Pressekonferenz zur Bilanz 2024 im Astra-Museum
Ausgabe Nr. 2899

Museumsdirektor Ciprian Ștefan. Foto: Ruxandra STĂNESCU
„2024 war zum Teil ein sehr gutes Jahr für das Astra-Museum”, erklärte Museumsdirektor Ciprian Ștefan, „zum Teil war es im Trend der Stadt und des Landes” – denn die Anzahl der Touristen sei landesweit zurückgegangen. In einer Pressekonferenz zog der Direktor Bilanz und sprach auch über die Pläne für das laufende Jahr.
Grund zur Freude war die Eröffnung des Schatzkästleins, „Haus der Künste” (Casa Artelor), das Mitte des Jahres als Kreativ-Hub des Astra-Museums eröffnet wurde, genauer gesagt als „Casa Artelor – Centrul de Activități și Resurse Regionale” („Haus der Künste – Regionales Zentrum für Aktivitäten und Ressourcen”). Internationale Anerkennung „bis hin zur Europäischen Kommission” kam nämlich durch die hier durchgeführte Zertifizierung von Fertigkeiten für Handwerker: „Ein Pilot-Projekt, das offiziell anerkannte Handwerker auf den Arbeitsmarkt bringt”, so Ștefan. „Wenn man ethnografische Denkmäler restaurieren will, muss man laut Gesetz anerkannte Handwerker anstellen. So können nicht nur junge Handwerker gut bezahlte Jobs finden, sondern auch die Freilichtmuseen haben eine Zukunft.”

Blick auf den See in der Mitte des ASTRA-Freilichtmuseums an einem sonnigen Tag im Januar. Foto: Beatrice UNGAR
Was die Zahl der Besucher betrifft, war es ein weniger gutes Jahr: „Wir haben 476.737 Besucher registriert”, erklärte der Direktor und machte dabei aufmerksam, dass nicht alle davon zahlende Besucher sind, denn ein Teil davon haben das Freilichtmuseum bei Events mit freiem Eintritt besucht, wie zum Beispiel in der Langen Museumsnacht. Zahlende Besucher waren davon rund 333.500, die rund 6,5 Millionen Lei Eintrittsgelder eingebracht haben.
Im Jahr 2024 wurden im Freilichtmuseum rund 2.500 Veranstaltungen organisiert, darunter handwerkliche und gastronomische Workshops, Konzerte, Handwerkermärkte, sowie künstlerische Darbietungen.
Das vorgesehene Gesamtbudget betrug 2024 rund 31 Millionen Lei (rund 6,2 Milllionen Euro), kassiert wurden rund 37 Millionen Lei (rund 7,4 Millionen Euro). Sowohl die eigenen Einnahmen waren höher als geplant (10,6 Mio. Lei anstatt 6,5 Mio. Lei), als auch die vom Kreisrat gestellte Finanzierung (25,2 Mio. Lei statt 22 Mio. Lei). Durch das RO-Cultura-Programm kam weniger Geld als geplant: 1,2 Mio. Lei statt 2,6 Mio. Lei.
Ein weiterer Erfolg des Astra-Museums war die Organisation von NEMO (Network of European Museum Organisations) im November: „Die Teilnehmer waren der Meinung, dass es das am besten organisierte NEMO-Treffen war. So erfreuen wir uns auf internationaler Ebene einer größeren Wertschätzung als hierzulande.”
Gleich gut oder besser besucht im Vergleich zu 2023 waren einige Events, wie Astra-Rock, Guitar-Meeting und die Schülerolympiade im traditionellen Handwerk. „Weil die Events in der Extra-Saison besser besucht waren im Vergleich zum Vorjahr, werden wir dieses Jahr versuchen, solche vermehrt anzubieten, denn bei gutem Wetter kommen 2-3.000 Besucher ins Museum.”
Zu den Gründen, weswegen die Anzahl der Touristen im Vorjahr in Hermannstadt allgemein zurückgegangen ist, wollte Ciprian Ștefan nichts sagen, „aber wir müssen Lösungen finden. Alle Veranstaltungen müssen verjüngt werden, wir müssen neue Elemente hinzufügen – und das haben wir uns für 2025 vorgenommen – denn sonst riskieren wir, dass die Zahlen gleich bleiben oder gar zurückgehen. Wir müssen uns der Gemeinschaft wieder nähern und uns besonders auf Bildungsprogramme konzentrieren. Am Aufstieg des Extremismus in Europa tragen teilweise auch die Museen Schuld, denn sie sind diejenigen, die für die Darstellung historischer Fakten zuständig sind.”
Das Budget für dieses Jahr steht noch nicht fest und muss erst mit dem Kreisrat Hermannstadt – dem Träger des Astra-Museums – besprochen werden, doch auf jeden Fall muss die begonnene Restaurierung von 14 Gehöften weitergeführt werden. Begonnen hat die Restaurierung durch eine nationale Finanzierung, falls diese Gelder aber gekürzt werden sollten, müssen „Lösungen gefunden werden, denn wir verlieren sonst Denkmäler, die weltweit einzigartig sind”, so der Museumsdirektor. Der Gesamtwert des Projekts beläuft sich auf 7,8 Millionen Lei, wovon 7,1 Millionen Lei aus nicht rückzahlbaren Mitteln des Nationalen Instituts für das Kulturerbe stammen sollten.
Ruxandra STĂNESCU