Eine Ausnahmeathletin

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Ausgabe Nr. 2880

Die Olympiasiegerin Mihaela Peneș ist tot

 

Mihaela Peneș 1964 bei ihrem Siegeswurf.

Als sie am 16. Oktober 1964 zum Finale im Speerwerfen bei den Olympischen Spielen in Tokio antrat, war Mihaela Peneș 17 Jahre alt. In der Qualifikation am Vormittag hatte Jelena Gortschakowa aus der Sowjetunion mit 62,40 m einen neuen Weltrekord aufgestellt. Sie warf den Speer im ersten Versuch auf 60,54 m. Dieser Wurf reichte zum Olympiasieg vor der Ungarin Márta Rudas und Gortschakowa. Nun ist Mihaela Peneș am 29. August d. J. in Bukarest gestorben.  

Bei der Sommer-Universiade 1965 in Budapest wurde sie Studentenweltmeisterin und bei den Europameisterschaften 1966 in Budapest gewann Peneș mit 56,94 m Silber hinter Marion Lüttge (DDR, 58,74 m).

Peneș versuchte, bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko City ihren Titel zu verteidigen. Wie vier Jahre zuvor gelang ihr der beste Wurf von 59,92 m im ersten Versuch. Aber Angéla Németh (Ungarn) konnte im zweiten Versuch mit 60,36 m kontern und gewann Gold vor Peneș und Eva Janko (Österreich).

Die am 22. Juli 1947 in Bukarest Geborene hatte übrigens siebenbürgische Wurzeln. Ihr Großvater Peter Brandsdörfer stammte aus Heltau. Schon von Kindesbeinen an Waise, ging er nach Wien, wo er als Tapezierer tätig war. Hier heiratete der evangelische Sachse eine österreichische Katholikin. 1910 ließ sich das Ehepaar in Bukarest nieder. Eine ihrer beiden Töchter war die Mutter von Mihaela Peneș.                                             Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Persönlichkeiten, Sport.