Nachruf auf eine geschätzte Mitarbeiterin des ASTRA-Museums: Elisabeth Rosenauer
Ausgabe Nr. 2873
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Emil Sigerus-Abteilung für siebenbürgisch-sächsische Volkskunde des ASTRA-Museums trauern um die geschätzte Mitarbeiterin Elisabeth Rosenauer aus Neppendorf, die dem ASTRA-Museum mehr als ein Jahrzehnt ihres Lebens gewidmet hat. Die am 26. Mai 1934 in Neppendorf geborene Frau Rosenauer ist am 30. Juni 2024 im ehrwürdigen Alter von 94 Jahren verstorben und wurde am 4. Juli auf dem Neppendorfer evangelischen Friedhof beigesetzt.
Sie war eine starke Verfechterin des kulturellen Erbes der Siebenbürger Sachsen und der Landler aus der Hermannstädter Gegend und war überzeugt, dass Siebenbürgen für künftige Generationen immer eine geliebte Heimat bleiben wird. Elisabeth Rosenauer, die stets fröhlich und erzählbereit war, hat einen wichtigen Beitrag zu unserer Arbeit geleistet und dieses kulturelle Erbe leidenschaftlich weitergegeben.
Bekannt unter dem Namen „Frau Rosenauer“, wie sie von ihren Kolleginnen in der Emil Sigerus Abteilung für siebenbürgisch-sächsische Volkskunde genannt wurde, war sie stets dabei und hat zahlreiche Veranstaltungen des ASTRA-Museums unterstützt: Ausstellungen, Stickworkshops, kulinarische Workshops und Kulturabende, bei denen die Kultur der Siebenbürger Sachsen und der Landler im Mittelpunkt standen.
Stets in ihrer schönen Festtagstracht gekleidet, hat Elisabeth Rosenauer aktiv an Veranstaltungen teilgenommen, wie „Lebensraum – Das siebenbürgische Dorf” (2010), „Die sächsische Festtracht. Ornamente – Eleganz und Schlichtheit” (2011), „Die Landler unter den Siebenbürger Sachsen” (2014), „Bedeutung und Ausdrücke bei den Siebenbürger Sachsen” (2017), „Elisabeth Rosenauers Stickereisammlung” (2017), der Osterbasar (2019), der im siebenbürgisch-sächsischen Winzerhof aus Kleinschelken im ASTRA-Freilichtmuseums organisiert wurde, oder die gastronomischen Schauworkshops während des Festivals der kulturellen Vielfalt (Astra Multicultural) in den Jahren 2018 – 2021.
Wir sind Frau Rosenauer dankbar für ihr Wissen und ihre Geschichten, die sie mit uns geteilt hat.
Wir werden die von Frau Rosenauer 2014 gestickten Verse aus einem Gedicht von Hans Thoma (1839-1924) in Erinnerung behalten: „Ich lebe, und weiss nicht wie lang,/Ich sterbe, und weiss nicht wann,/Ich gehe, und weiss nicht wohin,/Ich wundere mich, dass ich so fröhlich bin.” Das Gedicht geht so weiter: „Da mir mein Sein so unbekannt,/geb ich es ganz in Gottes Hand. – /Die führt es wohl so her wie hin,/mich wunderts, dass ich noch traurig bin.”
Wir werden Sie nicht vergessen, liebe Frau Rosenauer!
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Emil Sigerus-Abteilung für siebenbürgisch-sächsische Volkskunde des ASTRA-Museums