Kommunikation und Pandemie

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Ausgabe Nr. 2854

Wanderausstellung in der Bibliothek der ULBS

Ioana Mărginean, Leiterin der Hermannstädter Filiale des Staatsarchivs, Valer Simion Cosma, Direktor der ULBS-Bibliothek, Thomas Șindilariu und Roger Pârvu, Programmleiter an der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, bei der Eröffnung der Ausstellung (v. l. n. r.). Foto: Beatrice UNGAR

Was haben Muttersprache und Pandemien miteinander zu tun? Dieser Frage geht die Wanderausstellung „Pandemien und Epidemien der Vergangenheit – Herausforderungen der mehrsprachigen Kommunikation” nach, die am 22. Februar in der Bibliothek der „Lucian Blaga“-Universität Hermannstadt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Siebenbürgen eröffnet wurde und daselbst bis zum 14. März d. J. zu besichtigen ist.

„In der Muttersprache kann man besser erklären, wo es einem weh tut. Davon ist der Kurator der Ausstellung, Thomas Șindilariu, überzeugt. Der Historiker ist Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens, das dieses zweisprachige (deutsch/rumänisch) Ausstellungs- und Buchprojekt in Partnerschaft mit dem Nationalarchiv Rumäniens, dem Brukenthalmuseum und der Zentralen Universitätsbibliothek „Lucian Blaga“ Bukarest umgesetzt hat. Für Texte und Dokumentation für die Ausstellung und die im Verlag des Rumänischen Amtsblattes Monitorul Oficial gedruckten Broschüren (jeweils eine in deutscher und eine in rumänischer Sprache) waren Ivana Gvozdenovic Savić, Thomas Șindilariu und Sara Vasile zuständig. Sie schildern in der Einführung das Ziel des Projekts wie folgt: „Neue Krankheiten, die sich zu Pandemien oder Epidemien entwickelt haben, hatten und haben einen entscheidenden Einfluss auf Sprachprägung und Sprachwahl. Dieser Aspekt soll mit Blick auf die ethnischen Minderheiten in Rumänien durch historische Beispiele skizzenartig vorgestellt werden. (…) Epidemien haben das Potential, die ethnische Struktur ganzer Kontinente zu verändern. Als Beispiel dafür kann Südamerika gelten, wo eine mit den Erregern von Masern und Pocken unerfahrene einheimische Bevölkerung höhere Verluste an Menschenleben durch Epidemien erlitt als durch die militärischen Kampagnen der europäischen Eroberer.

PANDEMIEN und Epidemien der Vergangenheit. Herasuforderungen der mehrsprachigen Kommunikation. Einige Skizzen., Monitorul Oficial, Bukarest, 2023, 24 Seiten, ISBN 978-606-035-124-5.

Vor einem Jahr, am 22. Februar 2023, wurde die Ausstellung erstmals im Nationalen Geschichtsmuseum in Bukarest gezeigt. Inzwischen war sie in Kronstadt, Temeswar, Passau, Sighetu Marmației, Schässburg, Reschitza, Bistritz und nicht zuletzt beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen an Pfingsten 2023 in Dinkelsbühl zu sehen.       Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Sprache, Literatur, Aktuelle Ausgabe, Gesellschaft.