Der Lyrik gewidmet

,,Rolf-Bossert“-Gedächtnispreis 2025

Ausgabe Nr. 2889

Der „Rolf-Bossert“-Gedächtnispreis wird bereits zum sechsten Mal ausgeschrieben. Er wird für 2025 erneut in Form eines Wettbewerbs vergeben. Der Preis würdigt sieben eingereichte Gedichte mit hohem künstlerischem Anspruch. Die Zuordnung zur Gattung Lyrik muss dabei deutlich erkennbar sein. Es können bis zum 10. Januar 2025 bisher nicht veröffentlichte selbstverfasste deutschsprachige Gedichte eingesandt werden. Weiterlesen

Tua res agitur!

Zu Sabin Tambreas Roman ,,Vaterländer“ (2024)
Ausgabe Nr. 2884

Szene mit Sabin Tambrea (Franz Kafka) und Henriette Confurius (Dora Diamant) aus dem Film „Die Herrlichkeit des Lebens” nach dem gleichnamigen Roman von Michael Kumpfmüller (Regie: Georg Maas und Judith Kaufmann, 2024).                                                        Foto: Christian SCHULZ (dpa)

Tua res agitur! Oder: Es geht um etwas, was mich angeht. Was mich betrifft. Mich trifft. So erging es mir beim Lesen des neuen Romans, getitelt „Vaterländer”, des deutschen Schauspielers Sabin Tambrea. Der Roman ist kürzlich im Berliner Gutkind-Verlag erschienen und kann in Hermannstadt im Erasmus-Büchercafé erworben werden.Weiterlesen

,,Denkbar wäre eine Broschüre”

Zu Joachim Wittstocks romanhafter Chronik siebenbürgischer Schicksale

Ausgabe Nr. 2879

Joachim Wittstock, einer der treuesten Teilnehmer, liest 2021 bei den Deutschen Literaturtagen in Reschitza.                         Foto: DFBB

Joachim Wittstocks neuer Roman hat lange auf sich warten lassen. Immer wieder bot sich seinem Autor Gelegenheit, bei Literaturtreffen beispielsweise kürzere oder längere Auszüge eines angekündigten größeren Werkes vorzulesen, so etwa bei den Deutschen Literaturtagen in Reschitza gut vor Ausbruch der Corona Pandemie und danach. In wenigen persönlichen Gesprächen wurde auch mal die Rede auf das Romanprojekt gelenkt und immer wieder hieß es, es sei noch nicht genug gereift, es sei noch manches zu recherchieren, zu sichten und auszuformen. Man konnte auf jeden Fall gespannt sein. Und das war ich, denn die wenigen Happen, die Kostproben oder Teaser, wie man das neuzeitlich in der Kulturwerbung nennt, die man zu Gehör bekommen hatte, hatten gewisse Erwartungen geweckt, die zum einen mit inhaltlichen Details, wie etwa der Kronstädter Szenerie zu tun hatten, zum andern mit dem Wissen, dass das Erscheinen des jetzt vorletzten Romans von Wittstock, „Die uns angebotene Welt” (Bukarest, 2007) schon viel zu viele Jahre zurücklag. Weiterlesen

Spielen auf dem Papierklavier

Dagmar Dusil stellte ihren Roman ,,Das Geheimnis der stummen Klänge“ vor

Ausgabe Nr. 2879

Die Pianistin Irisa Filip, die Schriftstellerin Dagmar Dusil und die Moderatorin der Abends, Beatrice Ungar (v. l. n. r.).        
Foto: Elisabeth DECKERS

Ihren ersten Roman, der im Pop Verlag Ludwigsburg unter dem Titel „Das Geheimnis der stummen Klänge“ erschienen ist, stellte die bekannte in Hermannstadt geborene Schriftstellerin und Übwersetzerin Dagmar Dusil am Samstag im Spiegelsaal des DFDH dem Hermannstädter Publikum vor.Weiterlesen

