Mit dem Evangelischen Gesangbuch durchs Jahr 2024
Ausgabe Nr. 2861
Die Bibel überliefert uns, dass Israel seit seinem Auszug aus Ägypten den lebendigen Gott JAHWE in Lobgesängen verehrte. Besonders in den 150 Psalmen erklingt das Lob Gottes. In Psalm 148 ruft der Beter die ganze Schöpfung auf, Gott zu loben! Warum? „Denn sein Name allein ist hoch.“
Melodien sind uns nicht überliefert. Die himmlischen Heerscharen sangen über Bethlehem das „GLORIA IN EXCELSIS DEO“ – „Ehre sei Gott in der Höhe“. In Vertonungen verschiedenster Art erklingt es bis heute.
Die ältesten notenschriftlichen Gesänge des „Gloria“, etwa 373, wurden in der Reformationszeit bearbeitet. Das Lied 131/1 „Ehre sei Gott in der Höhe“ (Text und Melodie: Straßburg 1525 nach altkirchlicher Vorlage von vor 373) in unserem Gesangbuch gehört zu diesen alten Liedschätzen. Wir singen es jeden Sonntag in der Fassung von Seite XII: Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. / Amen.
Mein „Gloria“ steht im Lied 104 – „Wachet auf ruft uns die Stimme“ – in unserem Gesangbuch als dritte Strophe, die zugleich den Text des Schlusschorals aus Johann Sebastian Bachs gleichnamiger Kantate BWV140 darstellt. Der Text stammt von Philipp Nicolai (1556-1608), der auch die erste Vertonung nach einer Melodie von Hans Sachs (1494/1576) erstellte.
Gloria sei dir gesungen / mit Menschen- und mit Engelzungen, / mit Harfen und mit Orgelton. / Von zwölf Perlen sind die Tore / an deiner Stadt; wir stehn im Chore / der Engel hoch um deinen Thron. / Kein Auge hat je gespürt, / kein Ohr hat mehr gehört / solche Freude. / Des jauchzen wir / und singen dir / das Halleluja für und für.
In meiner ersten Heimat, der ehemaligen DDR, sangen wir unerwünschten Singwochenbegeisterten es sogar unerlaubt öffentlich unter dem Lutherdenkmal in Eisleben. Wir fühlten uns wie im Neuen Jerusalem, neben den Engeln stehend (Offb 21).
Loben macht stark, darum voll Zuversicht… ET IN TERRA PAX!
Dipl.-Theol. Dorothea BINDER