Klausenburger Malschule stellt in der UAP-Galerie aus
Ausgabe Nr. 2784

Florin Viorel (1. v. l.) und Dr. Iulia Mesea (2. v. l.) vor einem aktuellen Werk des Klausenburger Künstlers und Hochschulprofessors Prof. univ. Dr. Ioan Sbârciu (3. v. l). Foto: die Verfasserin
Der Ausstellungssommer dieses Jahres in der Galerie der Hermannstädter Filiale des Rumänischen Künstlerverbands (UAP) am Großen Ring 12 schließt mit einer hochkarätigen Schau, die Werke der ,,Klausenburger Malschule“ präsentiert. Bei der Vernissage dabei war der Namensgeber dieser Künstlergruppe, der Klausenburger Hochschulprofessor und Künstler Prof. Dr. univ. Ioan Sbârciu, der die Ausstellung koordinierte.
Mit der Ausstellung feierten der Professor und ehemalige Kolleginnen und Kollegen den Doktortitel des Vorsitzenden der Hermannstädter UAP-Filiale Florin Viorel, der 2002 die Klausenburger Akademie für Kunst und Design (UAD) absolviert hatte.
Als streitbarer Gestalter von Kulturpolitik und ausgezeichneter Pädagoge mit erfolgreichen ehemaligen Studierenden, die sich nun zur ,,Klausenburger Malschule“ zählen dürfen, erweist sich Ioan Sbârciu zugleich als Suchender, als ,,Reisender“ durch Zeit und Raum. Sbârciu versteht die Malkunst, die bildende Kunst an und für sich als Prozess für sich und hat dieses Credo auch an seine Studentinnen und Studenten weitergegeben.

Der Onkel des Künstlers Florin Viorel, Mircea Ludoș, war eigens zur Vernissage angereist und posierte stolz vor dem Werk seines Neffen aus dem Zyklus ,,Eclectic land“. Foto: die Verfasserin
Die Ausstellung in der Hermannstädter UAP-Galerie trägt den Titel ,,Die Reise und andere Erinnerungen“ und die mit Werken vertretenen Künstlerinnen und Künstler, allen voran ihr anerkannter Mentor Ioan Sbârciu, nehmen die Betrachtenden tatsächlich auf eine Reise mit zu starken persönlichen Visionen, unterschiedlichen Stilen und Erfahrungen.
Die Kuratorin der Ausstellung, die Kunstkritikerin Dr. Iulia Mesea vom Brukenthalmuseum, bezeichnet diese als ,,Gruppenbild“ der Klausenburger Malschule, gebildet aus neun Künstlerinnen und Künstlern: Georgeta Olimpia Bera, Gagyi Botond, Mihai Guleș, Kudor Duka István, Cristian Lăpușan, Dan Măciucă, Veres Szabolcs, Ioan Sbârciu, Florin Viorel.
Allen gemeinsam ist, so Dr. Mesea, die künstlerisch dargestellte Überzeugung, dass Malerei als kreative Tätigkeit Erfahrung und Wissen generiert und zugleich Erinnerungen schmiedet: ,,Charakterisiert durch künstlerische Substanz und visuelle Kraft, durch Originalität und innovativen Einsatz, durch bedeutungsschweren Inhalt und Konsistenz, ist diese Schau ein neuerlicher Beweis dafür, dass die Kunst die Gegenwart überdauert und zu einem Korridor wird, der durch die Vergangenheit und die Gegenwart in Richtung Zukunft führt.“
Dr. Mesea beschreibt die Ausstellung zusammenfassend folgendermaßen: ,,Während Professor Sbârciu, den der Kunstkritiker Călin Dan als ‚Turnerianer‘ beschreibt, auf großzügigen Flächen zugleich faszinierende und beunruhigende Landschaften malt, präsentiert Florin Viorel dramatische Visionen. Olimpia Georgeta Bera widmet sich der Magie der Räume, Dan Măciucă poetisch verklärten Landschaften, Veres Szabolcs existentiellen Themen, Kudor Duka István hat sich dem Expressionismus verschrieben, Cristian Lăpușan der Darstellung von Gestalten in seltsamen Szenerien, Botond Gagyi der explosiven Chromatik und Mihai Guleș dem faszinierend unmöglichen Gleichgewicht.“
Beatrice UNGAR