Reger Austausch, neue Beziehungen

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Jahrestreffen des Medienvereins „FunkForum“ in Temeswar und Neusatz

Ausgabe Nr. 2890

Bei Radio Temeswar zu Besuch waren mehrere FunkForum-Mitglieder: (stehend, v. l. n. r.): Adrian Ardelean, Alois Kommer, Frank Fischer, Ruxandra Stănescu, Johann Schuth, Astrid Weisz, Cynthia Pinter, Gabriela Rist, Christina Arnold, (sitzend): Thomas Wagner, Hannelore Neurohr.
Foto: Philip KLEIN

Große Kameras, Kulissen und eine Decke voller Beleuchtungsapparatur. Und vorne auf einem kleinen Podest thront ein gelbes Sofa. So imposant sieht eines der Fernsehstudios des RTV (Radio-Televizija Vojvodine) in Novi Sad aus, das eine Gruppe von sechs Journalisten des Funkforum Medienvereins aus Rumänien, Ungarn und Deutschland am Montag, dem 11. November besuchen durften. Eingeladen dazu hatte Hajnalka Buda, Redakteurin bei der Fernsehsendung „Deutsche Minuten“, die den Journalisten zusammen mit Agneš Vojvodić, der Chefredakteurin des Redaktionsprogramms auf Ungarisch und Andrea Juhász, Chefredakteurin des TV 2 von RTV, eine Führung durch das Gebäude des RTV bot.

Der Besuch in Novi Sad war der krönende Abschluss des Jahrestreffens der Mitglieder des Medienvereins Funkforum. Das Jahrestreffen des Medienvereins „FunkForum“, ein Zusammenschluss von Redakteurinnen und Redakteuren deutschsprachiger Medien aus Mittel- und Südosteuropa, zu dem Alois Kommer, der Leiter des FunkForums eingeladen hatte, fand am vergangenen Wochenende, vom 8. bis zum 11. November, in Temeswar/Timișoara und Neusatz/Novi Sad in Serbien statt. Mitfinanziert wurde das Treffen vom Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart (ifa).

Begonnen hat das Treffen am Freitagnachmittag mit einer Gesprächsrunde mit lokalen Kooperationspartnern im Temeswarer „Adam Müller Gutenbrunn“-Haus. Mit dabei waren u. a. MP Ovidiu Ganţ, DFDR-Abgeordneter im Rumänischen Parlament, Regina Lochner, Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar, Rik Kießling, DAAD-Lektor an der Uni Temeswar, Elena-Maria Țara, vom Deutschen Staatstheater Temeswar, Lolita Mallinger vom Deutschen Wirtschaftsclub Arad, Dagmar Șiclovan vom Verein Banatia, Christian Ax, Fachberater für Deutsch in Temeswar und die Publizistin und Journalistin Rodica Binder, die am Tag zuvor einen Journalismus-Workshop mit Schülerinnen und Schülern des „Nikolaus Lenau“-Lyzeums hielt, der ebenfalls vom ifa und FunkForum organisiert wurde. Im Anschluss folgte ein lockerer Dialog bei einem leckeren Büffet, das vom Deutschen Wirtschaftsclub Banat gespendet wurde.

Fernsehstudio bei RTV in Novi Sad. Foto: Ruxandra STĂNESCU

Arbeitsgespräche und Mitgliederversammlung fanden am Samstag und Sonntag statt, die viele Alternativen zum Austausch boten. Besprochen wurden Möglichkeiten, um Jugendliche in den Beruf des Journalisten zu schulen, das FunkForum bekannter zu machen und andere Projekte, die im nächsten Jahr veranstaltet werden könnten.

Das Highlight des Treffens des Medienvereins FunkForum war der Tagesausflug nach Neusatz in der Wojwodina, beim Sitz der „Radio-Televizija Vojvodine“, RTV.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Wojwodina (JMU Radio-televizija Vojvodine) wurde 1974 als autonomes Mitglied der Vereinigung JRT – Jugoslawischer Rundfunk und Fernsehen gegründet. Die erste Ausstrahlung von Radio Novi Sad erfolgte am 29. November 1949. Im Mai 2006 wurde das serbische Radio-Fernsehen in zwei öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten aufgeteilt: das serbische Radio-Fernsehen mit Sitz in Belgrad und das Wojwodina-Radio-Fernsehen mit Sitz in Novi Sad. Während des NATO-Bombenangriffs im Frühjahr 1999 wurde das 20.000 Quadratmeter große Gebäude in Neusatz zusammen mit seinen grundlegenden Produktions- und Technikräumen vollständig zerstört. Seit 2020 ist RTV in einem modernen Neubau untergebracht in dem alles von der Produktion zur Ausstrahlung gemacht wird. RTV strahlt regionale Programme auf zwei TV-Kanälen, RTV1 und RTV2, und drei Radiofrequenzen aus, die rund um die Uhr senden. Die Sendungen werden in 10 Sprachen mit jeweils eigenem Redaktionsteam produziert und ausgestrahlt und umfassen Serbisch und neun Sprachen der in der Wojwodina lebenden Minderheiten: u. a. Ungarisch, Slowakisch, Rumänisch, Deutsch, Ruthenisch, Ukrainisch, Roma, Kroatisch und Mazedonisch. Die Delegation des FunkForum Medienvereins hatte die Gelegenheit sich mit den Redakteuren der deutschen, ungarischen und rumänischen Redaktionen von RTV auszutauschen. Die FunkForum-Mitglieder standen diesmal ungewohnter Weise vor dem Mikrofon, denn sie wurden von den Journalisten der ungarischen und rumänischen Sendung interviewt.

Wie bei jedem Treffen unter Journalisten fand auch diesmal ein reger Austausch statt, neue Beziehungen entstanden und man freute sich über das Wiedersehen und auf künftige Treffen im Rahmen des „FunkForum“ Vereins, den es nun schon seit 23 Jahren gibt. Nächstes Jahr soll das Treffen übrigens in Fünfkirchen/Pécs stattfinden.

Cynthia PINTER

Veröffentlicht in Medien, Aktuelle Ausgabe.