Gedichtlese aus 50 Jahren

Oswald Kesslers neues Buch trägt den Titel ,,Sommerdäsch mät siwe’ Kruëden“

Ausgabe Nr. 2876

Oswald Kessler freut sich über sein neuestes Buch.
Foto: Beatrice UNGAR

Heute ist es wieder soweit und unzählige Besucher strömen nach Hermannstadt zu dem zweiten Großen Sachsentreffen. Das Sächsische ist eine zähe Sprache, die sich über die Jahrhunderte in jedem einzelnen Dorf ganz eigen entwickelt hat, so dass sich manchmal Sprecher aus Nachbardörfern kaum verstehen. Und trotz der geringen Zahl an jeweiligen Sprechern hat sie durchgehalten – bis in die Neuzeit, bis ins 20. Jahrhundert, bis die Sprecher sie selber aufgegeben haben. Manche schon beim Umzug ‚in die Stadt‘, die meisten bei der Aussiedlung nach Deutschland. Dementsprechend kann man bei manchen Orten die Anzahl der Mundartsprecher bald an den Fingern abzählen. Was geblieben ist, ist das abgeschliffene Hochsächsisch, wie es zum Beispiel in Hermannstadt gesprochen wird. Wie lange noch? Hinderlich ist auch die Tatsache, dass dem Sächsischen keine Schrift zur Verfügung steht und man sich um ungefähre Umschreibungen bemüht, die dann wiederum einen Stolperstein bei der Drucklegung sächsischer Texte bilden.Weiterlesen

Lyrik vor und nach der Wende

Einblick in Benedikt Dyrlichs Gedichtband ,,in der falle“

Ausgabe Nr. 2876

Benedikt Dyrlich: „in der falle“. Leben und Poesie vor und nach der Wende. Mit 20 Grafiken von Ines Arnemann und einem Vorwort von Dietrich Scholze. Pop Verlag Ludwigsburg 2014, Reihe Fragmentarium, 162 Seiten, ISBN: 978-3-86356-083-6, 17,80 Euro

Benedikt Dyrlich, einer der bedeutsamsten sorbischen Schriftsteller nach dem Zweiten Weltkrieg, hat mit „in der falle“ eine beeindruckende Sammlung von Gedichten und lyrischer Prosa geschaffen, die sowohl die dunklen Zeiten der DDR als auch die persönlichen Kämpfe des Autors beleuchtet. Weiterlesen

Jugendliche lesen Gedichte

Doppel-CD in Sathmar vorgestellt

Ausgabe Nr. 2869

Die beiden CDs mit Gedichten für die Klassen V-XII sind die Ergebnisse des Bildungsprojekts „Audio-Anthologie“, das vom Bundesministerium des Inneren finanziert wurde. Das Projekt entstand auf Initiative der Deutschen Jugendorganisation Sathmar, mit der Unterstützung des Kulturverbands Sathmarense und des Kreisforums Sathmar, aus dem Wunsch heraus, den Jugendlichen Gedichte mit Hilfe einer Dichterin näherzubringen. Weiterlesen

,,Wien, Wien, nur du allein“

Ausgabe Nr. 2868

Band II der Episoden eines Bildungs- und Lebensweges von Dr. Kurt Thomas Ziegler

Kurt Thomas Ziegler: Von den Doppelschwertern zum Doppeladler. Der transsilvanisch-austriakische Nährboden meiner Erinnerungen. Episoden eines Bildungs- und Lebensweges. Band I ,,Anders rinnt hier die Zeit…“. Schiller Verlag Bonn-Hermannstadt 2022, 479 S., ISBN 978-3-949583, 19,90 Euro/89 Lei.

