Ein Symbol der Geschichte und Kultur

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700 Jahre Repser Burg mit 2000 Gästen bei der Haferland-Kulturwoche gefeiert

Ausgabe Nr. 2878

Der beliebte Sänger Ricky Dandel war in Reps dabei und die Blaskapelle Original Karpaten-Express aus Stuttgart gehörte zu den Vielen, die sich mit ihm ablichten ließen.                                             Foto: Finya LUSTINA

Die von der M&V Schmidt-Stiftung veranstaltete Haferland-Kulturwoche zeigte sich dieses Jahr mit über 8000 Besucherinnen und Besuchern wieder als eine der bedeutendsten kulturellen Veranstaltungen der Siebenbürger Sachsen. Die Kulturwoche, die vom 8. bis 11. August in zehn verschiedenen Orten im Haferland stattfand (Arkeden, Keißd, Hamruden, Reps, Deutsch-Kreuz, Radeln, Meschendorf, Klosdorf, Bodendorf und Deutsch-Weißkirch), bot ein vielfältiges Programm mit rund 60 Veranstaltungen von Konzerten über Konferenzen und Führungen bis hin zu Ausstellungen und Workshops.

Menschen aller Altersgruppen aus Rumänien, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Israel, den USA, Norwegen, Hongkong, Spanien und anderen europäischen Ländern kamen zusammen, um ihre Wurzeln und Traditionen zu feiern. Zum zweiten Jahr in Folge stand die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft Seiner Durchlaucht Prinz Philipp von und zu Liechtenstein und zum ersten Mal unter der Schirmherrschaft der königlichen Familie von Rumänien.

Ein besonderes Highlight der 12. Auflage der Haferland-Kulturwoche war die Feier des 700. Jubiläums der ersten urkundlichen Erwähnung der Repser Burg. Dieses monumentale Bauwerk, das sich eindrucksvoll über die Stadt Reps erhebt, ist eines der bedeutendsten historischen Symbole der Siebenbürger Sachsen im Haferland. Die Burg, deren Geschichte weit in die Vergangenheit zurückreicht, spielte eine entscheidende Rolle in der Verteidigung und Verwaltung der Region.

Beim Aufstieg zur Repser Burg.                                       Fotos: Finya LUSTINA

Rund 2000 Menschen kamen am Sonntag, den 11. August, nach Reps, um dieses Jubiläum zu feiern. Der Tag begann mit einem Festgottesdient in der evangelischen Kirche von Reps, die ebenfalls ein bedeutendes historisches Bauwerk ist. Unter der Liturgie von Pfarrerin Christiane Schöll wurde ein schöner Gottesdienst gehalten, in dem Pfarrer Berthold Köber eine eindrucksvolle Predigt hielt. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Ursula Philippi (Orgel) und Horst Schuster (Saxophon), die gemeinsam ein kleines Konzert gaben, das die feierliche Stimmung perfekt abrundete. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt und auch vor den Türen lauschten ein paar Menschen der Zeremonie.

Nach dem Gottesdienst wurden die Anwesenden von der mitreißenden Blasmusik des Ensembles Original Karpaten-Express aus Stuttgart begrüßt, die die festliche Atmosphäre noch verstärkte. Anschließend wurden die Gäste mit Kleinbussen zur Repser Burg gebracht. Dort wurden sie nicht nur von den Organisatoren Michael und Veronica Schmidt von der M&V Schmidt-Stiftung, sondern auch von hochrangigen Ehrengästen wie Prinz Philipp von und zu Liechtenstein, sowie Botschafterinnen und Botschaftern und weiteren Persönlichkeiten aus Kultur, z. B. dem beliebten Sänger Ricky Dandel, und Politik herzlich empfangen. Obwohl die Ansprachen in feierlicher Atmosphäre stattfanden, äußerten einige Besucherinnen und Besucher, die bereits an den vorangegangenen Tagen bei der Haferland-Kulturwoche dabei gewesen waren, sie seien erschöpft. Dennoch trugen die vielfältigen Veranstaltungen und das abwechslungsreiche Programm dazu bei, dass das Fest in positiver Stimmung fortgesetzt wurde.

Der Festgottesdienst in der evangelischen Kirche war sehr gut besucht.

Die Repser Burg präsentierte sich in voller Pracht und zog die Besucherinnen und Besucher mit ihrer historischen Atmosphäre in den Bann. Auf der Festungspromenade erklang traditionelle siebenbürgisch-sächsische Musik und ein Trachtenumzug zog die Blicke auf sich. Besonders beeindruckend war die Gelegenheit, die Burg, deren aufwendige Restaurierung vor mehr als einem Jahrzehnt abgeschlossen wurde, zu besichtigen. Diese Restaurierung war ein bedeutendes Projekt, da der Komplex mehr als 200 Jahre lang verlassen und in dieser Zeit stark verfallen war. Heute erstrahlt die Burg wieder in ihrem alten Glanz und bietet einen eindrucksvollen Einblick in das mittelalterliche Leben.

Daraufhin gab es mittelalterliche Vorführungen, darunter Ringkämpfe und Tänze, die mit einer humorvollen Note vor allem die jüngeren Gäste begeisterten. Zum Abschluss wurden verschiedene Workshops angeboten, bei denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr künstlerisches oder handwerkliches Geschick unter Beweis stellen konnten. Die ersten Gäste begaben sich jedoch schon auf den Heimweg oder machten sich auf den Weg nach Deutsch-Weißkirch, wo die Kulturwoche mit weiteren Veranstaltungen fortgesetzt wurde. Die Feierlichkeiten in Reps hinterließen einen bleibenden Eindruck und unterstrichen einmal mehr die Bedeutung der Repser Burg als Symbol der Geschichte und Kultur der Siebenbürger Sachsen.

Übrigens: Wer mit Ricky Dandel unterwegs ist, muss sich in Geduld üben, man kam nicht weiter, bevor alle sich mit ihm fotografieren gelassen hatten oder Selfies gemacht haben…

Finya LUSTINA

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.