Gruppenphase der Fußball-EM 2024 in Deutschland: Rumänien – Ukraine 3:0
Ausgabe Nr. 2870
München versank am Montag in einem Meer von in gelb gekleideten Fans. 40.000 rumänische Fußballfans reisten in die Bayerische Landeshauptstadt um dem EM-Spiel Rumänien-Ukraine in der Allianz-Arena beizuwohnen und sorgten unter anderem für einen „Gänsehaut-Moment“, laut der „Sport Bild“. Gemeint ist der Moment, vor dem Spiel, als sie in der Anfangsphase laute „Ukraine“-Gesänge anstimmten und ihre Solidarität mit ihrem Nachbarland zeigten. 29 Minuten nach dem Anpfiff kam die erste Überraschung: Mannschaftskapitän Nicolae Stanciu erzielte ein traumhaftes Tor aus der Distanz, ein Tor, das jetzt schon als schönster Turnier-Treffer gefeiert wird.
Das Duell der beiden Nachbarländer in der Gruppe E begann mit Vorteilen für die Ukraine, die in der Anfangsphase fast 80 Prozent Ballbesitz hatte. Die Mannschaft von Trainer Serhiy Rebrov probierte es immer wieder, ans rumänische Tor zu gelangen, der Ertrag blieb aber aus.
Es fehlte die Präzision, und die Ukrainer schossen erst in der 22. Minute zuerst aufs Tor. Und dann, kurze Zeit später, praktisch aus dem Nichts, kam die Überraschung: Nach einem Rückpass spielte der ukrainische Torwart Lunin den Ball in die Füße von Dennis Man, der die Kugel in die Mitte zu Mannschaftskapitän Nicolae Stanciu weiterleitete. Der 31-Jährige zog direkt ab und traf unhaltbar in den linken Torwinkel des ukrainischen Tores (29. Spielminute) – zum 1:0 für die Trikoloren durch ein absolutes Traumtor.
Das blies der rumänischen Mannschaft Wind in die Segeln und die Gelben gingen auf Angriff. Doch es reichte vor der Pause nicht für ein weiteres Tor aus.
Die zweite Halbzeit begann direkt mit einem gefährlichen rumänischen Abschluss. Coman zog nach innen und verfehlte mit seinem Schuss nur knapp das ukrainische Tor in der 46. Spielminute. Dann kam in der 53. Minute das 2:0 des Stürmers Răzvan Marin, dessen Schuss unterm ukrainischen Torwart das Tor erreichte.
Andrei Rațiu hätte auf 3:0 stellen können, doch bei seinem harten Schuss von halbrechts aufs kurze Eck rettete Lunin mit einer Glanzparade. Nur wenige Sekunden und einen ukrainischen Ballverlust später folgte dann der dritte Treffer. Nach einer Hereingabe von Man musste Dennis Drăguș aus wenigen Metern nur noch den Fuß hinhalten und zum 3:0 einschieben.
Rumänien schaltete nach der in der 57. Spielminute erzielten Drei-Tore-Führung einen Gang zurück, die Ukraine blieb zwar bemüht, aber ineffektiv. In der Schlussphase passierte dann bis auf einen gefährlichen Abschluss von Mykhaylo Mudryk nicht mehr viel. Letztlich blieb es beim klaren 3:0-Sieg für die Trikolore. Trainer Edi Iordănescu beglückwünschte sein Team und nannte die Spieler in Anspielung auf die „Goldene Generation” um Gheorghe Hagi die „Generation des Herzens”, da sie „mit viel Herzblut” angetreten seien.
Dies war der klarste Sieg seit Rumänien an Finalrunden der Europameisterschaft teilnimmt. Zuletzt hatte Rumänien 2000 bei einer EM einen Sieg erzielt: 3:2 im Gruppenspiel gegen England.
Als nächstes trifft Rumänien am Samstag, dem 22. Juni, um 22 Uhr auf Belgien und am Mittwoch, dem 26. Juni, 19 Uhr, auf die Slowakei. Übrigens hat die Slowakei das Spiel gegen Belgien 1:0 gewonnen.
Die Fußball-Europameisterschaft hat am 14. Juni mit dem Spiel Deutschland-Schottland begonnen, das die deutsche Fußballelf 5:1 gewann. Am Mittwoch schlug Deutschland Ungarn mit 2:0 und am Sonntag, dem 23. Juni, 22 Uhr, spielt Deutschland gegen die Schweiz.
Cynthia PINTER