„Wien, Wien, nur du allein“ lautet der Titel des zweiten Bandes der „Episoden eines Bildungs- und Lebensweges“, wie der in Hermannstadt geborene Arzt Kurt Thomas Ziegler seinen literarischen Rückblick nennt. Der genaue Titel lautet „Von den Doppelschwertern zum Doppeladler. Der transsilvanisch-austriakische Nährboden meiner Erinnerungen. Episoden eines Bildungs- und Lebensweges. Band II „Wien , Wien, nur du allein”.

Auf der Rückseite des Bandes ist eine regelrechte Einladung zur Lektüre abgedruckt: „Der Autor versteht seinen Werdegang auch stets als ein nicht nur vom Verlangen nach materieller Sicherheit für sich und die Seinen, sondern auch vom Durst nach Bildung gekennzeichnetes Durchschreiten seiner Lebensdekaden, deshalb auch die vielen literarischen, musikalischen und sonstigen Verästelungen. Er beschreibt also nicht nur seine sukzessive sich entwickelnde Existenz, zunächst im kommunistischen Osten, dann im freiheitlich-demokratischen Westen im realen Sein des seine Praxistätigkeit ausübenden, niedergelassenen Allgemeinmediziners, sondern auch jene in der fantastischen Welt der Bücher und der Musik, der Gewschichte, religion und Philosophie, die für ihn immer schon eine untrennbare Einheit bildeten.“

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Internationale Dimension erreicht

Streiflichter von der 34. Auflage der Deutschen Literaturtage in Reschitza

Ausgabe Nr. 2864

Gruppenbild mit Hauptorganisator Erwin Josef Țigla (1. Reihe, 4. v. r.) und Teilnehmenden im Hof der Deutschen „Alexander Tietz”-Bibliothek.                                                                                                                          Foto: DFDBB

Die Deutschen Literaturtage in Reschitza „versuchen eine Literatenfamilie wieder zu vereinen, bestehend aus den Autoren mit deutscher Staatsbürgerschaft und jenen, die die rumänische behalten haben”, stellte Nora Iuga einmal fest. Der Journalist Werner Kremm, seit der ersten Auflage ein treuer Gast, Teilnehmer sowie Berichterstatter stellte in seinem kurzen Bericht über die 34. Auflage dieser Veranstaltung fest: „Die zu Beginn der 1990er Jahre in Deutschland mittels Veranstaltung totgesagte rumäniendeutsche Literatur lebt immer noch!” Beide haben wohl recht, aber diese Veranstaltung hat schon längst den Rahmen der deutschen Literatur aus oder in Rumänien gesprengt. Dies konnte man auch bei der 34. Auflage beobachten, die vom 25. bis 28. April stattgefunden hat.Weiterlesen

„Kleines Jubiläum” in Reschitza

Ausgabe Nr. 2863

Zum fünften Mal vergeben wurde bei den 34. Deutschen Literaturtagen in Reschitza der Rolf Bossert”-Gedächtnispreis. Die Verleihung fand am vorletzten Tag der Veranstaltung, die vom 25. bis 28. April stattgefunden hat, in dem Diaconovici-Tietz”-Nationalkolleg statt, jener Schule, die Rolf Bossert besucht hat. Mehr zu den Deutschen Literaturtagen in Reschitza erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe. Unser Bild (v. l. n. r.) : Laudator und Preisträger 2022 Bastian Kienitz, Preisträger 2024 Dietrich Machmer, Preisinitiator Hellmut Seiler und Hauptorganisator Erwin Josef-Țigla.      

