Kommunikation und Pandemie

Ausgabe Nr. 2854

Wanderausstellung in der Bibliothek der ULBS

Ioana Mărginean, Leiterin der Hermannstädter Filiale des Staatsarchivs, Valer Simion Cosma, Direktor der ULBS-Bibliothek, Thomas Șindilariu und Roger Pârvu, Programmleiter an der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, bei der Eröffnung der Ausstellung (v. l. n. r.). Foto: Beatrice UNGAR

Was haben Muttersprache und Pandemien miteinander zu tun? Dieser Frage geht die Wanderausstellung „Pandemien und Epidemien der Vergangenheit – Herausforderungen der mehrsprachigen Kommunikation” nach, die am 22. Februar in der Bibliothek der „Lucian Blaga“-Universität Hermannstadt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Siebenbürgen eröffnet wurde und daselbst bis zum 14. März d. J. zu besichtigen ist. Weiterlesen

Jubiläum in Mediasch

Ausgabe Nr. 2842

„30 Jahren Gymnasialunterricht in deutscher Sprache an der Roth-Oberth-Schule Mediasch (1993-2023)” gewidmet waren am Dienstag, dem 14. November, die feierliche Überreichung der Deutschen Sprachdiplome und ein von Geschichtslehrer Helmuth Knall moderiertes Symposion. Veranstalter waren das DFD Mediasch, der Verein Vivat Academia, das Theoretische Lyzeum Roth-Oberth Mediasch (unser Bild zeigt die Fassade des nach Entwürfen des Architekten Fritz Balthes 1909-1912 errichteten Neubaus), die Mediascher evangelische Kirchengemeinde A. B. und das Mediascher Bürgermeisteramt.                                                                                                       Foto: Beatrice UNGAR

Schärfer im Ausdruck

Ausgabe Nr. 2832

Franz Hodjak und sein neuer Gedichtband


Franz Hodjak: Im Ballsaal des Universums. danube books Verlag Ulm 2023, Lyrikreihe edition textfluss. titelmotiv: Astrid Hodjak. 119 Seiten, ISBN 978-3-946046-35-6. Eine Publikation in Zusammenarbeit mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München, herausgegeben von Enikő Dácz.

Nach der seit 2017 bis 2022 andauernden Schreibpause ist in diesem Jahr nun ein neuer Gedichtband von Franz Hodjak erschienen. Unter dem Titel ,,Im Ballsaal des Universums“ stehen insgesamt 92 Gedichte, die alle durch ein großes Thema verbunden sind.Weiterlesen

Schreiben zwischen Nachruf und Neubeginn

Ausgabe Nr. 2769

Zur leidigen Frage um das Sein oder Nicht-Sein rumäniendeutscher Literatur

Dr. Carmen Elisabeth Puchianu (am Rednerpult) spricht über rumäniendeutsche Literatur, Autor Thomas Perle (rechts) hört zu. Foto: Beatrice UNGAR

Von rumäniendeutscher Literatur im Spannungsfeld von Sein und Nicht-Sein sprechen zu wollen oder zu müssen erweist sich als durchaus müßig, solange Joachim Wittstock schreibt, solange Eginald Schlattner schreibt, solange Balthasar Waitz schreibt, solange meine Wenigkeit schreibt. Ich beginne, womit ich enden wollte: Wo wir sind, ist rumäniendeutsche Literatur. Und zwar in ihrer vollkommen authentischsten und autochthonsten Form. Sie lässt sich an unseren Gedichten, an unseren Erzählungen und Romanen, an unserem ganzen Leben und Werken ablesen. Sie ist, was sie ist. Sie ist, was wir sind.Weiterlesen

Vorbild und treuer Weggefährte

Ausgabe Nr. 2733

Nachruf auf Prof. Dr. Horst Schuller (1940-2021) / Von Doris SAVA


Prof. em. Dr. Horst Schuller bei seiner Dankesrede als Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2018 beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. Foto: Christian SCHOGER

Am 25. Juli 2021 ist Horst Schuller, Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker, Kulturvermittler, Übersetzer und Publizist, im Alter von knapp 81 Jahren verstorben. Der Lehrstuhl für Germanistik an der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt verliert mit Horst Schuller ein Vorbild und einen treuen Weggefährten.

Horst Schuller kam 1990 an den neu gegründeten Lehrstuhl für Germanistik und hat hier vieles bewegt und erreicht. Zehn Jahre nach seiner Promotion an der Universität Bukarest wurde er 1994 zum ordentlichen Professor ernannt – und stärkte durch vernünftige Flexibilität fortan die Fachgemeinschaft und den Ruf des Lehrstuhls.

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Nachruf auf ein Idiom

Wer spricht heute in Hermannstadt noch „Kucheldeutsch“?

Ausgabe Nr. 2663

In Zeiten, in denen die Listen der vom Aussterben bedrohten oder bereits ausgestorbenen Pflanzen, Tiere, Völker, Sprachen immer länger werden, ist an ein Idiom zu erinnern, dass so gut wie unbemerkt uns ebenfalls abhandengekommen ist. Noch vor vierzig Jahren schrieb der aus Siebenbürgen stammende, in Hermannstadt zur Schule gegangene und damals schon viele Jahre in Deutschland tätige Journalist Alfred Coulin (1907–1992), ein Sohn des Malers Artur Coulin: „Auf der Welt gibt es nur wenige Städte, die über eine eigene und nur ihnen eigene Sprache verfügen. Hermannstadt in Siebenbürgen zählt dazu. Die dort oft zu hörende Sprache ist das sogenannte Kucheldeutsch.“

Damals mag man diese „Sprache“ auf der Straße oder im Bekanntenkreis noch oft gehört haben, inzwischen ist sie mit ihren Sprechern ausgestorben oder bestenfalls ausgewandert, was Coulin mit folgender Anekdote belegt: »Der Hermannstädter hält, wie gesagt, an seinem Kucheldeutsch fest, und wer es spricht, ist überzeugt, es sei Deutsch, was – wie glaubhaft berichtet wird – in einem Kaufhaus einer deutschen Großstadt zu folgender Szene geführt hat: Ein siebenbürgisches Ehepaar kommt mit seinem etwa zehnjährigen Sohn in das Kaufhaus. Was er sieht, spricht den Jungen sehr an, und so stellt er unaufhörlich Fragen. Er verwendet dabei unbekümmert den von Haus aus gewohnten sächsischen Dialekt, bis dem Vater die Geduld reißt. Der Junge bekommt eins hinter die Ohren, und der Vater herrscht ihn an: ,Red nimmähr das ordinäre Sächsisch, hier gibts keine Purligaren, hier red mer deitsch, wie es sich geheert.‘«Weiterlesen