaal
Hermannstadt. – Aus seinem Roman „Schermanns Augen” liest Steffen Mensching am Mittwoch, den 21. Mai, 18 Uhr, im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums. Mensching, geb. 1958 in Berlin, studierte an der Humboldt-Universität Berlin Kulturwissenschaft und arbeitete viele Jahre als freiberuflicher Autor, Schauspieler und Regisseur. Mit Hans-Eckhardt Wenzel tourte er mit Clownsprogrammen. Seit 2008 ist er Intendant am Theater Rudolstadt. Für seinen Roman „Schermanns Augen” (2018) erhielt er den Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe Johnson-Gesellschaft. 2022 wurde ihm der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen. (BU)
AKSL-Tagung
Hermannstadt. -Der Arbeitskreis für siebenbürgische Landeskunde (AKSL) Rumänien lädt zu einer internationalen Tagung zur Bildungsgeschichte vom 29. bis 31. Mai nach Hermannstadt ein. Die Tagung ist -öffentlich und gebührenfrei; Anmeldung unter biblioteca@icsusib.ro. Die Konferenz wird aus Anlass und im Kontext der Wiederkehr des 100. Geburtstags des Schulhistorikers und AKSL-Vorsitzenden Professor Walter König gehalten. Der Vorsitzende, apl. Prof. Dr. Ulrich A. Wien, wird in einem Festvortrag am 30. Mai bei einem Empfang im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums an dessen Wirken erinnern. (BU)
Buchvorstellung im Spiegelsaal des DFDH
Hermannstadt. – Anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation hat Heinz Bretz im Honterus Verlag Hermannstadt ein Buch unter dem Titel „Russland hat meine Träume begraben” veröffentlicht, in dem er das Leben seiner Mutter Augustine Schuster, verheiratete Bretz, vor und nach der Deportation schildert. Sie hat in ihren Lebenserinnerungen über die leidvollen Jahre der Zwangsarbeit in der heutigen Ukraine berichtet. Dieser Teil ihrer Lebenserinnerungen ist vollständig im Buch enthalten. Heinz Bretz stellt das Buch am Dienstag, den 13. Mai um 14 Uhr im Spiegelsaal des DFDH in Hermannstadt vor.
Augustine Schuster war 19 Jahre alt. Sie hatte gerade ihr Bakkalaureat sehr gut bestanden, wollte Mathematik und Physik studieren. Da wurde sie aus Hermannstadt in den Donbas deportiert. Ihr Schicksal ist eins von etwa 70.000 deutschen Frauen und Männern, die im Januar 1945 aus Rumänien in die UdSSR zur Zwangsarbeit deportiert wurden. Viele starben. Die, die heimkehrten, waren oft traumatisiert und krank. Sie mussten unter völlig veränderten Bedingungen ihr Leben in Siebenbürgen, der damaligen Ostzone oder der entstehenden Bundesrepublik neugestalten. (HB)
Musik in der Stadtpfarrkirche
Hermannstadt. – In der evangelischen Stadtpfarrkirche konzertieren am Freitag, den 9. Mai, 12 Uhr, und am Samstag, den 10. Mai, 19 Uhr, Erika Klemm, Monika Robescu (beide Blockflöte) und Cosmina Barna (Orgel). (BU)
Mozart mit Kabarett Kaktus
Mediasch. – Das Ensemble Kabarett Kaktus zeigt heute, dem 9. Mai, 18 Uhr, im Schullerhaus in Mediasch das Programm „Mozart begegnet Kabarett Kaktus”. Das Ensemble besteht seit 2011 aus dem Musikerehepaar Elena Gristian (Geige) und Paul Cristian (Klavier) sowie der Schriftstellerin und Theatermacherin Dr. Carmen Elisabeth Puchianu. (RS)
Evloghia-Chor auf Reisen
Berlin. – Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Rumänischen Patriarchats organisiert das Rumänische Kulturinstitut „Titu Maiorescu” Berlin eine Konzertreihe des Bukarester Byzantinischen Missionschors Evloghia: Freitag, 9. Mai, 18 Uhr, Rumänisch-Orthodoxe Kirche in Dresden/Kapelle des Friedhofs Striesen; Samstag, 10. Mai, 17 Uhr, Rumänisch-Orthodoxe Kirche St. Georg in Leipzig; Sonntag, 11. Mai, 16 Uhr, Rumänisch-Orthodoxe Kirche in Berlin. Das Programm umfasst Werke aus dem orthodoxen liturgischen Repertoire – darunter byzantinische Gesänge, rumänische Harmonisierungen sowie zeitgenössische Kompositionen. (BU)