Das 2. Große Sachsentreffen hat am Wochenende in Hermannstadt stattgefunden
Ausgabe Nr. 2877

Ein Highlight des Großen Sachsentreffens war der Trachtenumzug am Samstag Vormittag. Mehr als 2.000 Trachtenträger aller Altersklassen aus 82 Gruppen sind durch Hermannstadts Altstadtzentrum marschiert, bevor sie die Ehrengäste auf der Bühne begrüßt haben. Tausende Besucher ließen sich diesen Moment nicht entgehen und begrüßten mit lautem Jubel die Gruppen aus dem Heimatort. Foto: Cynthia PINTER
Drei Tage und drei Nächte haben die Siebenbürger Sachsen beim zweiten Großen Sachsentreffen in Hermannstadt gefeiert und die ganze Stadt machte mit. Rund 20.000 Personen haben sich über die 89 Events gefreut, die unter dem Motto „Heimat ohne Grenzen“ stattgefunden haben. Es wurde viel getanzt, gelacht, gesungen, es flossen Tränen der Freude und der Rührung und für viele Teilnehmer geht es bis Mitte August weiter, denn die Heimatortsgemeinschaften haben in ganz Siebenbürgen ihre Treffen organisiert.
Um es vorweg zu sagen: Alles ist tadellos verlaufen, und alle Teilnehmer sprachen den Organisatoren – mit dem Siebenbürgenforum an der Spitze – ein großes Lob aus.
Eröffnet wurde das Treffen am Freitag auf dem Großen Ring, wo auch die ersten Freuderufe ertönten und die ersten Tränen der Rührung für das Wiedersehen flossen. Am Großen Ring konnte man an den langen Tischen auch die ersten Erinnerungen austauschen, dazu gab es von morgens bis abends Essen und Getränke. Natürlich waren die mici (Chevapcici) eines der beliebtesten Gerichte, zu dem ein kaltes Bier nicht fehlen durfte. Schon hatten die Teilnehmer etwas gemeinsam: das Abzeichen (unser Bild), das man im Forumshaus zusammen mit dem Programm für 80 Lei erwerben konnte. Das Abzeichen war auch die Eintrittskarte für die vielen Veranstaltungen, die im Zentrum Hermannstadts stattfanden.
Zu den vielen Veranstaltungen fanden an jedem Eck auch kleine Konzerte statt, wo die Teilnehmer spontan ihr Tanzbein schwingen konnten. Übrigens Tanzbein: Am Freitag und am Samstag Abend, nach Abschluss des offiziellen Programms am Großen Ring, ging es mit mindestens zwei Partys in Neppendorf weiter.
Der vielleicht rührendste Programmpunkt des Treffens fand am Samstag Vormittag statt: der Trachtenumzug. Über 2.000 Trachtenträger gingen am Kleinen Ring los, begrüßten die Ehrengäste auf der Bühne am Großen Ring, um dann durch das Generalloch weiterzuziehen. Die 82 Gruppen kamen hauptsächlich aus Deutschland, es waren aber natürlich auch Ortschaften aus Rumänien vertreten, aus Österreich und aus der Schweiz, ja sogar aus den USA und aus Kanada.
Nach dem Trachtenumzug fanden auf der Bühne am Großen Ring die Grußworte und die Verleihung des Ehrensterns der Föderation. Ehrengast war Staatspräsident Klaus Johannis, unter dessen Schirmherrschaft das Große Sachsentreffen stand, der zusammen mit seiner Ehefrau Carmen auf die Bühne trat.
Vorsitzender des Siebenbürgenforums Martin Bottesch begrüßte die Teilnehmer, die im Applaus des Publikums empfangen wurden. Bürgermeisterin Astrid Fodor begrüßte ebenfalls die Gäste, die sich aus allen Ecken der Welt versammelt haben: „Eine der wunderbaren Eigenschaften, die wir von unseren Müttern und Vätern überliefert bekommen haben, ist die Pflege der Gemeinschaft.”
Nach den Ansprachen überreichte Rainer Lehni, Präsident der Föderation der Siebenbürger Sachsen, den Ehrenstern der Föderation an Peter Maffay. Sichtlich bewegt erklärte der Musiker: „Die meisten von uns leben in zwei Welten, der alten und der neuen. Wir sind deshalb aber nicht entwurzelt, im Gegenteil, wir bekennen uns dazu im Verständnis ein Teil der europäischen Gesamtkultur zu sein, über Grenzen wie Glaube, Hautfarbe oder ethnische Herkunft hinweg.”
Am letzten Abend, kurz vor dem Peter Maffay-Konzert, sprach Martin Bottesch ein Abschlusswort und bedankte sich bei den Teilnehmern, aber auch besonders bei den vielen unsichtbaren Hilfskräften, die für das Gelingen des Festes gesorgt haben. Ein großer Dank ging auch an den Rumänischen Staat, für die wichtige finanzielle Unterstützung.
Veranstalter des Treffens waren das Demokratische Forum der Deutschen in Siebenbürgen, die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien, der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften, die Verbände der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Österreich, den USA und Kanada, die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland, der Deutsche Jugendverein Siebenbürgen, das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien und Forum der Deutschen in Hermannstadt, das Departement für Interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens sowie die Saxonia-Stiftung. Partner war die M&V Schmidt Stiftung.
Wann das dritte Große Sachsentreffen stattfinden wird, soll noch beschlossen werden, auf jeden Fall steht fest, dass das 34. Sachsentreffen 2025 in Zeiden/Codlea stattfinden wird.
Ruxandra STĂNESCU