Sonnenfinsternis und Blasmusik

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Auftakt des 50. Internationalen Hermannstädter Jazzfestivals

Ausgabe Nr. 2793

Wer dieser Tage unter der Lügenbrücke durchfährt oder spazierengeht, kann sich an den bunten Transparenten erfreuen, mit denen die Organisatoren von der Hermannstädter Jazz-Stiftung auf die 50. Auflage des Internationalen Hermannstädter Jazzfestivals aufmerksam machen wollen.                                                                                                                                                                                                                   Foto: Beatrice UNGAR

Im Zeichen einer partiellen Sonnenfinsternis, des Neumonds und des Nationaltages der Rumänischen Armee (der jeweils am 25. Oktober gefeiert wird) stand der Auftakt des 50. Internationalen Hermannstädter Jazzfestivals am Dienstag. Während pünktlich um 13 Uhr die Militärblaskapelle der ,,Nicolae Bălcescu“-Militärakademie der Bodentruppen vom Erlenpark her kommend, wo sie schon ein Ständchen geblasen hatten, durch die Heltauergasse marschierte und rumänische patriotische Lieder (,,Treceți batalioane române Carpații“ oder ,,Iancule mare“) schmetterte, scharten sich um die Neppendorfer Blaskapelle, die sich unter dem Ratturm versammelt hatte und Jazzklänge zu Gehör brachte, immer mehr Menschen.

 

Der aus Tulcea stammende Oberfeldwebel Alexandru Poliacov dirigiert seit geraumer Zeit die Militärkapelle der ,,Nicolae Bălcescu“-Militärakademie der Bodentruppen aus Hermannstadt. Die Militärkapelle hatte am Dienstag volles Programm: Um 10 Uhr gab es eine Kranzniederlegung vor dem Armeehaus, danach konzertierten sie im Erlenpark und marschierten durch die Heltauergasse auf den Großen Ring.                     Foto: Cynthia PINTER

Beide Kapellen fungierten wie ,,Rattenfänger“, denn die Anwesenden folgten ihnen auf Schritt und Tritt und fast alle filmten oder fotografierten mit ihren Mobiltelefonen. Etwas verloren dabei waren die Freiwilligen, die mit bunten Transparenten für das 50. Internationale Hermannstädter Jazzfestival werden sollten.  Wie dem auch sei:  Die partielle Sonnenfinsternis war vergessen – die zeitweilige Bewölkung tat das ihre – und alle wiegten sich im Takt der Weisen, die von den beiden Ensembles gespielt wurden. Zu hören waren Gospels wie ,,When the Saints“, Musical-Hits wie ,,New York, New York“ und zuletzt dann die Europa-Hymne.

Während die beiden Blaskapellen konzertierten, hielten auch die Arbeiter inne, die auf Feuerwehrleitern standen, um die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Großen Ring anzubringen. Diese Pause nutzten einige waghalsige Fotografinnen und Fotografen, um von der Leiter aus Bilder zu schießen.

Beatrice UNGAR

Veröffentlicht in Aktuelle Ausgabe, Musik.