Eine Handball-Legende

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Der dreifache Weltmeister Cornel Oțelea ist tot

Ausgabe Nr. 2898

Cornel Oțelea (1940-2025).

Cornel Oțelea, der einzige Handballspieler aus Rumänien, der bei drei der insgesamt vier Weltmeisterschaften, die Rumänien gewonnen hat, mit auf dem Feld gestanden hat, ist am 27. Januar d. J. im Alter von 84 Jahren gestorben. 1961 in Dortmund, 1964 in Prag und 1970 in Paris trug er bei zum Erfolg der Rumänien-Auswahl. Oțelea hat als Spieler für Rumänien 1959 bei der Handball-WM der Männer Silber und 1967 Bronze geholt.

Der am 19. November 1940 in Marktschelken/Șeica Mare im Landkreis Hermannstadt geborene Cornel Oțelea hat mit Steaua Bukarest sowohl als Spieler (1968) als auch als Trainer (1977) den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Desgleichen holte er insgesamt 15 Landesmeistertitel mit Steaua, fünf als Spieler und zehn als Trainer. Mit Oţelea als Trainer hat die Rumänien-Auswahl der Männer die letzte WM-Medaille gewonnen. Es war Bronze bei der Handball-WM 1990 in der Tschechoslowakei. Oţelea war auch General der Rumänischen Armee – übrigens der erste Handballer, der diesen Dienstgrad erhalten hat – und hatte zwei Mandate als Kommandant des Armeesportklubs CSA Steaua inne (1983-1984 bzw. 1991-1997).

Elf Jahre lang war der Verstorbene Präsident des Olympischen Technischen Ausschusses. In der Zeitspanne 1997-2008 haben die Sportlerinnen und Sportler bei Olympischen Sommerspielen für Rumänien die meisten Medaillen geholt: In Sydney 2000, in Athen 2004 und in Peking 2008.

In den insgesamt 92 Spielen der Nationalmannschaft hat Cornel Oțelea 147 Tore geschossen.

Der Rumänische Handballverband verkündete:

Wir trauern um den legendären Cornel Oţelea, eine emblematische Gestalt des rumänischen und internationalen Handballsports. Er war einer der bedeutendsten Handballspieler und Handballtrainer in unserer Sportgeschichte, ein Symbol des Engagements, der Professionalität und der Exzellenz.

Als Spieler trug er entscheidend bei zu drei Weltmeistertiteln der Männer-Nationalmannschaft Rumäniens und holte mit dieser bei der WM Bronze und Silber. Als Trainer hat er ebenfalls historische Erfolge verzeichnet (…) Zeitlebens hat Cornel Oţelea viele Generationen von Sportlern inspiriert und motiviert und hat damit zu der Entwicklung des rumänischen Handballs beigetragen. In seiner kurzen Amtszeit als Präsident des Rumänischen Handballverbands (1993-1995) hat er sich tatkräftig und deutlich für die Förderung der Werte eingesetzt, die diese Sportart verkörpert.

Oţelea selbst erklärte beim Treffen zum 50. Jahrestag seit dem WM-Sieg von 1970, er vermisse den Handball wie er und seine Altersgenossen ihn erlebt haben. Heutzutage würde so viel geflucht bei Spielen, das habe es zu seiner Zeit nicht gegeben.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Sport.