Forumsclub in der Druckerei

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Ausgabe Nr. 2856

Forumsclub: Im Rahmen des Forumsclubs wurde es am 5. März die Honterus-Druckerei besucht. Mehr dazu auf Seite 6. Unser Bild: Druckerei-Geschäftsführer Ioan Popa (links) und Honterus-Verlagsleiter Benjamin Józsa bei der Begrüßung im Hof der Druckerei in Neppendorf.
Foto: Giusseppe BOTHAR

Etwa 20 Personen besuchten im Rahmen des Forumsclubs die Honterus-Druckerei, die schon sehr lange mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien verknüpft ist. Angefangen hat alles vor 33 Jahren, als die Honterus Druckerei als Gesellschaft des DFDR aus Finanzmitteln des Deutschen Bundesinnenministeriums gegründet wurde. Schnell mauserte sich die Druckerei zu einem Erfolgsprojekt.

Inzwischen schicken die Autoren ihre Bücher per E-Mail an die Honterus-Druckerei, wo diese in der Abteilung „Desktoppublishing” ankommen, die Texte gesetzt werden und Korrektur gelesen wird. Anschließend erhält der Autor ein PDF-Dokument, das dem Autor die Änderungen zeigt und das Endprodukt aussehen wird. Kleine Auflagen, mit maximal 500 Exemplaren, werden direkt in dieser Abteilung digital gedruckt. Große Auflagen werden auf einer Druckmaschine gedruckt, dafür braucht man Druckplatten. Deswegen begann der Besuch in der Dunkelkammer. Dort wird von dem Druck ein sogenanntes Negativ geätzt. Fällt Licht in die Dunkelkammer, ist die Druckplatte hinüber und die Arbeit beginnt von vorn. Erst dann können die Druckplatten in den Druck gehen.

Auch für die Gäste ging der Rundgang zum Druckraum weiter, wo die große Druckmaschine den ganzen Raum ausfüllt. Sie war in Betrieb und so laut, dass man schwer etwas verstehen konnte. Drei Mitarbeiter waren voll beschäftigt und ließen sich von der Gruppe nicht stören. Ab und an gab es auch eine Qualitätskontrolle, damit die Tinte nicht schmiert.

Nach dem Druck ergeben 16 Seiten einen Bund. Die Bündel werden später entweder zusammengetackert oder zusammen genäht. Erst nach dem Zusammennähen werden die Seiten auseinander geschnitten und danach bekommt das Buch einen Deckel. Rund fünf Leute waren da beteiligt, die Besucher konnten ihre Maschinen und ihre Tätigkeit beobachten und auch Fragen stellen.

Mit dem Drucken von Büchern und Zeitungen setzt die Honterus-Druckerei eine Tradition fort, die mit Lukas Trappoldner 1525 in Hermannstadt und Johannes Honterus 1539 in Kronstadt begann. Neben deutschen Büchern druckten die Druckereien auch Bücher in Rumänisch, Latein und Griechisch. Über die Zeit wurden weitere Druckereien wie z. B. in Klausenburg von Kaspar Helth und Georg Hoffreff gegründet, die als allererstes in Siebenbürgen auch ein ungarisches Buch druckten. Viele der Gäste waren von den vielen Bücherpaketen und dem Geruch von frischem Papier und frischer Tinte beeindruckt, schwärmten noch auf der Rückfahrt davon und freuten sich bereits darauf, zu Hause ein neues Buch aufzuschlagen.               Rebecca HOFFMAN

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe.