Béla Károlyi ist am 15. November 2024 gestorben
Ausgabe Nr. 2891
„Zuerst gefeiert, dann verfemt: Béla Károlyi, der knallharte Turntrainer, ist tot” titelte die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) am Montag, den 18. November 2024 und der Beitrag beginnt mit den Zeilen: „Károlyi hat Turnlegenden wie Nadia Comăneci trainiert. Sein Palmarès ist eindrücklich, doch seine Methoden waren umstritten, auch wegen eines Missbrauchsskandals im US-Turnverband”.
Béla Károlyi wurde am 13. September 1942 in Klausenburg geboren. Sein Vater war Bauingenieur, seine Mutter Buchhalterin. Seine aktive Sportkarriere begann er im Boxen, hier wurde er Juniorenlandesmeister, beteiligte sich allerdings an den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne als Hammerwerfer. An der Sporthochschule studierte er Turnen und trainierte im letzten Hochschuljahr die Turnerinnenriege, in der Márta Erőss der Star war. Sie wurden ein Paar und heirateten im Jahr 1963. Seine Trainerkarriere auf internationaler Ebene begann er 1974. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal feierte er seinen schönsten Sieg, als Nadia Comăneci als erste Turnerin in der olympischen Geschichte die Bestnote 10 erhielt und drei Goldmedaillen gewann. Insgesamt gewann damals die rumänische Turnerinnenriege sieben Medaillen.
Das Ehepaar setzte sich 1981 bei einer Auslandtournee in den USA von der Mannschaft ab und bat um Asyl. In den USA trainierte Károlyi weiter, darunter die Olympiasiegerin von 1984, Mary Lou Retton.