Foto: Beatrice UNGAR

Von beachtlicher Ausstrahlung

Grundlagenwerk zur rumänischen Kultur- und Geistesgeschichte (II) / Von Dr. Doris SAVA

Ausgabe Nr. 2861

Andrei Corbea-Hoișie und Rudolf Gräf: Limbă și cultură germană în România (1918-1933). Realități postimperiale, discurs public și câmpuri culturale, Polirom-Verlag 2023,  Band I: 696 Seiten, ISBN: 9789734695317, 149 Lei;

Das im Spätsommer 2023 unter dem Titel „Limbă şi cultură germană în România (1918-1933). Realități postimperiale, discurs public și câmpuri culturale” [Deutsche Sprache und Kultur in Rumänien (1918-1933). Postimperiale Gegebenheiten, öffentlicher Diskurs und Kulturlandschaften] erschienene dreiteilige Handbuch im Großformat, das in einer eleganten, kartonierten Ausgabe in zwei Bänden und in einem ebenso beeindruckenden Umfang von 1.400 Seiten vorliegt, geht dem Verhältnis von Sprache, Kultur und Identität aus unterschiedlichen Perspektiven nach. Lesen Sie im Folgenden den zweiten und letzten Teil der Rezension der Hermannstädter Germanistin Dr. Doris Sava.Weiterlesen

Ureigene dramatisch-pathetische Schöpfung

Zur Neuauflage von Hans Bergels Erstlingswerk ,,Fürst und Lautenschläger“

Ausgabe Nr. 2859

Hans Bergel: Fürst und Lautenschläger. Eine Erzählung aus dem Siebenbürgen des 17. Jahrhunderts. Mit einem Vorwort von Stefan Sienerth, Edition Noack&Block, Berlin 2024, 132 Seiten, ISBN 978-3-86813-157-4, 15 Euro.

Die Freiheit der Kunst und des Künstlers im Widerstreit mit einem repressiven, despotischen, diktatorischen System – das ist das große Thema des 1957 erschienenen Erstlingswerkes von Hans Bergel (1925-2022), der kaum zwei Jahre später die Repressalien des vom Stalinismus durchdrungenen sozialistischen Rumänien am eigenen Leib verspüren musste: als Angeklagter im Kronstädter Schriftstellerprozess 1959, bei dem der in Rosenau/Râşnov geborene Siebenbürger Sachse zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, infolge einer Generalamnestie für politische Häftlinge 1964 jedoch vorzeitig freikam und 1968 dank der Fürsprache von Günter Grass in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen konnte.Weiterlesen

Ganz stark und unübersehbar

Ausgabe Nr. 2856

Streiflichter von rumänischen Kulturevents in Wien / Von Ingrid WEISS

RKI-Leiterin Andreea Dinca, Cristina Uruc (Artexim), Maestro Cristian Măcelaru und Botschafter Emil Hurezeanu (v. l. n. r.) bei der Pressekonferenz in Wien. Foto: Heinz WEISS

„Im Prater blüh’n wieder die Bäume“ – das bekannte von Robert Stolz komponierte Wienerlied muss seit Mitte Februar der unübersehbaren Realität angepasst werden, denn „in Wien blüht wieder die rumänische Kunst“. Und zwar ganz stark und unübersehbar. Der Bogen spannt sich vom Europäischen Filmfestival über das Märzchenkonzert zu Ehren der berühmten Mezzosopranistin Elena Cernei bis zum Konzert der Preisträgerinnen des internationalen Wettbewerbs „George Enescu“ 2022.

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Kommunikation und Pandemie

Ausgabe Nr. 2854

Wanderausstellung in der Bibliothek der ULBS

Ioana Mărginean, Leiterin der Hermannstädter Filiale des Staatsarchivs, Valer Simion Cosma, Direktor der ULBS-Bibliothek, Thomas Șindilariu und Roger Pârvu, Programmleiter an der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, bei der Eröffnung der Ausstellung (v. l. n. r.). Foto: Beatrice UNGAR

Was haben Muttersprache und Pandemien miteinander zu tun? Dieser Frage geht die Wanderausstellung „Pandemien und Epidemien der Vergangenheit – Herausforderungen der mehrsprachigen Kommunikation” nach, die am 22. Februar in der Bibliothek der „Lucian Blaga“-Universität Hermannstadt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Siebenbürgen eröffnet wurde und daselbst bis zum 14. März d. J. zu besichtigen ist. Weiterlesen